Sexualisierte Gewalt im Krieg und in modernen Gesellschaften: Japans “Trostfrauen”

Frauen und ihre Körper wurden im Zweiten Weltkrieg als „Belohnung“ für japanische Soldaten zwangsprostituiert, doch Japan tut sich schwer mit der Verantwortung für diese Geschichte.

Geschätzt 100.000 bis 300.000 Frauen und Mädchen wurden im Zweiten Weltkrieg als sogenannte „Trostfrauen“ in japanischen Bordellen zwangsprostituiert. Eine Statue in Berlin wollte an dieses Kriegsverbrechen erinnern, soll nun aber, nach Druck aus Tokio, wieder verschwinden. Warum?

Shoko und Laura haben sich in dieser Folge die Vergangenheit und die Aufarbeitung der „Trostfrauen“ vorgenommen: Mit Nataly Jung-Hwa Han vom Korea-Verband und Frau Yamashita vom WAM Museum (Women’s active museum on war and peace) sprechen sie über die Schwierigkeit, Gerechtigkeit für die Mädchen und Frauen zu erreichen – und sei es nur in Form einer offiziellen Entschuldigung durch die japanische Regierung. Und dann dadurch, dass für die eigene Geschichte Verantwortung übernommen wird und sie zum Beispiel auch in Schulbüchern gelehrt wird.

Doch: Das Thema ist in Japan nicht gern gesehen. Wer als Feministin darüber spricht, wird als japanfeindlich gebrandmarkt. Frau Yamashita erzählt, wie das damit zusammenhängt, dass sexuelle Gewalt in Japan in vielen Fällen von den Gerichten nicht als solche verurteilt wird. Von Vergewaltigung, so die „Logik“, könne man nur dann sprechen, wenn sich eine Frau gewehrt habe und um ihr Leben gekämpft. Der Umgang mit der eigenen Geschichte spiegelt sich also auch im Umgang der Gesellschaft mit den heutigen Frauen wider. Eine von ihnen ist Shiori Itō. Sie hat ihre Geschichte erzählt, doch der Täter wurde nicht dafür verurteilt, stattdessen musste sie das Land verlassen.

Dass eine Berliner Statue wegen des Drucks durch die japanische Regierung verhindert werden konnte, ist ungeheuerlich. Ihr könnt den Korea-Verband dabei unterstützen, dass die Friedensstatue bleiben darf:

 

Links und Hintergründe

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