Wir sprechen von „Leihmutterschaft“, wenn eine Frau das Kind einer anderen austrägt. Sie „verleiht“ sozusagen ihre Gebärmutter für die Dauer einer Schwangerschaft. Ungefähr seit den 1970er Jahren ist das möglich aufgrund von Quantensprüngen in der Reproduktionstechnologie. In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten, andere Länder wie etwa Indien oder die USA handhaben das anders.
In dieser Sendung geht es um die Frage, ob die alte feministische Parole, „Mein Bauch gehört mir“, auch in Sachen Leihmutterschaft anzuwenden ist. Ist es eine freiheitliche Entscheidung, die Gebärmutter zu vermieten? Oder ist es die letzte Hoffnung von Frauen, die angesichts von Elend und Armut ihre Körper für ein kleines Salär zur Verfügung stellen? Ja, sogar den Tod in Kauf nimmt – Dr. Sheela Saravanan hat in ihrer Forschung in Indien durchaus von Frauen gehört, die während der Leihmutterschaft sterben. Was ist, wenn eine Frau das Kind trotz vorheriger Abmachung nicht „abgeben“ möchte? Und schließlich, wer ist die Mutter eines Kindes, das über Leihmutterschaft und anonyme Eizellenspende im Reagenzglas entstanden ist? Wie wichtig es ist, dass Eltern ihren Kindern die Geschichte ihrer Herkunft erzählen können, davon spricht die Familientherapeutin Petra Thorn. Viele Fragen drängen sich auf, wenn über Leihmutterschaft nachgedacht wird. Barbara Streidl macht sich in dieser Sendung auf die Suche nach Antworten.
Auch wenn es in Filmen, Liedern, Serien und Büchern viel über die Liebe geht, steht die Liebe, die ältere Frauen leben, eher selten im Fokus. Barbara Streidl ist auf Spurensuche gegangen, in Literatur und Serien, und hat mit einer alten Frau gesprochen.
In Doris Lessings „Und wieder die Liebe“ wundert sich eine 65-jährige Frau, dass sie nach 20 Jahren plötzlich wieder liebt. Neu liebt. Das geht auch der Protagonistin in Hedwig Dohms Novelle „Werde, die du bist“ so. Isabel Rohner, Hedwig-Dohm-Spezialistin, erzählt, wie die Autorin (die übrigens die Großmutter von Katia Mann war) sich für Frauenrechte eingesetzt hat: „Die Menschenrechte haben kein Geschlecht“, so einer ihrer prägnanten Sätze. Und dass das Team, das für die Serie „Grace and Frankie“ verantwortlich zeichnet, fast nur weiblich ist, sagt Susanne Klingner in diesem Podcast. Zuletzt gibt’s noch einen Buchtipp: Liv Strömquist hat wieder eine Graphic Novel gemacht: „Der Ursprung der Liebe“.
Das Stück „Autumn leaves“ ist von Slim Jazz, erschienen auf der CD „Nice old tunes“ (2018) (www.slimjazz.de); die Musik kann hier online erworben werden.
Fragt uns alles, war unser Aufruf für die 100. Folge des Lila Podcast. Und die Fragen kamen!
In dieser Sendung beantworten Susanne Klingner, Katrin Rönicke und Barbara Streidl Fragen der Hörerinnen und Hörer: Es geht um die Themen Aktivismus, kapitalistische Konsumlogik, Podcast-Machen, Gesellschaft und Medien – und die Zukunft. Zuletzt hat Barbara noch eine Buchempfehlung: Das „Kursbuch Frauen II“.
Vielen Dank für euer Mitmachen, eure Fragen und euer Zuhören – ohne euch würde es wohl keine 100 Folgen des Lila Podcast geben!
Sie ist Pädagogin und Kauffrau, Gründerin einer eigenen Frauenzeitschrift, Buchautorin und Muslimin. Sineb El Masrar schiebt die Stühle, zwischen denen Frauen wie sie angeblich sitzen, einfach zusammen und kreiert etwas Eigenes: eine emanzipatorische Bildungsbewegung innerhalb des Islams. Das ist gewagt! Und bleibt nicht unwidersprochen. Aber sie findet, dass es verdammt notwendig ist.
Für sie sind Vielfalt, Emanzipation und Islam keine Widersprüche, sondern das ganz normale Leben – wie sie auch mit ihrem Debüt „Muslim Girls“, das 2010 erschien, zeigte. Darin hat sie muslimische Mädchen und Frauen und deren vielfältige Art zu leben festgehalten und gezeigt: Klischees sind immer schlecht. Mehr Realität bitte! Sie wendet sich gegen eine stereotyp-defizitäre Darstellung von Frauen im Islam. Und gleichzeitig wehrt sie sich gegen die patriarchalen Ströme in der eigenen Religion und ruft alle dazu auf, diese zu verändern und zu einem besseren Ort für Frauen wie auch Männer zu machen. Sineb zeigt, wie man mit Empathie, Geduld und Beharrlichkeit – vor allem aber mit ganz vielen hartnäckigen Fragen, eine gemeinsame Bewegung schaffen kann.
Knapp 40 Liter Blut, so viel verlieren Frauen durchschnittlich während ihres Menstruationslebens – am Stück geblutet bräuchten sie dafür sechs Jahre. Das hat die Künstlerin Petra Mattheis schon als Teenager ausgerechnet. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Menstruation, hat zuletzt eine Ausstellung namens „BAM – Become a menstruator“ gemacht.
Immer wieder stößt Petra Mattheis – und nicht nur sie – an Grenzen, an Menschen, die beim Thema „Tage“ schamvoll reagieren. Warum ist die „Erdbeerzeit“ immer noch ein Tabu? Darum geht es in dieser Sendung.
Über Menstruation, die Tage, die Erdbeerzeit, „the curse“, hat Barbara Streidl mit Petra Mattheis gesprochen, ebenso mit der Journalistin Heike Kleen, deren „Tage-Buch“ kürzlich erschienen ist. Sie wünscht sich eine kleine Revolution in Sachen Enttabuisierung des Themas. Die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal erzählt von Aktivistinnen, Hygieneartikeln und merkwürdigen Verboten, die menstruierenden Frauen auferlegt werden, Linda Becker vom BR-Sexpodcast „Im Namen der Hose“ spricht über die Vereinbarkeit von Tagehaben und Sexhaben. Dazu gibt es Gedichte und Geschichten von Lila-Podcast-Hörerinnen.
Hey, Rot is revolutionary!
Infos über Gesprächspartnerinnen und besprochene Themen:
Vorsätze, Wünsche und Ideen für 2018: Darüber sprechen Barbara Streidl und Susanne Klingner in diesem Podcast und kommentieren dann noch die tollen Wünsche der Hörerinnen und Hörer.
Eine Sendung über die Frage, wie man feministische Söhne großzieht, mehr Beispiele aus dem Alltagsfeminismus und beim Thema #metoo dranbleiben. Frauen in Konferenzen zuhören und auf die Lila-Podcast-Geburtstagsparty kommen – alles ist möglich auf der Wunschliste.
Dazwischen geht es noch um die Idee, Schillers „Ode an die Freude“ mit der Zeile „Alle Menschen werden Schwestern“ geschlechtergerecht zu machen, Barbara empfiehlt Bücher von Elif Batuman und Marc-Uwe Kling und Susanne einen Filmabend zu „Suffragetten“.
Jeanette und Michaela sind zwei Frauen, die jeweils einen längeren und nicht gerade einfachen Weg zu ihrem Frausein gegangen sind – und genau von diesem Weg erzählen sie in unserer Sendung. Bitte setzen und gut zuhören.
Eigentlich ein typischer Lila Podcast: Es geht ums Frausein, Gender, Stereotype, Ungerechtigkeiten, Schönheitsideale, Diskriminierung und vieles mehr – aber endlich reden darüber nicht nur Cis-Frauen, sondern wir haben uns zwei Transfrauen eingeladen, die ihre Geschichte erzählen und zeigen, wie echter Respekt funktioniert und wie Cis- und Trans-Menschen in Zukunft besser, zufriedener und schmerzfreier miteinander leben können.
Sie saß seit Jahren für die Grünen im Münchner Landtag – doch im Frühjar 2017 fühlte sich das nicht mehr richtig an. Claudia Stamm hat ihre Partei verlassen und eine neue gegründet. Die heißt „mut“.
Es klingt wie ein Sprung ins kalte Wasser. Und das in Bayern. Als Frau. Wie genau das überhaupt geht: eine Partei gründen, und welche Themen ihr am Herzen liegen, darüber haben Barbara Streidl und Susanne Klingner mit Claudia Stamm gesprochen. In einem Café gegenüber des Münchner Landtags.
Katrin hat Barbara in München besucht, am Küchentisch haben wir über lauter Kulturthemen gesprochen: Das relativ neue Libertine-Magazin, das Buch von Jack Urwin, „Boys don’t cry“ und das Buch von Liv Strömquist, „Der Ursprung der Welt“.
Zu Anfang hält Barbara zwei Lobeshymnen, eine auf Aretha Franklin, die gerade 75 geworden ist, und dann auf Judith Holofernes, die nicht nur Musik macht, sondern sich politisch engagiert. Mitten drin geht’s dann noch um die Zukunft der Liebe und auch um das, was manche „Merkel-Feminismus“ nennen.
Die Featurette wäre im Jahr 2017 fünf Jahre alt geworden. Sie beherbergt inzwischen 92 Blogs und über 10.000 Artikel. Dennoch wollen wir uns von ihr verabschieden, denn wir finden: Mission Accomplished – und außerdem fehlt uns mehr und mehr die Zeit…
Wir blicken auf die Erfolge der Featurette-Bloggerinnen, auf die schöne Zeit mit ihnen und auf die Ziele, die es in der Zukunft noch zu erreichen gilt. Und wir danken allen, die uns mit der Featurette geholfen haben: Allen Bloggerinnen und Urs & Anja, die uns die Seite so hübsch programmiert haben.