Die Sonne erfüllt uns mit Energie und spätestens am Wochenende hat Deutschland angegrillt. Unser Hörer Michael erklärt, wie das abläuft und worauf es da ankommt.
Darüber hinaus geht es dieses Mal um Revenge-Mobbing im Internet, den Equal Pay Day und die Bezahlung von Frauen und Männer. Wir beleuchten die unglaubliche Ungerechtigkeit, die männliche Models erfahren müssen, die am Hungertuch nagen. Wie kommt das? Was finden wir eigentlich schön – und warum? Können Männer schön sein? So wie Frauen?
Danach: Arbeitsrecht aktuell, Quotendiskussion die Hundertdrölfzigste – aber diesmal mit Aussicht auf Erfolg, auch wenn das Geschrei groß sein wird. Und zum Abschluss Mut machende Literatur und Cinematik über Powerfrauen und Frauenpower in Indien.
Links und Hintergründe
- „Ein bisschen Steinzeit kann nicht schaden“ – Silke Burmester in ihrer Spiegel-Kolumne über das Grillen und die Männer
- SZ Magazin: „Die Mutter aller Schlachten“
- Wikipedia (en): Revenge Porn
- Equal Pay Day Homepage
- Girls‘ Day Homepage
- Lisa Nienhaus in der FAZ: Pure Männer-Ausbeutung
- Jungsheft Homepage
- Giddyheft Homepage
- Susannes Text für die Cosmopolitan: Aufstieg leicht gemacht
- Susanne freut sich, über die Ingeniersberufe etwas falsches gehört zu haben, tatsächlich liegen die Gehälter dort gar nicht so weit auseinander, und nähern sich immer weiter an, wie auf ingenier.de zu lesen ist.
- Zeit-Kolumne von Ulf Weigelt: Gehälter vergleichen in der Regel erlaubt
- Spiegel: Lohntransparenz in Schweden
- Süddeutsche: Gesetzesentwurf für Frauenquote in den Aufsichtsräten auf dem Weg
- taz-Kolumne „Luft und Liebe“: „Keine magische Mumu“
- Nürnberger Resolution
- Berliner Erklärung
- Wikipedia: Diversität (Soziologie)
- Charta der Vielfalt
- Barbara Bierach: Oben Ohne (bei Ullstein)
- speakerinnen.org
- Katrin im Freitag: Ohne Arschtritt läuft es nicht
- Susanne in der ZEIT: Frauenquote und FDP
- John Stuart Mill und Harriet Taylor: „Freiheit und Gleichberechtigung“
- Youtube: Laura Dornheim (OM13): Quote bringt nichts, diskriminiert und ist blöd
- Amana Fontanella-Khan: Pink Sari Revolution (bei Hanser)
- Gulabi Gang Indien
- FAZ: Mädchenabtreibungen in Indien
- Film: Shortcut to Justice
Eigene Wahrnehmung zum Thema Schönheitsideale bei Männern, besonders wenn es um männliche Models geht:
Ich denke, man muss hier die gesellschaftlichen Bereiche deutlich differenziert betrachten. So gebe ich euch im Bereich von Managern beispielsweise recht, dass vor allen Dingen Größe und Breite als Zuschreibungsmerkmale von Macht sehr deutlich sind, schaut man sich aber beispielsweise die Rolemodels in Jugendzeitschriften – Boybands, Schauspieler etc. – an herrscht mittlerweile auch für Männer ein deutlicher sozialer Druck, auf allen Ebenen durchtrainiert, faltenfrei, akkurat rasiert […] zu sein. Mich beschleicht zum Beispiel immer häufiger das Gefühl, ohne einen Waschbrettbauch und definierte Oberarmmuskeln kann man heute als junger Mann kaum noch den Anspruch erheben, im normativen Sinne als schön betrachtet zu werden. Ich spüre da auf mir und den anderen Herren der Schöpfung einen stark wachsenden Druck, in der Schwulen-Community gleich doppelt.
Abschließend bleibt mir nur, mich mal wieder für eine ganz tolle und aufschlussreiche neue Folge zu bedanken! 🙂
lieber David,
das ist ein interessanter Aspekt, das Phänomen der Boybands. Ich sehe hier tatsächlich eine Ausnahme – aber eine Ausnahme in Grenzen. Denn es sind ja „BOY“-Bands, und die Jungs müssen auch eher bubihaft und jung aussehen. Hat man schon einen Kerl mit Vollbart in einer Boyband gesehen? Nein – stattdessen ist Justin Bieber der Prototyp und fällt so langsam auch raus, weil das Kleinjungenhafte sich meistens eben doch „auswächst“. Deswegen scheint das Phänomen auf eine bestimmte Altersgruppe begrenzt. Noch.
Sicher wird die Kosmetikindustrie sich dieses Feld peu a peu erobern. In der Ganzkörper-Laser-Haar-Entfernung für den Mann liegt ja quasi eine Goldgrube 😀
Scherz beiseite: Ich glaube, es wäre gut, wenn man bevor all das sich auf den Mann zunehmend ausdehnt, echt mal die Notbremse zieht und vor allem schaut, dass sich bei Frauen der Quatsch mal wieder entspannt.
Liebe Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
vielen Dank, dass Du ab und an mal die Grüne Jugend erwähnst. Im Gegenzug bewerbe ich Euren Podcast. 🙂
Liebe Grüße aus der BGS
micha
Lieber micha,
das hat die Grüne Jugend sich auch verdient. Ich verdanke dem Laden viel, und ihr macht sehr tolle Arbeit!
liebe Grüße an alle
Katrin
Bin hier nur zufällig drüber gestolpert da dieser Podcast anderweitig erwähnt wurde. Eigentlich bin ich recht ignorant was diesen gesamten Themenkomplex anbelangt, jedoch der Podcast war recht interessant zu hören.
Und besonders das Format/die Darbietung fand ich sehr angenehm zu hören. Schön. Ich glaube bei der nächsten Folge muss ich wieder einschalten …. 😉
Liebe Katrin,
ich höre euren Podcast gerne und bin auch sonst ein (glaub ich) sehr toleranter und emanzipierter Mann. Ich habe jedoch ein großes Problem mit der gesetzlichen Frauenquote und kann mir nicht erklären warum das nicht Verfassungswidrig sein soll. So wie ich das verstehe, soll doch die Emanzipation die „Frau“ und den „Mann“ gleichstellen?! Warum dann ein Gesetz machen das die „Frau“ dem „Mann“ überstellt? Das ist doch am Ziel vorbei oder? Es geht ja um Gleichstellung. Viel besser fände ich die gesetzliche Einführung von anonymisierten Bewerbungen. Der Bessere bekommt den Job, das klingt in meinen Augen viel fairer.
Ich hoffe Ihr könnt ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und mir die Frauenquote ein bisschen näher bringen.
Vielen lieben Dank und liebe Grüße
Vincent
zum Thema Quote kann man wahrscheinlich ellenlang diskutieren – und das tue ich auch immer wieder und immer wieder gerne.
Deswegen hier kurz ein paar Gedanken für dich:
– ich glaube nicht, dass es Frauen bevorzugt oder bevorteilt, wenn sie zu 30 oder 40 Prozent nun repräsentiert sein müssen. Im Gegenteil: Aufgrund von Strukturen, sozialem Verhalten (Man(n) holt sich nach oben die, die einem ähnlich sind), Sozialisation, Rollenaufteilungen und so weiter, sind Männer bevorteilt. Sie werden rein statistisch gesehen häufiger befördert und immer noch auf den gleichen Job bis zu 12 Prozent (je nach Studie) besser bezahlt. Sie werden häufiger in Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen gesteckt, da man sich von ihnen mehr „Karrierebewusstsein“ verspricht, als von Frauen, bei denen immer die „Gefahr“ mitschwingt, dass sie Schwanger werden.
Die Quote sollte allerdings kein Mittel sein, das ewig bleibt. Für mich selbst ist sie eine Krücke. Die Dinge, die ich gerade schilderte und die bis heute massiv unsere Arbeitswelten strukturieren und die Bedingungen festschreiben, wie gearbeitet werden soll, würde ich als kränklich und zu behandeln beschreiben. Und die Quote ist für mich eine Therapie von vielen, eine, die nur Symptome behandelt, noch nicht die Wurzel. Aber die wie eine Krücke immerhin ermöglicht, mal ein paar Schritte zu gehen. Von mir aus kann in so eine Quotenregelung auch ein Verfallsdatum eingebaut werden: So dass man nach 10 oder 20 Jahren gezwungen ist, zu reflektieren, ob die Krücke mehr nutzt, als schadet.
Ich habe hier noch einen interessanten Text:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/aufsichtsraete-von-dax-konzernen-kernkompetenz-maennlich-1.1942080