F*tzen, Körperbilder und Selbstermächtigung – Wie feministisch ist die neue Deutschrap-Welle?

„Ich bin in Friedrichshain und baller‘ mir ein Bierchen rein. Fotzenpower im Jogger, Ikkimel der Staubsauger.“ Das rappt Ikkimel über sich selbst in ihrem 2023 erschienen Song „Keta und Krawall“ und landet damit drei Wochen in den Top 100 der deutschen Charts. Wir fragen uns: Wie feministisch ist die neue weibliche Welle des Deutschrap?  


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Lena und Özge diskutieren in dieser Folge, inwiefern Rap heutzutage durch Frauen geprägt wird. Sind die Texte empowernd und feministisch, oder bedienen sie sexistische Klischees? Und müssen Musiker*innen eine Vorbildfunktion haben?

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Blick zurück und nach vorne

Um diese Fragen zu klären, sprechen die beiden mit zwei Personen, die die Szene gut kennen: Lisa Ludwig ist freie Journalistin und Musikexpertin und bringt Einblicke in die Geschichte und Entwicklung weiblicher Repräsentation im Deutschrap, von Pionierinnen wie Sabrina Setlur bis zu heutigen Stars wie Katja Krasavice und Badmómzjay.

Mariybu, Rapperin und Produzentin, berichtet offen von ihren Erfahrungen in der Musikindustrie. Sie schildert, wie schwierig es für Frauen sein kann, in einem von Männern dominierten Umfeld authentisch und selbstbestimmt zu bleiben und wie sie unter anderem deswegen entschieden hat, sich dieses Jahr mit ihrem eigenen Label selbstständig zu machen.

Links und Hintergründe

In dieser Folge werden im Rahmen des Zitatrechts Ausschnitte aus folgenden Songs verwendet:

Wenn Frauen sich rächen – Blutsschwestern mit Ana Wetherall-Grujić (Lila Büchersommer)

In den vergangenen Jahren standen immer wieder Bücher auf den Bestsellerlisten, in denen es darum geht, dass Frauen die Gewalt, die sie erleben, nicht mehr hinnehmen. „Meine Schwester die Serienmörderin“  von Oyinkan Braithwaite, „Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickl oder „Männer töten“ von Eva Reisiger gehen alle der Frage nach: Was wäre, wenn Frauen sich rächen, zurückschlagen und sogar morden würden? 

Diese Frage hat Minusch mit Ana Wetherall-Grujić besprochen. Die österreichische Autorin hat gerade ihren Debütroman „Blutsschwestern“ veröffentlicht, in dem es um zwei Schwestern geht, die nach Serbien fliehen müssen – denn eine von ihnen hat sich mit blutigen Mitteln aus einer gewaltvollen Beziehung befreit. In ihrer alten Heimat Serbien geraten die beiden allerdings ins Fadenkreuz der Mafia und sehen sich wieder mit Gewalt konfrontiert. 

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Eine blutige Antwort auf eine reale Bedrohung  

In Deutschland stirbt im Schnitt jeden zweiten Tag eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Und auch in Österreich, wo Ana lebt, gehört Gewalt gegen Frauen zur Tagesordnung. 2023 erreichten Femizide dort einen neuen Höchststand, nachdem in einem Jahr 42 Frauen ermordet wurden. 

Minusch und Ana sprechen über fiktive Gewalt als Selbstermächtigung, über weibliche Wut und die Sprache der Täter. Außerdem verrät Ana, auf welche Bücher sie sich gerade besonders freut! 

Du bist selbst von Partnerschaftsgewalt betroffen oder kennst jemanden? 

Hier findest du anonym und kostenlos Hilfe:  

Links und Hintergründe 

 Anas Buchtipps  

Familientraumata und Genderdysphorie – Lila Büchersommer mit Luca Mael Milsch

In der zweiten Folge des Lila Büchersommers spricht Lena mit Luca Mael Milsch über den Roman „7 Sekunden Luft“. Das Buch erzählt von Klassenfragen, Zugängen und Liebe und Wut in Familien.

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Luca Mael Milsch erzählt im Roman „Sieben Sekunden Luft“ die Geschichte von Selah. Selah wächst in bescheidenen Verhältnissen mit einer alleinbegleitenden Mutter auf. Selah bekommt schon als junges Kind viel von den Geldsorgen der kleinen Familie mit, übernimmt viel Verantwortung und ist beim Aufwachsen viel mit sich alleine.

7 Sekunden Luft

Als Lesende sehen wir die Hauptfigur in unterschiedlichen Lebensphasen, die von Milieuwechsel, Gewalt, Genderdysphorie und Trauer geprägt sind. Vieles davon beschäftigt uns auch im Podcast und vieles davon ist ganz schön harter Tobak. Und doch ist dieser Roman mit so einer Leichtigkeit zu lesen, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Selahs Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen, mich bewegt und mich nachdenklich werden lassen über all die Gleichzeitigkeiten, die uns im Leben begegnen.

Im Gespräch mit Autor*in Luca Mael Milsch ging es dann unter anderem um die Beziehung zwischen Selah und der Mutter, die gleichermaßen von Wut, Streit, Liebe, Nähe und Distanz geprägt ist. Eine Ambivalenz, die sich durch viele Bereiche in Selahs Leben zieht. Wir haben aber auch über Selahs wachsende Politisierung gesprochen und darüber, wie Klassismus in das Leben von Menschen wirkt und uns ungleich macht.

„Sieben Sekunden Luft“ ist im März 2024 beim Haymon Verlag erschienen und hat 264 Seiten.

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Wie funktioniert geschlechtergerechte Verhütung, Franka Frei?

Warum ist es eigentlich immer noch so, dass Verhütung bei heterosexuellen Paaren in den allermeisten Fällen an der Frau hängen bleibt? Die Autorin und Aktivistin Franka Frei hat sich dieses Ungleichgewicht genauer angeschaut und nachgeforscht, welche anderen Verhütungsmöglichkeiten es für Menschen, die Samen produzieren – neben dem Kondom – noch geben könnte oder vielleicht sogar schon gibt.


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In ihrem Buch „Überfällig“ hat sie ihre Erkenntnisse zusammengetragen. Katrin, Lena und Katharina haben Franka zu einem Hörer*innengespräch eingeladen, um mit ihr über geschlechtergerechte Verhütung zu sprechen.

Diese Folge ist im Rahmen des Lila Salons entstanden. Der Lila Salon ist eine Gesprächsreihe, bei der wir Autor*innen und Aktivist*innen mit unseren Hörer*innen zusammengebracht haben, um gemeinsam zu diskutieren und uns auszutauschen. Aktuell pausiert der Lila Salon.

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Macht das Patriarchat uns psychisch krank, Beatrice Frasl?

Diesmal spricht Laura mit der Kulturwissenschaftlerin, Geschlechterforscherin, Autorin und Podcasterin Beatrice Frasl über mentale Gesundheit im Patriarchat. Ob jemand psychisch erkrankt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darunter auch das Geschlecht und die finanzielle Situation bzw. Klasse. Diese systemischen Faktoren finden aber noch zu wenig Beachtung.

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Historisch gesehen sind Frausein und Weiblichkeit eng mit psychischen Erkrankungen verwoben. In ihrem Buch „Patriarchale Belastungssstörung”, das 2022 erschienen ist, schreibt Beatrice Frasl: „Frauen und Verrückte bewohnen dieselbe patriarchale Bedeutungsinsel.” Ist Patriarchat nicht so etwas wie ein kollektives oder transgenerationales Trauma? Was macht uns aktuell krank? Wie kann eine Vermögenssteuer zur psychischen Gesundheit aller beitragen? Diese und weitere Fragen besprechen Laura und Beatrice in dieser Folge.

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Toxische Weiblichkeit: WTF soll das jetzt?!

Liebe auf den ersten Blick war es nicht – zwischen Laura, Lena und der toxischen Weiblichkeit. Der Titel des Buches von Sophia Fritz sorgte bei den beiden zunächst für großes Unbehagen. Die Befürchtung: hier wird der Begriff „Toxische Männlichkeit“ umgekehrt, um endlich auch mal weiblich sozialisierte Menschen als Schuldige zu entlarven.

Aber weit gefehlt. Autorin Sophia Fritz hat besseres vor. Sie begibt sich auf eine sehr persönliche Reise und untersucht anhand ihrer eigenen weiblichen Prägung, mit welchen patriarchalen Zuschreibungen und Beeinflussungen Frauen aufwachsen. Ihr gelingt damit der Spagat zwischen kritischer Auseinandersetzung mit Weiblichkeit einerseits und Empowerment andererseits.

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Laura und Lena diskutieren anhand von Sophia Fritz messerscharfen und teils schmerzhaften Analysen, wo weiblich sozialisierte Menschen in Verantwortung für ihr Handeln genommen werden können und wo sie sich doch eine differenzierte Betrachtung von Diskriminierungs- und Machtdynamiken gewünscht hätten. Selten hat ein Buch die beiden so herausgefordert wie dieses.

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Trad Wives, Choice Feminismus und feminine Energie – Warum nicht jede Entscheidung feministisch ist

Auf Instagram und Tiktok kursieren Videos von Frauen, die beteuern, vollkommen zufrieden mit ihrem Alltag als Hausfrau und Mutter zu sein. Mehr noch: sie bewerben ihren Lebensstil und raten jungen Frauen, es ihnen gleich zu tun: Wieso arbeiten gehen, wenn man es ganz bequem zu Hause haben kann?

Die sogenannten Trad Wives (dt. „Traditionelle Hausfrauen“) kochen, backen, putzen, hüten Kinder im Sinne einer perfekten stereotypischen Hausfrau der 50er Jahre. Minusch und Lena schauen sich dieses Phänomen näher an und analysieren große, erfolgreiche Accounts im Netz.

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Was Frauen entscheiden, ist feministisch – oder?!

Was zunächst ganz harmlos aussieht, entpuppt sich als Romantisierung von Unterdrückung und Abhängigkeit. Trad Wives und ihre Anhänger*innen entspringen aus konservativen und Rechten Milieus und sehnen sich nach einer Vergangenheit, in der (Ehe-)Frauen ausschließlich dazu da waren, ihren Männern zu gefallen und damit ihrer „femininen Energie“ zu entsprechen.

Im Extremfall gehören dazu: Gehorsam, der Verlust jeder eigenen Entscheidungskraft, die Verfügbarkeit des weiblichen Körpers oder die Ablehnung von Verhütung. Männer werden auf ihre Rolle als Versorger reduziert und finanzieren die Familien.

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Zitierte Videos

Feministisch Muttersein: Wo ist denn jetzt dieses Dorf? – mit Laura Vorsatz (Teil 2)

Im zweiten Teil rund ums feministisch Muttersein sprechen Laura Vorsatz und Laura Lucas über weitere Herausforderungen. Sie überlegen, wie Menschen mit Fürsorgeverantwortung zu helfen wäre: mit Geld, Haushaltshilfen, Essen auf Rädern? Oder doch gleich dem Umsturz des Systems, der Care-Revolution?

Außerdem sprechen die beiden über feministische Erziehung und darüber, wie sie es schaffen, trotz all der Anforderungen an Mütter nicht komplett am Teller zu drehen.

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In dieser Sendung ist häufig von Frauen und Müttern die Rede. Selbstverständlich beinhaltet ein intersektional-feministischer Blick auf Elternschaft noch viele Facetten mehr. Wir möchten euch daher noch einmal das Handbuch „Feministische Perspektiven auf Elternschaft” ans Herz legen.

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Feministisch Muttersein: Geht das überhaupt? – mit Laura Vorsatz (Teil 1)

Am 12. Mai ist es wieder so weit: Der Muttertag wird begangen und damit einem mindestens problematischen Mutterbild gehuldigt: aufopferungsvoll, selbstlos, heroisch. Nichts gegen Blumen, aber – um es mit den Worten von Cordelia Röders-Arnold und Sally Lisa Starken zu sagen: „Von Blumen kann man nicht die Miete zahlen. Mit Blumen kann man keine Kinder betreuen und Blumen schützen nicht vor Gewalt.”

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Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Podcast Feminismus mit Vorsatz von Laura Vorsatz. Zusammen mit Laura geht Laura vom Lila Podcast der Frage nach: Feministisch Muttersein – Geht das überhaupt? Und wenn ja wie?

Mythos Mutterinstinkt

Sie tauschen sich über persönliche Struggle aus und fragen: Geht’s nur uns so oder is it a thing? Sie werfen große Fragen auf und versuchen Antworten darauf zu finden. Sie stoßen auf Widersprüche und üben sich darin, diese auszuhalten. Im ersten Teil sprechen Laura Lucas und Laura Vorsatz unter anderem übers Stillen, über Prägungen, die sie nicht an ihre Kinder weitergeben wollen, über die „Muttertät” und über den Mythos Mutterinstinkt. 

Welche Perspektive wird abgebildet?

Beide identifizieren sich als cis Frauen. Sie sind weiß und ohne sichtbare Behinderung. Und aus dieser Perspektive heraus sprechen sie über das Thema Feminismus und Muttersein. Sie bemühen sich, persönlichen Ansichten und Erfahrungen immer auch in ein großes Ganzes einzubetten.

Dennoch gibt es viele verschiedene Realitäten rund um das Thema Elternschaft, die in dieser Folge nicht abgebildet werden. Nicht nur Frauen können schwanger werden. Nicht alle Mütter haben Kinder. Und auch wer nicht geboren hat, kann Mutter sein. Um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

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Weiß, schlank, männlich: Warum Sport inklusiver werden muss – mit Ireti Amojo und Sophie Schwarz

Sport kann Spaß machen und ist gut für unsere körperliche und mentale Gesundheit. Aber leider haben viele Menschen – vor allem weiblich sozialisierte – kein einfaches Verhältnis zu Bewegung. Sei es die Botschaft der Diet Culture, dass Sport vor allem dazu dienen sollte, abzunehmen. Oder der Sportunterricht, der viel zu oft dazu führt, dass Menschen vorgeführt oder ausgegrenzt werden.

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In dieser Folge macht Lena sich auf die Suche nach der Antwort, wie die Sportwelt inklusiver werden kann und wie wir es trotz Diet Culture schaffen, ein gesundes Verhältnis zu Sport und unseren Körpern aufzubauen.

Sport ist für alle da

„Auf Verbands- und Vereinsebene ist die Sportlandschaft durchweg weiß, männlich und konservativ geprägt”, so die ehemalige Basketballspielerin Ireti Amojo im Gespräch mit Lena. Sie berichtet, welche Auswirkungen das für sie als Schwarze Sportlerin hatte und wieso es empirisches Wissen bräuchte, um alteingesessene Strukturen zu verändern. Warum gibt es zum Beispiel immer noch viel zu wenig Forschung über den Einfluss des weiblichen Zyklus auf die sportlichen Leistungen?

Außerdem ist Yogalehrerin Sophie Schwarz aka Sophies Safe Space zu Gast, die online Yoga mit Fokus auf dicke Menschen anbietet. Warum das wichtig ist und wie wir sportliche Räume insgesamt zugänglicher und barriereärmer – für Frauen, dicke Menschen, nicht-binäre und trans Personen – gestalten könnten, hört ihr in dieser Episode.

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