Lila002 Ab auf die Arbeit!

Anknüpfend an die erste Sendung nehmen wir uns dieses Mal das Thema Arbeit vor: Wir sprechen über Arbeit und Familie, die Frage, ob es Vereinbarkeit überhaupt gibt und geben kann und über die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens. Macht Selbstständigkeit uns glücklicher? Wie arbeiten heute die meisten Menschen? Welche Unterschiede in ihrer Herangehensweise an Arbeit gibt es zwischen Männern und Frauen (oder auch nicht?)?

Susanne besuchte eine Veranstaltung mit der Arbeitssoziologin Jutta Allmendinger und berichtet von deren Vorschlägen, wie eine moderne Arbeitswelt sich an die Bedürfnisse und Lebensverläufe (samt Brüchen) von Menschen „anschmiegen“ sollte. Katrin war zu Gast in der Weiberwirtschaft, wo unter anderem Katrin Göring-Eckardt fragte, welche Gesellschaft wir wollen und was das dann für die Arbeit bedeutet.

Welche Ansprüche erwachsen daraus an Frauen, die „oben“ sind? Gibt es für sie einen besonderen Platz in der Hölle, wenn sie anderen Frauen nicht helfen, so wie Madeleine Albright in einer Rede sagte?

Finally, I have one message that I always insist on sharing with professional women, and that is to look around the room at the faces of your colleagues and remember that there is a special place in Hell reserved for women who refuse to help one another.

Zu Beginn des Podcasts besprechen wir kurze Tipps und Hinweise, die ihr auch in den Shownotes findet.

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Katrin Rönicke
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Susanne Klingner
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

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11 thoughts on “Lila002 Ab auf die Arbeit!”

  1. Leider habe ich online dazu nichts gefunden. Auch im Brigitte-Interview bleibt dieser Aspekt ja leider außen vor. Wie gesagt, sprach Jutta Allmendinger während ihres Vortrags davon, ich vermute, dass irgendwann auch noch mehr zu diesem Thema von ihr kommen wird. Sobald ich was zum Lesen finde, verlinken wir es hier. Oder, wenn unter unseren Zuhörerinnen und Zuhörern jemand schneller was sieht: Bitte in den Kommentaren verlinken. Dankeschön!

  2. Hallo!
    Erstmal grosses Lob für Euren Podcast!
    Zum Thema Frauen und Selbständigkeit habe ich eine kleine Anmerkung:
    Eine von Euch meinte, dass Studien zu Folge die selbständigen Frauen zwar am „ärmsten“ aber auch am zufriedensten seien.
    Das kann ich aus eigener Erfahrung so nur bestätigen.
    Allerdings wurde dann gesagt, dass diesen Frauen ihre Armut (bzw. ihr geringes Einkommen) egal sei, da sie eben diese grosse Arbeitszufriedenheit besäßen.
    Dem muss ich entschieden widersprechen – es ist natürlich nicht egal, wenn das Einkommen niedrig ist und man voll davon leben will/muss.
    Man nimmt es einfach in Kauf.
    Das ist ein klitzekleiner (vielleicht etwas kleinkarierter) Unterschied 😉

    Ja, man ist sicher eher bereit, auf Dinge oder Annehmlichkeiten zu verzichten, die man in einem abhängigen Arbeitsverhältnis geboten bekommt, weil man dafür ein grösseres Maß an Selbstbestimmung oder Freiheit hat.
    Aber das „erkauft“ man sich dann eben auch mit wirtschaftlicher Unsicherheit und kleinem Einkommen…egal ist es deshalb aber nicht.
    Bin einfach über dieses kleine Wörtchen gestolpert.
    Ich denke mal, dass Ihr das auch eigentlich so gemeint habt, aber als ich es im Ohr hatte, musste ich sofort auf „stopp“ drücken um das mal fix anzumerken 😉

    Ansonsten: Weiter so!

    1. Liebe Sternenguckerin,

      das war ich und ich meinte das in der Tat so, wie du schreibst. Egal ist es natürlich nicht!

      Danke für deine Ergänzung, bzw. Präzisierung.

      viele liebe Grüße
      Katrin

  3. Hallo, hab euern podcast erst kürzlich entdeckt.
    Die arbeitswelt in dem sinne zu gestalten wie es ihr hier diskutiert, ist wahrlich kein frauenthema sondern war für mich als mann – mit fast 30 j berufsweg – immer genau das ziel. Ist mir phasenweise gelungen. Hab immer versucht gute arbeit zu leisten und gleichzeitig andere interessen nicht zu vergessen. Hab zb. 10 jahre mit 32 h in it-projekten gearbeitet und in der zeit auch elternzeit genommen. Hat in meinem kontext gut funktioniert und wurde mir auch nicht übel genommen, weil ich dazu gestanden habe und auch was abliefern konnte. Dennoch ist der trend zu „arbeit zuerst“ und ausbeuetung der flexibiltät leider immer stärker geworden. Ich galun das liegt einfach am zugrundeliegenden geldsystem des kapitalismus, der genadenlos seine rendite fordert.
    Danke und weiter so!

  4. Ihr sprecht in dieser Folge einige Punkte an die bei mir eher zu der Überzeugung führen dass wir heute Feminismus als politische Bewegung eigentlich nicht mehr brauchen bzw. es sogar kontraproduktiv ist.
    Ihr habt ja in der vorigen Folge schon gesagt dass auf dem Gesetzespapier Gleichberechtigung steht es aber trotzdem noch keine Gleichbehandlung existiert. Das Beispiel von dem Freund der seine Rechte eingeklagt hat und dann nicht verlängert wurde zeigt doch aber dass das kein reines Frauenproblem ist. Das Problem ist doch viel mehr dass generell ob Frau oder Mann viele Rechte nur dann auch beansprucht werden können wenn man das nötige Geld oder Kontakte hat.
    Wenn man seiner politischen Bewegung jetzt das Label Feminismus verpasst betont man dass man vorrangig die Bedürfnisse von Frauen vertritt. Das trägt meine Meinung nach aber nur der Spaltung zu. Selbst wenn man als Mann dem Feminismus gegenüber aufgeschlossen ist stellt sich die Frage ob diese Bewegung auch die eigenen Bedürfnisse beachtet, denn das ist nunmal einfach nicht Teil des Begriffes. Das Zitat mit der „special kind of hell“ verdeutlicht das, denn es gibt scheinbar keine „special hell“ für eine Frau die Männern nicht hilft oder auch anders herum Männer die Frauen nicht helfen.
    Die Bedürfnisse von Männern und Frauen sollten aber gerade in der Arbeitswelt die gleichen sein und zwar dass die auf dem Papier stehenden Rechte und Freiheiten auch gewahrt sind. Aber gemäß dem Spruch „teile und herrsche“ lassen wir uns in Feministen und Maskulisten einteilen. Es werden Quoten eingeführt obwohl jede Bevorteilung auf der einen Seite eine Benachteiligung auf der anderen Seite ist was wieder zu neuen Ressentiments und Spaltung führt. Es wird über die Sprache debattiert obwohl ich bezweifle dass auch nur eine Frau wegen einer „korrekt“ gegenderten Bewerbung ihren Wunschjob bekommt. Und selbst unter Feministen wird gestritten wer sich denn nun so nennen darf und wer nicht.
    Stattdessen könnte man sich doch geschlossen für die gemeinsamen Rechte die bereits im Gesetz stehen einsetzen. Wenn die sozialen Netze so konzipiert wären dass sie den Namen auch verdienen dann wäre es doch kein Problem den Arbeitgeber zu verklagen wenn er sich nicht an geltendes Recht hält. Allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn ohne Ausnahmen und Schlupflöcher sollte dazu führen dass die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern abnehmen. Und falls wir irgendwann mal ein Grundeinkommen haben sollten führt das auch sehr wahrscheinlich zu einer freien Gestaltung der Arbeitszeiten und die Arbeit passt sich den Lebensverhältnissen von Mann, Frau oder Familie an und nicht anders herum.
    Ihr sagt doch auch Ihr wollt eine andere Arbeitswelt. Aber das ist doch kein allein feministischer Wunsch. Warum sollte man Feminismus auf etwas draufschreiben wenn es aber alle interessiert? Das führt doch nur zu unnötigen Diskussionen und Spaltung.

    1. Erst einmal: Willkommen beim Lila Podcast.
      Du wirst vielleicht noch weitere Folgen hören, dann wird die auffallen, dass wir Feminismus nicht nur als „die Bedürfnisse der Frauen vertreten“ verstehen. Uns geht es tatsächlich sehr stark um ein Miteinander und um das aufbrechen von Stereotypen und Mustern, die bisher noch sehr stark entlang von Geschlechterrollen arrangiert sind.
      Kennst du die Definition von Feminismus in der Ecyclopaedia Britannica? Da heißt es: „feminism, the belief in the social, economic, and political equality of the sexes.“ Sicher: Die Bewegung ging aus vom Kampf für Frauenrechte und hat dort ihre Wurzeln, auch heute noch ist die Schieflage der Geschlechterbeziehungen oft zulasten der Frauen. Aber wir denken den Begriff weiter. Viele andere Begriffe auch haben sich von ihren ursprünglichen ethymologischen Bedeutungen entfernt. Ein Blick in ein ethymologisches Wörterbuch zeigt oft auf, welche lustigen Ursprünge Wörter haben, wo sie herkommen und wie sie sich in der Geschichte veränderten. Deswegen sehe ich nicht automatisch, dass man mit Feminismus nicht auch eine Bewegung bezeichnen dürfen soll, die sich gegen Geschlechterstereotype generell einsetzt. Gegen Sexismus generell.
      Es wäre schade, den Begriff liegen zu lassen, nur weil man plötzlich nicht nur die Frauen meint (meinte man übrigens noch nie, denn man fordert lange schon auch ein anderes Handeln der Männer ein – auch und gerade beim Thema Arbeit). Er hat eine lange Geschichte und er ist ein Begriff, den man international versteht, was zum Beispiel „Geschlechterdemokratie“ nicht von sich behaupten kann.
      Es geht also nicht um Spaltung – nur weil wir den Begriff benutzen. Im Gegenteil: Du hast die Sendung ja gehört! – wir glaube daran, dass Feminismus zusammen geht, und nur zusammen, weil Geschlechtergrenzen von gestern sind.

      viele Grüße
      Katrin

      1. Ich möchte gar nicht den Begriff an sich abwerten oder behaupten man solle ihn liegen lassen. Auch möchte ich keinesfalls Feminismus an sich für beendet oder sinnlos erklären. Nur denke ich, dass es notwendig ist immer abzuschätzen welche Ziele man verfolgt und welche Mittel man wählen sollte um diese zu erreichen.
        Ich persönlich würde den Begriff Feminismus auch so definieren wenn mich jemand fragen würde. Allerdings scheinen sehr viele das eben nicht so zu sehen. Was würde der „klassische Bildleser“ denken wenn irgendwo steht „Frau Mustermann ist Feministin und setzt sich für eine neue, gerechtere Arbeitswelt ein.“ Glaubst du wirklich da würde sofort der Gedanke „frei von Geschlechterstereotypen“ und „Gleichberechtigung am Arbeitsplatz“ aufkommen? Sicher liegt das eben genau daran, dass Feminismus noch NICHT am Ziel ist und das wir ihn immer noch brauchen. Andererseits heißt das aber auch, dass bevor du von diesen Leuten wirkliche Unterstützung bei diesem Ziel bekommst, musst du erst einmal das Verständnis für Feminismus in alle Köpfe reinbringen. Meiner Meinung nach ist doch gerade das das dickste Brett von allen.
        Das meine ich mit Spalten. Nicht nur das Spalten in verschiedene Untergruppen und Lager (das passiert ja noch zusätzlich) sondern mehr das Aufspalten von Arbeitskraft und Zeit. Es wird Arbeitskraft gebunden für Aufgaben die evtl. gar nicht notwendig gewesen wäre wenn man sich anderer Mittel bedient hätte. Oder die Arbeit anderer zunichte gemacht weil man sämtliche Aufmerksamkeit auf sich lenkt.
        Ich denke einfach oft könnte man mehr Leute hinter sich vereinen auch feministische Ziele zu erreichen wenn man gerade nicht Feminismus drauf schreibt.

  5. Hey, super! Die Kadda geht auf die Fusion!

    Und? Auch die „Fusionella“ benutzt? 😉

    War schon schräg, an die „Pissrinne“ zu gehen und dann gegenüber zwei Frauen stehen zu haben, die ja in dem Moment genau das gleiche tun. 😀

    Das ist ganze 10 sec. lang schräg… und dann auch wieder egal.

    Ich habe den Podcast, dank Bluemoon und Holgi, erst entdeckt und arbeite mich jetzt durch. Bisher ein super Format.

    Gruß
    Fabian

    1. Hej, schön, dass du reinhörst,

      Ja: seit 2004 bin ich dabei – vielleicht sieht man sich ja demnächst an der Pissrinne? 😉

      Ich finde wirklich, dass die Fusionella und ähnliche Hilfsmittel sehr viel Freiheit ermöglichen. Am 1. Mai hätte ich mal eine haben sollen – als der Görlitzer Park in Berlin voller Menschen war und Pinkeln eine unangenehme Angelegenheit! Man entblößt als Frau dabei in der Regel ja das komplette Untenrum – das ist eine heikle Situation.! Mit einer urinier-Hilfe reicht es meistens, den Hosenladen zu öffnen…

      Also: schön weiter hören und gerne kommentieren 🙂

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