Lila063 Unsere coole „Nische“

2016 neigt sich dem Ende zu, also besinnen wir uns und finden: Um gut in das Neue Jahr zu starten, wollen wir über das Reden reden. Über Feminismus, Ruhe, Nischen und wie wir das Gute Cool machen können. Außerdem: Suzie Grimes Boob Job.

Elisabeth Raether reiht sich ein in die Liste kritischer Autorinnen, die ihren Leserinnen und Lesern erklären, was der Feminismus alles falsch macht. Wir sind langsam genervt und fragen lieber: Was sind unsere Herausforderungen? Was könnte besser laufen? Wer ist super cool? Wer thematisiert schon heute Klassendifferenzen und wer behält einen ruhigen Ton? Es gibt sie längst, die feministischen Vorbilder und einen „Feminist Jesus“, der fehlerfrei alles richtig macht, wird eh nie kommen.

Wenn wir also einen Teil der Kritik annehmen und uns nicht fertig machen, sondern konstruktiv, aufbauend und erfinderisch sein wollen, dann ist nicht nur weihnachtsbesinnliche Duselei, wenn Katrin findet: Liebe und Hoffnung sind entscheidend. Und eben, dass wir die richtigen Dinge cool machen. So wie bei Doctor Who!

Am Ende eine knifflige Frage: Die feministische Youtuberin Suzie Grime hat sich die Brüste machen lassen. Katrin ist irritiert. Trotzdem Fresse halten? Es ist kompliziert – also versuchen wir es!

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Susanne Klingner
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

UPDATE: Suzie Grime stellt selbst ein paar Dinge klar (hat Katrin vor der Sendung leider nicht gesehen gehabt)

Lila018 Feminist Washing

Source: EmmawatsonUpdates
Source: EmmawatsonUpdates

Im Netz ergoss sich ein kleines Stürmchen über EMMA, die versucht hatte, mit dem Hashtag #emmaistfuermich Leserinnen-Feedback zu bündeln. Dass dabei auch sehr viel Häme und sehr viel Rachgelüste ausgelebt wurden, damit hatte das Magazin offenbar nicht gerechnet. Wir fanden das einen guten Anlass, eine Grundsatzsendung mit ganz basalen Fragen des aktuellen Feminismus aufzunehmen. Wie gehen wir mit den unterschiedlichen, nebeneinander existierenden Feminismen um? Ist das ein Problem, wenn Feminismus vor allem vor sich hergetragen wird, weil es gerade „cool“ ist? Anhand verschiedener exemplarischer Beispiele versuchen wir eine Abgrenzung: Bis dahin ist Feminismus als Marke noch sinnvoll und nützt auch dem Feminismus – eine Win-Win-Situation eben. Und ab hier wird es bloßes Marketing, einseitig und null Gewinn für Menschen mit echten feministischen Anliegen. Leicht ist das nicht. Aber nötig. Echt mal dringend nötig!

Außerdem versuchen wir, inmitten dieser westlichen Welt, in der es – so scheints – kaum mehr viel Arbeit bedeutet, Leute vom Feminismus zu überzeugen, die Augen zu öffnen für die Situation von Frauen jenseits unseres Tellerrandes. Frauen an Orten dieser Welt, an denen man sich nicht unbedingt mit einem „This is what a feminist looks like“-T-Shirt zeigen würde. Frauen, um die es letztlich auch bei Emma Watsons #HeForShe-Appell ging.

(Die Bauarbeiten bei Susanne habe ich so gut es geht rauszuschneiden versucht. [und weil wir so gut gelaunt enden, lass ich euch das Intro dieses eine Mal komplett ausgespielt am Ende drin – schön die Hüften schwingen bitte!])

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Susanne Klingner
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

#emmaistfürmich

Feminismus ist das neue Cool

Pinterest_ThisIsWhatAFeministLooksLike

Feminism As A Brand

Konkreter Feminismus

„Open any newspaper and violence towards women seems to be increasing by the day. It is time to confront the darkest impulses of the human heart“

Lila016 „Ist doch egal, ob Atomstrom, Waffenaktien oder Barbie!“

what_about_the_menz
Emma Watson hat eine tolle Rede gehalten! Finden wir – aber finden ja nicht alle. Wir sprechen darüber, warum wir das so wichtig finden, warum Männer sich unbedingt für die Rechte von Frauen weltweit einsetzen müssen, wie wir Saudi-Arabiens erste Chefredakteurin finden, was wir von Transgender über unsere Karrieren als Männer und Frauen lernen können, warum wir keine Hochstaplerinnen sein sollen, wollen und warum wir Frauenzeitschriften meistens ziemlich kacke finden. Unser Standard-Thema „Pinkfizierung“ kommt mal wieder auf den Tisch und eine Dystopie über ein eugenisches Finnland, in dem Frauen in Elois und Morlocks aufgeteilt werden. Es gibt viel nachzulesen, viel zu gucken und wie immer: Viel zu staunen!

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Susanne Klingner
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

#HeForShe

Saudi-Arabiens erste Chefredakteurin zieht ihr Ding durch

Transgender in der Karriere

Hochstaplerinnen

amused-pics-men-and-women

The shit Frauenzeitschriften say


Leseempfehlung: Finnisches Feuer