… auch wegen ihrer Einstellung zur Intimrasur (Biberfell!). Dass #dieseFrau mit der Affidamento-Idee zu tun hat, dass eine Hörermail an Pussy Hats und türkischen Feminismus erinnert und dass das Buch „The Future is female“ in jedes Wartezimmer gehört, kommt auch in dieser Sendung vor.
Zu Beginn dieser Sendung greifen wir noch einmal die Diskussion zwischen Svenja Flaßpöhler und Margarete Stokowski auf – auch ihr habt uns viele Kommentare dazu geschrieben. Wie kam die Debatte bei euch an und was haben wir durch sie gelernt? Kann ein „Hashtag-Feminismus“ die Welt verändern? Oder belässt die Frauen in der Opferrolle? Welche Rolle spielt die Macht der Geschichten bei #metoo? Was hat sie bewirkt? Wo ist Machtmissbrauch möglich?
Was Svenja Flaßpöhler vielleicht unterschätzt, ist wie wirkmächtig das Erzählen von Geschichten sein kann – deswegen haben wir einen Blick nach Irland geworfen. Dort hat die Bevölkerung in einer Volksabstimmung am 25. Mai entschieden, dass auch irische Frauen ein Recht auf Abtreibung haben sollen. Die Kampagne der Kirche und der konservativen Kräfte dagegen war hart und mächtig – doch noch mächtiger waren die persönlichen Geschichten der Frauen, die unter der bisherigen Gesetzgebung zu leiden hatten. Aoibhinn Ní Shúilleabháin erzählt uns, wie es war, an der „Yes“-Kampagne beteiligt zu sein und als „Mörderin“ beschimpft zu werden und wie dennoch die Iren, die bis heute zu über 70 Prozent katholisch sind, sich entschieden haben, das Abtreibungsverbot aus ihrer Verfassung zu streichen. Entscheidend – sagt Aoibhinn – waren die Geschichten.
Kati Krause hat einen längerem Text darüber geschrieben, warum Depression und Soziale Medien einander nicht gut tun, wie das ständige Vergleichen auf die Psyche schlagen kann und wie sie heute privater und mit weniger Apps besser lebt. Daran knüpft sich die Frage, ob die digitale Kultur mehr Raum für Verletzbarkeit und Intimität lassen sollte, oder lieber diese Dinge ohnehin besser im Privaten zu verhandeln sind, weil sonst – mit Hannah Arendt gedacht – die Vermischung von Privatem und Politischem zu totalitären Tendenzen führt.
„Choice Feminism“ und ob dieser gut ist – eine Debatte aus dem englischsprachigen Raum: Sollte sich Feminismus hinter jede freie Entscheidung von Frauen stellen? Ist die freie Entscheidung allein schon feministisch? Eine knifflige Frage.
Außerdem sprechen wir kurz über die Ereignisse, die in der Silvesternacht in Köln, Hamburg und Stuttgart passierten:
„In der Silvesternacht kam es in Köln nach aktuellem Ermittlungsstand zu diversen sexuellen Übergriffen mit dem Ziel von Diebstählen gegenüber Frauen, die vor dem Hauptbahnhof unterwegs waren. In ersten Presseberichten war von einer Ansammlung von 1.000 Männern die Rede, aus deren Reihen die Taten begangen worden seien – dabei handelte es sich einfach um eine volle Silvesterfeier vor dem Dom.“
Im Sendezentrum haben wir am 29.12. eine Sendung über die Diversität des Congress’, Badass Women 2015, die Chaospat_innen, Jugend hackt, den Online Feminist Summit in Brüssel, Call out-Culture und dies und das aufgenommen. Es war super schön, so viele Leute vor Ort zu sehen!
Wenn man einen guten Wein eine Weile lagert, wird er besser, nicht wahr? Vielleicht ist es mit Podcasts ähnlich? – Hoffen wir es, denn diese Folge Lila Podcast, in der ich mit Alexandra Tobor über „Schönheit“ spreche, liegt nun schon fast ein halbes Jahr. Das Thema ist allerdings zeitlos genug: Was ist Schönheit? Seit wann bedrängte uns persönlich dieses Konzept? Was hat es mit uns angerichtet und wie kommen wir da wieder raus? Was ist gesellschaftlich „schön“ und was ist es für uns? Wir packen unsere intimsten Pubertätsgeheimnisse und –ängste auf den Tisch. Wir betrachten Barbie, Disney Prinzessinnen und den Girlie-Style der 90er. Wir sprechen über Goth, Grunge und Selfies.
Nur in einer Sache wurde die Sendung von der Realität längst eingeholt: ENDLICH GIBT ES WIEDER SCHLAGHOSEN \o/
Barbara und Katrin widmen sich zwei Hörerwünschen: In „This American Life“ berichtet Lindy West von ihrem schlimmsten Troll, der einzige, der sich entschuldigte. Und auf Spiegel Online wurde geschaut, wie sich die Ehe und der soziale Aufstieg durch Ehe veränderten.
Außerdem sprechen wir über den Sexismus in Hollywood, der Schauspielerinnen wie Jennifer Aniston, Rene Zellweger und Kate Winslet nur nach ihrem Äußeren bewertet. Genau wie das auch in der zehnten Staffel von GNTM üblich ist. Eine junge Bloggerin ist jetzt ausgestiegen.
Lena Dunham hat in ihrem Buch „Not that kind of girl“ die Geschichte eines Kerls erzählt, den sie Barry nannte und der nicht-konsensuellen Sex mit ihr hatte. Die konservative Plattform „Breitbart“, die gern Hatz auf Feministinnen macht, hat einen Unschuldigen als den vermeintlichen „Barry“ geoutet und damit für viel unnötigen Wirbel gesorgt.
In der Türkei gehen die Menschen gegen Gewalt auf die Straße, seit die junge Studentin Aslan vergewaltigt und ermordet wurde. Manche Männer tragen aus Solidarität Miniröcke. Und in Ägytpten versucht man mit Comedy gegen die Genitalverstümmelung, die nach wie vor eine weit verbreitete Tradition ist, vorzugehen.
Über Frauen und Podcasts und was die Frauen auf dem Podlove Podcaster Workshop 2014 b gemeinsam haben und sich wünschen. Über Hass im Netz und die Frage, ob Anonymität die Ursache ist und inwiefern das Tor-Projekt für den Hass verantwortlich ist. Über Badass Women 2014 und wer unsere persönlichen badass Frauen des Jahres waren. Über #nichtschön und die Frage, wie wir mit den Schönheitsanforderungen der Gesellschaft und unseren eigenen Körperkomplexen im Netz umgehen. Und über den Congress und die Chaospatinnen, ein weiteres tolles Projekt von Fiona. All das unterlegt mit Kerzenschein, Glühwein und Stollen und vielen Abschweifungen.
#emmaistfuermich sollte eine Kampagne sein, mit der Emma-Leserinnen kundtun sollten, was ihnen Emma bedeutet. Leider ging der Schuss nach hinten los. Was die Debatte um das Hashtag zeigte und warum beide Seiten in diesem neuerlichen Kampf um den „richtigen und besten Feminismus“ irgendwie mies davonkommen. Warum es cool und schwierig zugleich ist, dass Feminismus jetzt so „in“ ist. Warum Hashtags und T-Shirts manchmal toll und manchmal ätzend sein können. Und was es bedeutet, Feminismus *konkret* zu machen – all diese Grundsatzfragen rollen wir auf und versuchen, Mittelwege und SowohlAlsAuchs zu finden.
Barbara hat Susanne Gaschkes Buch „Volles Risiko“ gelesen. Darin geht es um das Scheitern einer Frau in der Politik. Warum scheitern Frauen häufiger am Habitus in der Politik, als Männer? Und welche Rolle spielt die Presse dabei?
Auch Kristina Schröder ist gescheitert: Zwar ist sie weiterhin Bundestagsabgeordnete, doch im geordneten Rückzug. Zugunsten von Familie und Ruhe. Aber auch, weil man sie sowohl in der Presse, als auch in der eigenen Partei nicht als Autorität wahrnahm.
Frauen, die übergewichtig sind haben es im Gegensatz zu Männern mit Übergewicht im Job schwerer. Sie werden seltener befördert und verdienen weniger. Eine Studie geht der Sache nun einmal gründlicher nach.
In New York lief die Schauspielerin Shoshana Roberts zehn Stunden lang durch die Straßen und musste sich über 100 Sprüche von Männern anhören. Ihr Freund dokumentierte diesen Spießroutenlauf, ein Video, das im Netz viral ging.
Lena Dunhams Buch „Not That Kind of Girl“ enttäuscht unterm Strich. Aber die Debatte um ihre sexuellen Erforschungen an ihrer kleinen Schwester ist eine Diskussion wert, denn wenn Erwachsene Erwachsenensexualität auf Kinder projizieren, wird es übel.
Und am Ende schauen wir uns an, wie die Disney-Prinzessinnen ALLER zukünftigen Filme bitte aussehen sollen. Danke.