Barbara und Katrin wagen sich an ein heißes Eisen: Der Islam und die Rolle der Frauen im Islam sind Thema dieser Folge. Was wissen wir denn wirklich über diese Religion? Wir hinterfragen die typische Medienberichterstattung und unsere eigene Unwissenheit, sprechen über unsere ersten Auseinandersetzungen mit verschiedenen Geschichten über die Rolle der Frauen im Islam. Diskutieren über das Kopftuch, das Kopftuchverbot an manchen Schulen und was eine Vollverschleierung und die Burka vom Kopftuch unterscheidet. Barbara berichtet außerdem von ihren Recherchen zu jungen Frauen, die sich dem IS andienen. Im Großen und Ganzen kann man sagen: Wir versuchen uns daran, den Blick zu verrücken.
Links und Hintergründe
Realitätsabgleich: Was der Bauer nicht kennt…
- ZEIT: Merkel: „Jeder Generalverdacht verbietet sich“
- Bundeskanzlerin.de: Demokratie stärker als Terrorismus
- Tagesschau: Islamwissenschaftler zu „PEGIDA“-Protesten: „Muslime sind verängstigt“ Zitat: „Die Fremden- und Islamfeindlichkeit ist gerade dort am stärksten, wo die wenigsten Muslime leben.“
- Stern: Die eingebildete Islamisierung
- Wikipedia: Kopftuchurteil
- Merkur Online: „Kopftuch-Verbot ist verfassungswidrig“
- ZEIT: Alice Schwarzer: Das Kopftuch ist keine Mode „Alice Schwarzer widerspricht in ihrem neuen Buch der multikulturellen Idylle und naiver Toleranz.“
Wie Islambilder geprägt werden
- Amazon: Betty Mahmoodys Buch „Nicht ohne meine Tochter“ (dies ist keine Kaufempfehlung!)
- Spiegel: „Wir haben gemeinsam geatmet.“ SPIEGEL-Interview mit Bozorg Mahmoody über seine Frau Betty und deren Buch „Nicht ohne meine Tochter“
- Mervy Kay: Stichwort: Burka
- Mervy Kay: Stimmungsmache
- BR: Wir Jihadisten (4×6): Der romantische Krieg
mit einem Beitrag von Barbara „Warum junge Mädchen in den Heiligen Krieg ziehen“
Dem Kalifat-Bild etwas entgegensetzen
- qantara.de: Über Fernseh-Islam, Kalifat und die Geschlechtermoderne von Charlotte Wiedemann
-
qantara.de
– ein Angebot der Deutschen Welle unterstützt von Goethe-Institut, Institut für Auslandsbeziehungen, Bundeszentrale für Politische Bildung
- Zahnräder Netzwerk
- Zahnräder auf Facebook
- Cicero im August 2014: Ist der Islam böse?
- Charlotte Wiedemann
- Deutschlandradio: Reportagen geprägt von Neugier und großer Aufmerksamkeit über Charlotte Wiedemann: „Vom Versuch, nicht weiß zu schreiben. Oder: Wie Journalismus unser Weltbild prägt“, PapyRossa Verlag, Köln, 185 Seiten
- Salon: “Homeland” has a Muslim problem
- Wikipedia: Homeland
- Wikipedia: Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
- Spiegel: Diskriminierende Bezeichnung: Wie der Begriff „Döner-Morde“ entstand
- Wikipedia: Scharia
- taz: Regelungen von Anno 1803. Die Kirche erhält jährliche Zuwendungen vom Staat ohne jegliche Zweckbindung.
- Wikipedia: Paradies Glaube (Film)
Ich finde es schwierig, das Phänomen Pegida in den Kontext von Kritik am Islam und Angst vor der Einführung der Sharia in Deutschland zu stellen – da gibt es in Sachsen genug andere Dinge, über die man sich Sorgen machen sollte.
Einerseits sorgt der Begriff der Kritik bei mir für Unbehagen, denn einerseits impliziert er, sich mit dem Gegenstand der Kritik ausführlich beschäftigt zu haben (was ich dem Großteil der Pegida-Demonstranten arrogant absprechen möchte) und andererseits erinnert mich die Häufigkeit der Bezeichnung der Pegidas als „Islamkritiker“ an die jahrelange Verharmlosung der AfD als „Euroskeptiker“.
Ich finde, dass z.B. dieses vorgeschobeben Argument in einer Folge des Wrint-Politikunterrichts sehr gut herausgearbeitet wurde (höre http://www.wrint.de/2014/12/31/wr378-pegida-fremdenhass-als-symptom/). Offenbar wird der Islam als unbekanntes, waberndes Feindbild instrumentisiert, dem man die Schuld an allen persönlichen Problemen in die Schuhe schieben kann. Ich bitte dies nicht als persönlich adressierte Kritik sondern als allgemeines Unbehagen im aktuellen Diskurs zu verstehen. 😉
Was ich ebenfalls schade finde ist, dass man beispielsweise aus dem Iran so wenig über aktuelle Entwicklungen erfährt. Beiläufig bekomme ich immer wieder mit, dass es sich hier um ein Land mit einer sehr großen Menge junger, progressiver, selbstbewusster Menschen (und vor allem auch Frauen) handelt, die vieles auf den Kopf stellen wollen. Als erste Assoziation bleibt mir jedoch immer das krude Patriarchat mit Scharia und Burka. Ich fürchte, das ist etwas zu weit Ost für das Netzwerk N-Ost?
ja, das ist etwas zu weit. Türkei ist noch drin und Griechenland auch … aber irgendwo ist dann Schluss mit Europa, weil es geht ja um Osteuropa. Wenn alles gut geht mach ich aber im normalen Erscheinungsraum eine Sendung…
Iran ist bei weitem nicht so toll, wie man denken könnte. Der Präsident ist super, ja. Aber das Land ist tief gespalten.
Dass man Angst vor der Sharia hat ist ein häufig anzutreffendes Prinzip der Pegidaner. Habe ich die Islamkritiker genannt? Nein, das sind Fremdenfeinde, so einfach ist das, und sie schüren bewusst Hass, sie suchen sich nen Sündenbock, ich schrub dazu nen kleinen Rant in der FAZ: http://blogs.faz.net/wost/2015/01/07/vom-suendenbock-gezogener-hass-1531/
liebe Grüße
Katrin
Danke für die interessante Folge! Zum Thema Frauen und Islam lohnt es sich auch total, mal ein Auge auf ein paar muslimische Feministinnen zu werfen, wie z.B. Amina Wadud, Fatema Merissi oder Ziba Mir Hosseini. Eine tolle Autorin ist auch Jasmine Zine. Das hilft auch, das mediale S/W Schema bei dem Thema weiter zu durchbrechen, ging zumindest mir so.
vielen lieben Dank für die Empfehlungen. ich höre gerade: Nine Parts of Desire, von Geraldine Brooks. „The Hidden World of Islamic Women“ ist der Untertitel. ich bin aber noch nicht weit genug, um ein Urteil zu wagen. Es ist wieder eine Weiße, eine australische Journalistin, aber jahrelange Auslandskorrespondentin und somit eben vor Ort gewesen und viel gesehen, viel mit den Frauen geredet… mal sehen.
Amina Wadud habe ich mir mal sofort auf die Wunschliste geschoben, das klingt sehr spannend!
Also vielen lieben Dank 🙂
Das ist die erste Folge die ich von euerem Podcast gehört habe und es ist sehr erfrischend dass ihr nicht, wie sonst oft bei diesem Thema, mit Zynismus arbeitet.
Vielen Dank für diese neue Folge.
Ich finde es insgesamt für gut und wichtig, dass es diesen Podcast gibt. Ihr macht das auf eine so angenehm entspannte Art und Weise, die dazu beiträgt, dass es auch Menschen hören mögen, die dem Thema Feminismus nicht gleich sofort zugetan sind.
Feminismus bedeutet für mich auch, die Aushebelung des Patriarchats. Mir als Mann / Mensch kommt das sehr entgegen.
Ganz lieben Dank, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt.
Hallo Ihr!
Erstmal stimme ich Euch in allen Punkten zu, aber was mir die ganze Zeit durch den Kopf ging, ich habe dasselbe Gefühl der Rufschädigung momentan mit Russland, sprich ich höre wie kübelweise Hass auf Russland ausgekippt wird, da denkt man Deutschland ist noch mitten im Vernichtungskrieg.
Daumendrücken für den Weltfrieden!