Lila125 „An dem Wort ‚Quote‘ arbeiten sich ganz viele ab“ – mit FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow

Seit über zehn Jahren setzt sich FidAR (das ist kurz für „Frauen in die Aufsichtsräte“) für mehr Frauen in Führung ein und Präsidentin Monika Schulz-Strelow war von Anfang an mit dabei. Zusammen mit Katrin blickt sie zurück auf die Anfänge: Zuerst wollte man mit den Männern gemeinsam ohne Quote einen Weg finden, dann lernte man, dass es mit freiwilligen Selbstverpflichtungen allein nicht getan ist. Sie knüpften viele Netze, arbeiteten über alle Parteien hinweg nah am Parlament und halten enge Kontakte mit den Unternehmen – und so ist es gelungen, breite Bündnisse zu formieren, die Quote für Aufsichtsräte zu erkämpfen und mehr und mehr für Frauen – und auch Männer! – in Führung zu tun.

In dieser Sendung blicken wir gemeinsam auf das Erreichte, aber auch nach vorne: Wo müssen sich Betonköpfe noch bewegen? Wo alte Rollen und Klischees aufgebrochen werden und was bringt das alles eigentlich für all jene Frauen, die meinen, gar keine große Karriere machen zu wollen?

„Die Arbeit in diversen Teams ist anstrengender.“

Monika Schulz-Strelow überblickt viele Mechanismen und kennt einige Studien zu neuen Formen des Arbeitens für Männer, Frauen und jenseits der Geschlechter gedacht: Einfach diversere Teams. Dass diese gute Ergebnisse liefern ist bekannt – für die alten Herren in Führung jedoch bedeuten sie auch, sich mehr anstrengen zu müssen, als früher. Warum aber sollten sie das tun?

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Lila110 „Wir brauchen keine Frauenquote, wir brauchen eine Feministinnenquote“

(v.l.n.r.) Susanne Klingner, Astrid Séville, Antje Schrupp, Isabelle Hoyer – Foto: Kinga Cichewicz

Im Juni saßen beim Kongress der Frauenstudien München drei ganz unterschiedliche Frauen zusammen, um über Frauen und Wirtschaft zu sprechen: Die Publizistin Dr. Antje Schrupp, die Politikwissenschaftlerin Dr. Astrid Séville und die Panda-Gründerin Isabelle Hoyer. Ihre Gedanken dazu, wie feministische Ideen und alternative (weibliche?) Herangehensweise Einzug in die Ökonomie finden könnten, haben wir für den Lila Podcast mitgeschnitten, um mit euch darüber diskutieren zu können.

So sagte Antje Schrupp beispielsweise: „Wir brauchen keine Frauenquote, wir brauchen eine Feministinnenquote. Wir brauchen Frauen mit einer Agenda. Mit einer feministischen Agenda. Was nicht bedeutet, dass sie nur Fraueninteressen vertreten.“ Bei einem solchen Satz horchen viele von euch jetzt vielleicht auf – zu Recht. Denn Antje Schrupp fordert radikalere Ansätze zur Veränderung der Wirtschaftswelt und dass sich Feministinnen stärker mit der Finanzindustrie beschäftigen, weil dort die Ressourcen der Welt verteilt werden.

Auch Astrid Séville fordert, die Kapitalismuskritik stärker in feministische Überlegungen mit einzubeziehen. Der Neoliberalismus sei im Moment eine bequeme Allianz mit mainstreamfeministischen Positionen eingegangen. Isabelle Hoyer geht einen anderen Weg: Sie macht mit ihrer Initiative „We are Panda“ Frauen fit für Führungspositionen und versucht ihnen auf dem Weg, feministische Werte mitzugeben, damit diese dann im Berufsleben die Strukturen ändern.

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Lila076 Ich sehe was, was du nicht siehst

Barbara und Susanne sprechen über die Sichtbarkeit und Teilhabe von Frauen – in der Politik, in Podcasts, im Berufsleben, in der Wikipedia, in gesellschaftlichen Prozessen.

In den USA sieht man auf von der Regierung Trump veröffentlichten Fotos so gut wie keine Frauen mehr. Die deutsche Podcastszene ist ziemlich männlich dominiert, worüber Katrin mit Nicolas Semak von 4000Hertz spricht. Wir sprechen über die Frage, was wohl in Frauen vorgeht, die gar nicht repräsentiert werden wollen, sei es in der Sprache oder auf Konferenzen. In der Wikipedia schreiben noch weniger Frauen mit als noch vor ein paar Jahren. Und in Österreich fordern Frauen eine Politik, die ihre Lebenswelten wahr- und ernstnimmt. Eine Sendung über Repräsentation, oder wie wir es genannt haben: das Blumenstrauß-Prinzip.

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Susanne Klingner
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Barbara Streidl
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

 

SHOWNOTES: Links zur Sendung

 

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Lila011 Grillsaison! – Sprechen wir über Kohle

Die Sonne erfüllt uns mit Energie und spätestens am Wochenende hat Deutschland angegrillt. Unser Hörer Michael erklärt, wie das abläuft und worauf es da ankommt.
Darüber hinaus geht es dieses Mal um Revenge-Mobbing im Internet, den Equal Pay Day und die Bezahlung von Frauen und Männer. Wir beleuchten die unglaubliche Ungerechtigkeit, die männliche Models erfahren müssen, die am Hungertuch nagen. Wie kommt das? Was finden wir eigentlich schön – und warum? Können Männer schön sein? So wie Frauen?
Danach: Arbeitsrecht aktuell, Quotendiskussion die Hundertdrölfzigste – aber diesmal mit Aussicht auf Erfolg, auch wenn das Geschrei groß sein wird. Und zum Abschluss Mut machende Literatur und Cinematik über Powerfrauen und Frauenpower in Indien.

Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

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