Wut ist nicht gleich Wut: Wie Geschlecht, Rassismus und Emotionen zusammenhängen

Wütend sind wir alle mal – oder besser: Wir sollten es alle hin und wieder mal werden. Wut ist nämlich ein sehr wichtiges Gefühl, um zu erkennen, wo die eigenen Grenzen liegen, wann sie überschritten werden und wie wir sie einhalten können.

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Wie Wut aber von außen betrachtet und bewertet wird, ist strukturell unterschiedlich. Während die Wut von Männern häufig als durchsetzungsstark wahrgenommen wird, gelten wütende Frauen eher als hysterisch. Während die Wut von weißen Menschen häufig politisch und gesellschaftlich ernst genommen wird (Bsp. Pandemieleugner*innen), gelten wütende People of Color als gefährlich (Bsp. Phänomen der Angry Black Women).

Wie hängen Wut und Rassismuserfahrungen zusammen?

Philosophin und Autorin Amani Abuzahra hat zu diesem Thema das Buch „Ein Ort namens Wut – Die emotionale Landkarte der Marginalisierten und was Rassismus mit Gefühlen macht” geschrieben. Sie ist in dieser Episode zu Gast und beschreibt, welchen Einfluss rassistische Zuschreibungen auf die Auslebung von Gefühlen hat und beleuchtet damit das Thema aus intersektionaler Perspektive.


Außerdem spricht Lena mit der Therapeutin Rose Mukundi Kapuya, die in ihren Praxen insbesondere von Rassismus betroffene Menschen betreut. Sie erklärt, wie wir einen besseren Zugang zu unserer Wut entwickeln können und wieso das für die eigene Gesundheit so wichtig ist.

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Schwarze Geschichte und intersektionaler Feminismus in Deutschland – mit Natasha A. Kelly

Wir vom Lila Podcast mögen unseren Feminismus wie viele von euch auch am liebsten intersektional. Den Begriff Intersektionalität hat 1989 die Schwarze amerikanische Juristin Kimberlé Crenshaw geprägt. Gemeint ist damit, dass Menschen von mehr als einer Diskriminierungsform betroffen sein können, die miteinander verwoben sind und sich wechselseitig beeinflussen. Wie eben zum Beispiel Hautfarbe und Geschlecht. 

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Black History Month – ein Zeitpunkt um besonders genau hinzuschauen

Im Black History Month Februar spricht Laura mit Natasha A. Kelly. Natasha ist Autorin, Kommunikationswissenschaftlerin, politisch aktiv und Expertin für Schwarze Deutsche Geschichte. In dieser Episode erfahrt ihr, warum Intersektionaler Feminismus ohne die Schwarze Frauenbewegung überhaupt nicht denkbar ist. Wir sprechen außerdem über den Stand des Intersektionalen Feminismus heute. Und natürlich blicken wir auf die Geschichte: Wie weit reicht Schwarze deutsche Geschichte zurück? Warum ist es wichtig, von Schwarzer deutscher Geschichte zu sprechen – und nicht einfach von deutscher? Wie prägt die Kolonialzeit bis heute, wie wir auf die Welt, auf Kunst, auf Körper – kurz: alles um uns herum – blicken? Das Stichwort hier lautet: white gaze, analog zum male gaze.

Schwarze Körper in weißer Kunst

In diesem Zusammenhang wird es auch um Natashas Ausstellungsintervention „Wer war Milli?” gehen. Milli ist eine Schwarze Frau und häufiges Motiv auf Werken der sogenannten Brücke-Künstler. “Milli” war aber offenbar gar nicht eine schwarze Frau, sondern mehrere verschiedene. Die Intervention ist bis Sommer 2023 in der Kunsthalle Bremen zu sehen.

„Schlafende Milli“ von Ernst Ludwig Kirchner (1911) (c) Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen

Und nicht zuletzt thematisieren wir in dem Gespräch auch die NS-Zeit und die damit einhergehenden Gräueltaten an Schwarzen Menschen. Es gibt hierfür, bzw. für die lange Geschichte von Ausbeutung, Vertreibung und Versklavung, einen eigenen Begriff: Maafa. Doch das Bewusstsein dafür fehlt oft noch. Deswegen fordern Natasha und weitere Vertreter*innen der Schwarzen Community in Deutschland unter anderem ein Holocaust-Denkmal für Schwarze Opfer des Nationalsozialismus.

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