Lila004 Haben Männer Humor?

Sarah Silverman hat eine Jesus-Anziehpuppe gemacht… (Quelle: Wikipedia CC-BY-SA).

„Feminism has never been so funny“ – schreibt der Guardian und freut sich über junge feministische Frauen, die Comedy-Preise in Edinburgh abstauben. Aber stimmt das? War Feminismus vorher nie lustig? Quatsch! Susanne und Katrin sprechen über all die lustigen und klugen Frauen, die das Leben als Feministin auf eine sehr angenehme Art und Weise bereichern. Susanne ist Tina Fey und Amy Poehler verfallen – Katrin liebt Ellen DeGeneres und Evelyn Hamann. In Deutschland gibt es mit Anke Engelkes Ladykrachern und den tollen Frauen bei Switch sehr kluge witzige Comedy – aber warum gibt es nicht noch viel mehr?

Beginnt die Ausdifferenzierung vielleicht schon in der Schule? Das Freaksein als Haltung, als Option gibt es traditionell eher für Jungen. Bei ihnen macht es dann nicht so viel aus, wenn sie nicht „gut aussehen“ oder nicht sehr sportlich sind. Sie können auch als Clown berühmt und begehrt zu werden, Mädchen müssen schon ganz schön taff sein, um diesen Weg einzuschlagen. Die Humor-Domäne zu erobern ist ein wichtiges feministisches Anliegen, denn Humor ist manchmal die beste Medizin. Wenn wir über die Gesellschaft herzhaft lachen können, über die absurden Normen und Klischees, ist es leichter, nicht in Depressionen zu verfallen. Wir müssen unsere Antifeministen auslachen! (frei nach Holger klein und Thomas Frickel)

Zum Eingang der Sendung sprechen wir außerdem über Burka Avenger, die aktuellen Femen-Nachrichten und über die Sinnhaftigkeit von Männern im Erziehungsbereich.

Update: ich muss mich korrigieren: es gibt die Target Women-Folgen auf Youtube! \o/
eine ganze Playlist ist voll damit

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Katrin Rönicke
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Susanne Klingner
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

9 thoughts on “Lila004 Haben Männer Humor?”

  1. In Hinsicht der Thematik männlicher Erzieher in Kitas etc. bin ich ambivalent. Einerseits stimme ich euch zu, dass das Geschlecht in Bezug auf die Erziehung (Beispiel Kind wächst bei zwei Frauen auf) keine so große Rolle spielt. Andererseits leben wir aber in einer Gesellschaft mit recht klaren Geschlechternormen und besonders das Modelllernen ist in der kindlichen Entwicklung sehr wichtig – das fiel mir Heute wieder auf, als ich eine Mutter und ihre Tochter beobachtete, während ich euch zuhörte und merkte, wie das Kind den Habitus der Mutter kopierte. Ich denke schon, dass männliche Erzieher hier sowohl für Jungs als auch für Mädchen als positive Rollenbeispiele wirken können – und zwar indem sie eben nicht die Klischees bedienen sondern ihre Rolle bewusst ausfüllen, den Jungs zeigen dass es andere Dinge als raufen gibt und vor allen Dingen Jungs mit nicht Norm konformen Interessen bestärken können. War nicht auch bei euch das Beispiel vom Erzieher, der einen Jungen, der gerne auch mal einen Rock trägt, dadurch bestätigt hat, dass er selbst in der Kita einen Rock anzog?
    So lange ein großer Anteil der Gesellschaft Geschlecht nicht als soIales Konstrukt reflektiert, sondern davon ausgeht dass „Jungs nun mal so sind“, fürchte ich dass man auch nicht auf solche Rollenmodelle durch engagierte Erzieher verzichten kann.
    Gleichzeitig kann ich die Gehalts-These als Grund unterstreichen, wieso sich nur so wenige Männer für diesen Job entscheiden. Einen sehr guten Freund hatte ich nach einem Jahrespraktikum im Kindergarten fast überzeugen können, eine Erzieherausbildung zu machen, da er in der Arbeit richtig aufging und stets davon schwärmte. Von jetzt auf gleich wischte er die Option aber beiseite – er hatte mit seiner Mutter darüber gesprochen und die hatte ihm klar gemacht, dass er schließlich ein Mann sei und von dem Gehalt nie eine Familie ernähren könnte. „Dann müsste meine Frau ja auch arbeiten gehen!“ war seine „Horrorvorstellung“, von der ich ihn nicht mehr abbringen konnte. Heute langweilt er sich in nem faden Bürojob…

    1. Hallo David,

      ich finde es schon wichtig, dass es mehr Männer in Kitas gibt. Ich wollte das nicht kleinreden. Mir ist das persönlich wichtig und ich finde es gesamtgesellschaftlich wichtig. Aber vor allem, weil es als vorbild gelten kann: Guck mal, sich um Kinder kümmern ist nicht reine Frauensache.

      Der Erzieher, der meinem Sohn half, zog rosa Socken an und war immer voller begeisterung über den Rock meines Sohnes. Leider gab es keinen Mann, der auch einen Rock angezogen hätte – das wäre toll gewesen. Nils Pickert war der Mann im Rock, sein Sohn hatte auch einen Rock anziehen wollen, und er hat ihn somit unterstützt.

      Nur: Es gibt auf der Prioritätenliste der Dinge, die man tun *müsste* um Kitas besser zu machen, andere Dinge, die man fördern sollte. Eben geschlechtersensible Pädagogik. Mehr Gehalt. Bessere Ausbildung usw…

      Zu Geschlechtersensibler Pädagogik gehört meistens auch, dass Erzieher_innen ihre eigenen Rollenverinnerlichungen reflektieren. Wo tun sie geschlecht? Geht das vielleicht auch anders? Wie kann man das Thema spielerisch aufgreifen usw… das würde schon sehr viel helfen, denke ich.

  2. witzige Frauen aus dem Kabarettbereich sind für mich auch noch:
    Anni Hartmann und Christine Prayon (letztere spielt als „Birte Schneider“ in der heute show mit)

    und dann sind da noch Carolin Kebekus und Mirja Bös
    und wenn man zu den Misfits zurückgeht, finden sich bestimmt noch mehr

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