Lila010 Weil wir mit Hammer und Sichel aufgewachsen sind

Vor hundert Jahren kämpften Frauen um das Wahlrecht
Vor hundert Jahren kämpften Frauen um das Wahlrecht

Um euch richtig auf den Frauenkampftag einzustimmen, regen wir alle eure Sinne an. Für den Humor liest Susanne Geschichten von Frauen vor, die den Baumarkt und die Bohrmaschine entdecken. Zum Nachdenken besprechen wir den Text „Die Barbie-Feministinnen“, der im Freitag erschien und sehr kontrovers debattiert wurde. Und zum Aufregen taugt das ganze Themenpaket Reproduktionsrechte von Frauen: Pille danach, freiberufliche Hebammen und die Lewitscharoff mit ihren „Halbwesen“.

Desweiteren stellen wir euch neue und alte tolle Projekte, feministische Stimmen aus aller Welt und die kleine Lammily vor. Und wenn ihr den Podcast fertig gehört habt, auf auf zur Frauenkampftags-Demo! Denn – wir alle wissen ja nun: Es gibt noch viel zu tun. Packen wir’s an.

Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

Frauen und Baumärkte

Ossi-Feminismus

Pille danach und Hebammen

Die Lewitscharoff

Frauenkampftag

Schenkt Lammily

9 thoughts on “Lila010 Weil wir mit Hammer und Sichel aufgewachsen sind”

  1. Super Folge und herzlichen Glühstrumpf zum ersten runden Geburtstag!

    Zur Hammergeschichte:

    Die Industrie schläft nicht und hat natürlich gleich Produkte bei der Hand: http://ladytech.ru/wp-content/uploads/2011/11/DIY-tool-kit-Pink_1.jpg

    Insgesamt ist die Seite ladytech.ru durchaus mal zum draufschauen geeignet…

    Zur Geschicklichkeit mit Werkzeugen gibt es immer das schöne Schweißerinnenbeispiel. Bei diversen Fahrradherstellern war es früher gängig bevorzugt weibliche Schweißfacharbeiterinnen einzustellen, da man davon ausging diese würden genauer bzw. sorgfälltiger arbeiten. Durch fernostproduktion mag sich das geändert haben.

    Auf Twitter flog ein schöner Kommentar zur Lewitscharoff vorbei:
    „Wer RomanschreiberInnen als Intellektuelle behandelt, wird früher oder später immer enttäuscht.“(@gaborpaal). Dem kann man wenig hinzufügen außer sich immer vor Augen zu halten das dies eine kinderlose Frau ist, die in den siebzigern Religionswissenschaft studiert hat.

  2. Ich hab ein großes Bedürfnis, noch was zu Frau Lewitscharoff zu sagen. Ihr bezeichnet sie ja als „sehr sehr gläubig“. Und ich möchte gern ausdrücklich klarstellen, dass ich zB auch „sehr sehr gläubig“ bin und nicht derartige lieblose Bullshit-Meinungen teile.
    Außerdem scheint mir Frau L. auch die Bibel nur sehr selektiv wahrzunehmen. Kleine Info deshalb für alle, die es interessiert:

    Die biblische Figur Onan (von deren Name das Wort Onanie kommt, die Lewitscharoff gern verboten sähe) wird von Gott dafür bestraft, dass er nicht bereit ist, mit seiner Frau ein Kind zu zeugen, das einen anderen Vater haben soll als ihn. Im Prinzip verweigert er eine Samenspende. Die ganze ziemlich verwickelte Geschichte (Genesis 38: http://www.die-bibel.de/online-bibeln/gute-nachricht-bibel/bibeltext/bibel/text/lesen/stelle/1/380001/389999/ch/0115d999d32938e2838376c0e1a956e5/) handelt von einer sehr originellen Selbstermächtigung der Frau Tamar, die auf skandalöse Weise dafür sorgt, ein Kind zu haben, sich dafür sogar prostituiert – und für all das ausdrücklich gelobt und später eine der Stammmütter Jesu wird.
    Tja, Frau L. – was nun?

    1. Liebe Frau Auge,

      Danke für die Ergänzung – hehehe 🙂 sehr sehr schön.

      Das „sehr sehr gläubig“ fiel mir beim schneiden dann selbst ein bissel unangenehm auf. Einen Text hätte ich umgeschrieben. Bei einem Podcast muss man dann mit seinen eigenen Unbedachtheiten leben und hoffen, dass jemand Kluges etwas Kluges dazu in den Kommentaren ergänzt.
      Deswegen doppelt danke!

      Schöne grüße
      Katrin

      1. @Katrin:
        Ich habe auch kurz gezuckt bei dem Satz, obwohl ich gar nicht gläubig bin 😉
        Aber danke dass Du drauf eingegangen bist!

        @Frau Auge:
        Habe schon drüben bei Antje Schrupp sehr breit gegrinst, als ich dieses Beispiel las 😉

  3. Vielen Dank für die aus männlicher Sicht ziemlich interessanten und teils auch sehr lustigen Folgen und Beiträge. Weiter so.

    Zum Intro „Hammer-Frauen“ passend, meine Fraue (25) hat in unsere Beziehung den Status des Handwerkers. Sie ist gelernte Maler-Lackiererin und macht so ziemlich alles im Haus. Außer Ikea aufbauen, da hat sie keine Geduld zu. Ich bin hingegen Nerd (Beruf Softwareentwickler) und bin für komplette „Verwaltung“ zuständig.

    Ansonsten sind wir eher konservativ. Sie macht die Wäsche, ich den Müll. Sie fragt sich jedesmal wie in meiner Zeit als Single die Wäsche je trocken geworden ist und ob es aus meiner Sicht überhaupt Sachen gibt, die gebügelt werden müssen.

    Macht weiter und sorgt so für Aufklärung für Männer UND für Frauen! Großen Dank

  4. Hallo,
    Bis zu ihrem Schlaganfall (leider kann sie ihre rechte Hand seit dem nicht mehr nutzen) war meine Frau auch der Handwerker im Haus. Sie kann das besser und hat auch mehr Lust dazu. Ich habe sie immer beneidet um ihr Verständnis von Aufbauanleitungen, für mich eher ein Buch mit 7 Siegeln.

    Ich möchte auch auch an dieser Stelle auch für euren schönen Podcast danken. Eure unaufgeregte Art über feministischen Themen zu reden, gefällt mir sehr gut. Erweitert immer wieder meinen Horizont. Danke dafür.

  5. Ahoi!
    Ich höre gerade all eure Folgen nach bzw. bin jetzt auch fast bei der aktuellen angelangt. Ich mag euren Podcast voll gerne, vor allem eure entspannte Art, wie ihr über euer Thema redet.
    Zum Baumarktthema ist mir eingefallen:
    Ich war jüngst in einem ebensolchen um mir endlich meinen eigenen Akkubohrer zu kaufen. Mein Wissen über diese Geräte war zu diesem Zeitpunkt nur marginal vorhanden. Mangels verfügbarem Beratungspersonal stand ich recht verwirrt vor dem ziemlich schlecht sortieren Angebot- zudem korrekt weiblich uniformiert in einem Rock. Gerade schaute ich mir einen Bohrer genauer an, als dieser Anblick einen gut trainierten, braungebrannten Herren dazu veranlasste, mir folgenden Hinweis zu geben: „Damit machen Sie einen Mann aber nicht glücklich. Der Bohrer ist nicht so gut.“
    Auf meine Antwort hin, ich wolle ja auch mich damit glücklich machen, musste er sichtlich sein Weltbild neu sortieren. Das hat er aber ziemlich gut hinbekommen und konnte mich dann sehr kompetent beraten und zu einer Kaufentscheidung verhelfen.
    Vielen Dank für euern Podcast und immer schön weiter so 😉
    LG Lena

  6. Also bei uns (mir und meiner Freundin, wir leben zusammen in einer Wohnung) ist das handwerkliche ganz klar bei ihr angesiedelt. Ich kann natürlich einen Nagel in die Wand schlagen oder eine Glühbirne wechseln, aber da endet es auch. Ich habe das Werkzeug, sie weiß, wie man es benutzt. Das ist bei vielen Frauen/Paaren in meinem Umkreis so oder ähnlich, ich finde das ein sehr seltsames Klischee, das mir aber auch begegnet, wenn ich meine Eltern am Land besuche. Dort ist das noch sehr präsent.

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