Lila007 Das will Deutschland an Weihnachten hören

Es weihnachtet sehr – und dennoch gibt es noch einiges an harten Fakten zu besprechen: Da wäre diese neue Koalition mit ihrem nun endlich gebildeten Kabinett. Was halten wir denn von der neuen Familienfrauenjugendseniorenministerin? Und wird uns Ursula von der Leyen mit ihrer Weiblichkeit in den Frieden führen? Was können wir von Andrea Nahles für Verbesserungen in Sachen Hartz IV und sozialer Gerechtigkeit erwarten? Und ist der Dobrindt eigentlich ernst gemeint?

Wenn all diese bösen, harten Politiksachen besprochen sind, wird es Zeit, sich mit Glühwein zu betäuben: Kauft euren Frauen Schmuck und zwar im Wert von zwei bis drei Monatsgehältern – sonst ist es keine Liebe. Singt den lieben kleinen etwas vom tollen Jungs- und Mädchen-Lego vor und betet, dass eure Familien einigermaßen erträglich sein werden – denn noch könnt ihr euch mit keinem Solidaritätsvertrag eine neue holen. Frohe Weihnachten – und bis bald im neuen Jahr mit vielen Lila Podcasts und anderen schönen Sachen.

Bitte entschuldigt den Hall in dieser Folge. Irgend ein dummes kleines Knöpfchen war gedrückt, ohne, dass dies während der Aufnahme aufgefallen wäre und erst hinterher beim Schneiden fiel ich fast vom Stuhl. Wir haben aber beschlossen, dass wir einfach behaupten werden, diese Folge aus weihnachtlichen Gründen in einer Kirche aufgenommen zu haben. Wegen der Stimmung und so.

avatar
Katrin Rönicke
avatar
Susanne Klingner
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

Verteidigungsministerin von der Leyen

Arbeit und Soziales? – Nahles!

Dobrihihihi

Jetzt ist sowieso erstmal Weihnachten

6 thoughts on “Lila007 Das will Deutschland an Weihnachten hören”

  1. Sitze da so gebeugt mit Knopf im Ohr und dem Lila-Podcast über meinem Goldschmiede-Werktisch und schmiede fleissig Weihnachts-Bestellungen, und musste doch zwischendurch schmunzeln 😉
    Verlobungsringe auf amerikanische Art (das ist bisher noch nicht so wirklich hier rüber geschwappt) nennt man ab einer bestimmten Carat-Zahl übrigens der Einfachheit halber „the rock“! Grässlich dieses Ding mit den Gehältern, an denen man den „Wert“ bemisst. Das finde ich ganz furchtbar.
    Man kann ja auf Ehe und das ganze traditionelle Drum und Dran schimpfen und zu Recht vieles kritisieren (*räusper…verheiratet*) aber es ist verflixt nochmal auch was romantisches, und das geht bei „the Rock“ komplett flöten, finde ich.
    Um das Schmuck-Thema noch ein bisschen abzurunden (es gibt ja noch eine Welt jenseits der Hochglanz-BlingBling-Industrie): Die meisten Frauen kaufen mittlerweile selbst und haben sehr klare Vorstellungen von dem, was sie wollen.
    Viele Männer gehen darauf ein, kommen mit und lassen sich gerne und eingehend beraten, wenn sie das Stück schenken wollen. Das kenne ich aus meiner Lehrzeit von vor (Schreck lass nach…) 16 Jahren definitiv nicht so!
    Ich selbst trage übrigens so gut wie nie Schmuck, das finden immer alle ganz merkwürdig 😉

    Ansonsten wieder eine sehr unterhaltsame Folge!
    Das geseufzte „na-jaaa“ am Ende vieler harter Fakten ist schon fast wie eine kleine lieb gewonnene Tradition, wenn man das nach 7 Folgen schon sagen darf!

    Euch schöne Weihnachten mit möglichst erträglichen logistischen und zwischenmenschlichen Herausforderungen!

    1. ich grinse ob unserer naja-Tradition – die mir natürlich selbst noch gar nicht aufgefallen ist. *erröt*
      ja. Schmuck und Schmuck kaufen ist schon sehr seltsam. Klar geht es auch entspannter und ich habe auch nicht grundsätzlich was gegen Schmuck. Aber das ist wie eine riesige aufgebauschte Blase… also bei manchen Menschen. und die Werbung bläst fleißig daran mit.

      dir auch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch!

  2. Zum Themenkomplex Hartz 4 würden mir noch deutlichere Worte einfallen. Wir reden hier von Menschen, deren Sozialleistung vom Existenzminimum in unserer Gesellschaft abgeleitet wird. Das heißt nach meinem Grundgesetzverständnis: Denen nur einen Euro wegzukürzen stürzt diese Menschen in faktische Armut und widerspricht dem Sozialstaatsprinzip.
    Gleichzeitig haben wir seit Florida Rolf etc. eine permanente Berichterstattung, dass diese Menschen schlicht faul und asozial seien, vor allen Dingen wird immer wieder betont, sie seien an ihrer Situation selbst schuld und dürften sich daher über die Gängelung beim Amt und in den Medien nicht beschweren. Meiner Ansicht nach die implizite Nachricht an alle arbeitenden Menschen: Schluckt jede Kröte, muckt nicht auf wenn ihr in der nächsten Tarifrunde mal wieder leer ausgeht und euer Reallohn seit Jahren stagniert – denn wenn ich nicht weiter spurt, dann könnt auch ihr ganz bald zu diesen Menschen gehören.
    Und abschließend ist da noch das strukturelle Problem mit den ArGen oder wie sie je nach Kommune heissen: Auf der einen Seite werden – wie immer wieder Publik wird – die Menschen dort unter Druck gesetzt, irrwitzige Quoten zu erfüllen und möglichst wenig Geld zu bewilligen (schließlich haben die Kommunen stets zu wenig Geld – und „sie wollen ja nicht gekündigt werden, oder?“). Auf der einen Seite werde ich aber nach meinen letzten Kontakten mit Mitarbeitern von dort das Gefühl nicht dort, dass auch an dieser Stelle Macht eine große Rolle spielt. Ich finde es sehr gefährlich, wenn Menschen die Macht haben, andere Menschen ohne große Kontrolle in Armut zu schicken. Und auch das teilweise offenbar nur, weil jemandem die Nase von jemand anderem nicht passt, da wird auch gerne mal die Bereitschaft zur „Mitwirkung“ infrage gestellt, weil jemand 2 Minuten zu spät zum Termin erscheint.
    Das zum Thema „mal Luft ablassen“ im Sozial- und Arbeitsbereich. Ich bin da eher skeptisch, was von Frau Nahles in der Hinsicht zu erwarten ist, das ist aber eher Bauchgefühl.

    Bei Gregor Gysis Frage bin ich ambivalent. Ich finde es generell berechtigt, jemanden der Familienwerte auf den einen Seite sehr hoch hält und gleichzeitig die politische Führung der Bundeswehr übernimmt da keinen moralischen Konflikt sieht. Das aber an JEDEN Familienmenschen, denn weder Mutter noch Vater will doch im Normalfall, dass das eigene Kind im Krieg stirbt, setzt das für die Kinder anderer Eltern aber aufs Spiel.
    Skandalös finde ich daher nicht die Frage an sich, sondern dass auch eine solche Frage mal wieder nur an Frauen gerichtet wird. Was wäre denn absurd daran, dass einen Herrn Seehofer zu Fragen, wenn er ein solches Amt übernimmt? (Auch wenn das wohl niemand im ernst wollen kann) – Aber auch der faselt doch ständig von Familienwerten?

    1. danke für deine noch deutlicheren Worte. Auf jeden Fall kann man da gar nicht oft genug laut und deutlich sagen, wie schlimm das ist. Unmenschlich. Mit einer geradezu menschenfeindlichen „Logik“ – ich würde eher sagen: Ideologie – die dem zugrunde liegt. Und ich vergaß in der Folge leider auf die sehr gute Petition zur Abschaffung aller Sanktionen hinzuweisen, die ja auch schon recht erfolgreich zu sein scheint: http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/ueber-83000-gegen-hartz-iv-sanktionen-900159027.php

      die Kriegs-Thematik ist immer schwierig. Sehr sehr schwierig. Aber so einfach auch nicht zu lösen, fürchte ich. Es ist eben eine grundsätzliche Frage, wer eigentlich in so einer Berufsarmee ist. Wer und wie und mittels welcher Ausbildung in Konflikte anderswo auf der Welt geschickt wird und wie generell diese ganze Politik ausgestaltet werden sollte. IMHO steht die Welt da noch am Anfang, die UN sind ein zahnloser Tiger, scheint es manchmal. Und im Zweifel schickt man halt Drohnen… das ist alles arg… schlimm.

  3. Hallo Ihr!

    Haben die letzten beiden Podcasts irgendwie sehr abrupt geendet oder ist mir der Download abgebrochen?

    Ist jedenfalls immer sehr interessant mit Euch und auch als Mann kann ich meist nur zustimmen.

    Mit solidarischen Grüßen

  4. Ich weiß gar nicht, ob es in der Blogwelt (wie früher in den Foren) unerwünscht ist, sich zu „alten“ Themen zu äußern (falls ja, bitte einen kurzen Hinweis).

    Ich wollte einen Hinweis zu Lego (oder auch Playmobil) geben. Wem der neumodische Schnickschnack zu doof ist, der sollte doch einfach mal öfter Flohmärkte oder deren digitale Pendants aufsuchen. Das ist nicht nur aus feministischer Sicht, sondern auch aus Nachhaltigkeitsgründen sinnvoll. 😉

Schreibe einen Kommentar zu Sternenguckerin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert