Lila149 Schwarzer Feminismus mit Natasha A. Kelly

Schwarzer Feminismus – so heißt der Titel des aktuellen Buches von Natasha A. Kelly. Barbara Streidl spricht mit ihr über Intersektionalität, die stark mit dem schwarzen Feminismus verbunden ist, über Mehrfachfach-Diskriminierung und über mögliche Allianzen zwischen schwarzen und weißen Feministinnen. Am Ende steht die Frage, wer für sie eine „Schwester“ sein kann – nur eine schwarze Frau? Oder auch einfach eine Frau?

Natasha A. Kelly, geboren 1973. In London geboren, in Deutschland sozialisiert. Autorin, Filmemacherin, Aktivistin. Kelly lebt in Berlin.

„Ain’t I a woman?“, fragte Sojourner Truth 1851. „Double jeopardy“ nannte Frances Beale 1969 die Tatsache, dass sie „black and female“ ist. „Ich bin schwarz, lesbisch, Feministin, Kriegerin, Dichterin, Mutter“, schrieb Audre Lorde. „Das ist mein Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts, denn was Rassismus angeht, hat die weiße Frauenbewegung in Deutschland noch immer nicht dazugelernt!“, sagt Natasha Kelly über ihr Buch „Schwarzer Feminismus“. Sie ist seit vielen Jahren in der schwarzen deutschen Community engagiert.

Zum Schluss der Sendung übers „Grenzen überschreiten“ gibt es noch ein kurzes Gespräch mit Hannah Brandner, sie ist Ultramarathonläuferin und Coach für Ausdauersportarten. Heißt, auch sie kennt sich aus mit dem Grenzen überschreiten.


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Lila148 §219a-Verurteilung, Frauen-Fußball-WM und die Petition von Nina Fuchs

In dieser Sendung sprechen Katrin Rönicke und Barbara Streidl über die Verurteilung der Gynäkologinnen Bettina Gaber und Verena Weyer: Wegen Verstoßes gegen §219a sind die beiden Ärztinnen in Berlin verurteilt worden.

Trotz des Bekenntnisses, dass Deutschland als Fußball-Nation gilt, ist in Sachen Frauen-Fußball noch keine Gleichberechtigung eingekehrt (weder national noch international). Das zeigt sich auch an der Frauen-Fußball-WM 2019 in Frankreich.

Weitere Themen in der Sendung sind der fehlende Fokus auf „gender“ in der Medizin, die Petition von Nina Fuchs, die sich gegen die Einstellung ihres Verfahrens nach Verwaltigung mit einer Onlinepetition wehrt, und ein Buchtipp am Ende der Sendung: Barbara empfiehlt „Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche“ von Reni Eddo-Lodge.


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Lila145 Hermione Granger & Co.: die Frauen neben Harry Potter

Wer sind die Frauen neben Harry Potter? Sieben Bücher, die die Geschichte von Harry Potter erzählen, ein Theaterstück, jede Menge Fanartikel, zusätzliche Bände zum Thema und natürlich auch mindestens zehn Filme: Das Harry-Potter-Universum ist riesig!

Und in diesem Universum bewegen sich neben der Hauptperson Harry Potter auch jede Menge Mädchen und Frauen, Hexen und andere weibliche Wesen. Wie sie „gezeichnet“ sind, für was sie stehen und in wie weit sie als Vorbild taugen, darum geht es in diesem Lila Podcast: Barbara Streidl spricht mit Lena Wiesler, Medienpädagogin und Harry-Potter-Kennerin.

Und wer noch nie vom „Stein der Weisen“, von „Todessern“ oder Hermione Granger (Harrys Schulfreundin, und nein, nicht seine Freundin) gehört hat – kein Problem: Auch diejenigen, die sich bislang fern vom Harry-Potter-Universum bewegt haben, werden hier nicht ausgeschlossen (wenn auch es hier und da Spoiler gibt).

Und noch ein schöner Satz von Hermione Granger: „Just because it’s taken you three years to notice, Ron, doesn’t mean no one else has spotted I’m a girl!“


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Lila144 Mit Quote und freundlicher Beschämung – Feminismus im Theater

Yvonne Büdenhölzer, Lisa Jopt, Katrin Rönicke, Anna Bergmann und Nicola Brakamp (v.l.n.r) im Deutschen Theater (Bild: Piero Chiussi)

Vier Theaterfrauen, die Zeichen setzen: Anna Bergmann lässt am Staatstheater Karlsruhe ausschließlich Frauen auf der großen Bühne inszenieren, Nicola Bramkamp setzte sich am Theater Bonn für die Abschaffung des Gender Pay Gaps ein, Yvonne Büdenhölzer führt 2020 beim Theatertreffen die 50 % Frauenquote ein und Lisa Jopt mobilisiert deutschlandweit Theaterschaffende zu Reformen.

Diese vier Frauen haben angefangen, die Theaterlandschaft umzubauen und gemeinsam wollen wir einen Blick auf die Frage werfen: Was braucht es, um sich durchzusetzen?

Im Rahmen der Konferenz „Burning Issues meets Theatertreffen“ in Berlin haben wir am 18. Mai im Deutschen Theater in Berlin live miteinander besprochen, wie Feminismus, Geschlechtergerechtigkeit und auch Intersektionalität im Theaterbetrieb stattfinden und wachsen können. Denn: Die Zahlen sind ernüchternd – Gender Gaps, wohin man blickt. Ob es um die Zahl der Inszenierungen geht, um die Besetzung der Ensembles, die Bezahlung der Theaterschaffenden oder die Gläserne Decke beim Aufstieg in die Leitungsebenen. Angesichts der vorliegenden Statistiken ist Handeln dringend notwendig – in dieser Folge besprechen wir mit den Strippenzieherinnen, wie das genau geht und welche Vorbilder wir dabei anderswo finden, etwa in Schweden.

 

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Lila139 Frauenbewegung: Vergangenheit und Zukunft mit Annett Gröschner und Erica Fischer

Frauenbewegung – die wird in Deutschland in drei Wellen eingeteilt. Die erste begann Mitte des 19. Jahrhunderts, noch vor der Einführung des Frauenwahlrechts. Die zweite Welle wird mit dem berühmten Tomatenwurf von Sigrid Rüger verbunden: Ihr Zorn auf die Delegiertenkonferenz des SDS, die nicht auf die Wutrede von Helke Sander reagieren wollte, ließ sie Tomaten werfen. Die dritte Welle startet im 21. Jahrhundert, zu ihr zählen auch Netzfeministinnen wie wir hier beim Lila Podcast.

Was in den letzten 50 Jahren Frauenbewegung in Berlin (im Osten und im Westen) passiert ist, davon erzählt Annett Gröschner. Sie hat das Buch „Berolinas zornige Töchter“ geschrieben und sehr viele alte und wichtige Geschichten entstaubt.

Ihren persönlichen Bezug zu Feminismus und Frauenbewegung hat Erica Fischer in ihrem Buch „Feminismus revisited“ beschrieben (in dem übrigens auch Katrin Rönicke und der Lila Podcast vorkommen). Fischer kennen bestimmt einige als Autorin des Bestsellers „Aimée und Jaguar“ – sie schaut nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft.


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Lila134 Frauenstreik und ein Biberfell untenrum

Katrin Rönicke und Barbara Streidl blicken zurück auf den 8. März 2019, der mit Frauenstreik und Festakten besonders geglänzt hat. Dann geht es weiter zu Caitlin Moran, die Katrin in Sachen #dieseFrau unbedingt empfehlen möchte …

… auch wegen ihrer Einstellung zur Intimrasur (Biberfell!). Dass #dieseFrau mit der Affidamento-Idee zu tun hat, dass eine Hörermail an Pussy Hats und türkischen Feminismus erinnert und dass das Buch „The Future is female“ in jedes Wartezimmer gehört, kommt auch in dieser Sendung vor.


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Lila133 Support Your Local Activists!

Am 8. März streiken Frauen bundesweit – außer vielleicht in Berlin, da ist eh Feiertag. Und warum das nicht für alle toll, sondern gerade für viele Alleinerziehende auch ein bisschen doof ist, das bespricht Katrin mit Christine Finke, AKA @Mama_arbeitet, Autorin des Buches „Allein, alleiner, alleinerziehend“.

Neben #ichstreike und dem Internationalen Frauentag stehen in dieser Sendung aber vor allem viele Menschen weltweit im Mittelpunkt, die tolle Arbeit leisten und die, wie die Pinkstinks und Deine Korrespondentin, dringend Unterstützung brauchen, damit diese Arbeit weitergehen kann.

Wenn auch ihr Initiativen kennt, die Support brauchen können, dann schreibt uns diese gern in die Kommentare oder pingt uns auf twitter an, wir sind @LilaPodcast!

Ansonsten gibt es in dieser Sendung auch eine Einordnung des sogenannten „Witzes“ von Annegret Kramp-Karrenbauer – mit freundlicher Unterstützung von Natalie Wynns Contrapoints-Episode über Humor. Am Ende steht eine Podcast-Empfehlung: Rain Dove war zu Gast beim queeren Straight Talking.


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Lila131 „Wir müssen nicht lieb sein“ – Julia Jäckel über Judith Butler und frauenpolitisches Engagement

Frauenpolitisches Engagement – was ist das eigentlich? Was machen wir in Sachen Vernetzung und Solidarität – und kann eine Frau überhaupt für andere Frauen stellvertretend sprechen? Darüber und über Judith Butler geht es im Gespräch mit Julia Jäckel.

Julia Jäckel lebt in München, betreibt den Podcast Abendgrün und hat über Judith Butlers Buch „Das Ungehagen der Geschlechter“ – „Gender trouble“ zum Feminismus gefunden.

Außerdem gibt es in dieser Sendung ein Gespräch mit Johanna, sie ist Fußballtrainerin der Mädchenmannschaft FSV Hansa 07 in Berlin-Kreuzberg.

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Lila127 Haare auf den Zähnen haben ist gut – Women’s Marches und die Shine Theory

Auf den weltweiten Women’s Marches gab es dieses Jahr jede Menge kalte Füße – und Probleme aufgrund der Neigungen einiger US-Organisatorinnen zur afro-amerikanischen Religionsbewegung „Nation of Islam“.

In den USA wird derzeit viel über zwei demokratische Politikerinnen diskutiert, einmal Alexandria Ocasio-Cortez, jüngste Frau des Repräsentantenhauses, und dann Nancy Pelosi, neue demokratische Sprecherin des Hauses. Sie zeigt Donald Trump ihre „Haare auf den Zähnen“! Pelosi ist 78 – eine ältere Frau, „who roar“, etwas, das auch Jane Fonda und Lily Tomlin in der Serie „Grace and Frankie“ auf ganz sehenswerte Art und Weise machen.

Konstruktives Streiten gefällt Susanne Klingner und Barbara Streidl – ebenso wie die Idee der „Shine Theory“: „I don’t shine if you don’t shine“. Susanne Klingner hat dann mit Katharina Wiegmann über den Zusammenhang von Feminismus und Klimawandel gesprochen. Und schließlich geht es noch um das Buch „I know a woman“ von Kate Hodges.


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Lila126 Medizinische Absonderlichkeiten und vermeintlich gute Verbrechen: Alisa Tretau und Magdalena Jagelke über Mutterschaft

„Ich bin schwanger“ – diesen Satz erwarten wir in der Regel von einer Frau, die Mutter wird. Dass es diesen Satz aus dem Mund von Transmenschen auch gibt, und dass es sogar seine Umkehrung gibt, „ich bin unschwanger“, darüber spricht Alisa Tretau mit Barbara Streidl. Tretau ist Herausgeberin des Buches „Nicht nur Mütter waren schwanger“.

Einen Roman über das Verlassen des eigenen Kindes hat Magdalena Jagelke geschrieben: „Ein gutes Verbrechen“. Im Gespräch mit Barbara Streidl erzählt sie von Kaspar Hauser und vom Mutterbild, das sie aus Polen kennt, geprägt von der katholischen Kirche.


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