Haltung in herausfordernden Umbruchzeiten. Mit Astrid Kuhlmey (Barcamp Frauen 2019)

Am Samstag den 18. Mai 2019 war in Berlin das Barcamp Frauen, das gibt es bereits seit 2010 – ursprünglich gegründet von drei feministischen Sozialdemokratinnen, Nancy Böhning, Elisa Gutsche und Jennifer Mansey, mittlerweile tatkräftig unterstützt von der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Dieses Jahr ist der Lila Podcast offizielle Medienpartnerin!
Für euch bedeutet das, dass wir neben all der Vernetzung und Planung der feministischen Weltherrschaft, auch mit dem Aufnahmegerät in den Sessions waren und hinterher mit den Expert*innen über ihre Themen gesprochen haben.
Da sehr viele verschiedene Sessions und Themen parallel liefen, konnten wir natürlich nicht alle für euch aufbereiten, aber wir haben euch fünf sehr spannende Kurzfolgen mitgebracht, unter anderem mit Deborah Ruggieri, Verena Reygers, mit der Jungen Pflege und arbeiterkind.de.
Heute steigen wir ein mit einem Workshop, den die Trainerin und Projektmanagerin Astrid Kuhlmey gegeben hat, der Titel lautete: Herausfordernde Umbruchzeiten – und darin wollte sie uns zeigen, wie man in Umbruchzeiten Haltung bewahren kann.

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Lila114 Wenn eine Frau ihren Bauch vermietet

Wir sprechen von „Leihmutterschaft“, wenn eine Frau das Kind einer anderen austrägt. Sie „verleiht“ sozusagen ihre Gebärmutter für die Dauer einer Schwangerschaft. Ungefähr seit den 1970er Jahren ist das möglich aufgrund von Quantensprüngen in der Reproduktionstechnologie. In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten, andere Länder wie etwa Indien oder die USA handhaben das anders.

In dieser Sendung geht es um die Frage, ob die alte feministische Parole, „Mein Bauch gehört mir“, auch in Sachen Leihmutterschaft anzuwenden ist. Ist es eine freiheitliche Entscheidung, die Gebärmutter zu vermieten? Oder ist es die letzte Hoffnung von Frauen, die angesichts von Elend und Armut ihre Körper für ein kleines Salär zur Verfügung stellen? Ja, sogar den Tod in Kauf nimmt – Dr. Sheela Saravanan hat in ihrer Forschung in Indien durchaus von Frauen gehört, die während der Leihmutterschaft sterben. Was ist, wenn eine Frau das Kind trotz vorheriger Abmachung nicht „abgeben“ möchte? Und schließlich, wer ist die Mutter eines Kindes, das über Leihmutterschaft und anonyme Eizellenspende im Reagenzglas entstanden ist? Wie wichtig es ist, dass Eltern ihren Kindern die Geschichte ihrer Herkunft erzählen können, davon spricht die Familientherapeutin Petra Thorn. Viele Fragen drängen sich auf, wenn über Leihmutterschaft nachgedacht wird. Barbara Streidl macht sich in dieser Sendung auf die Suche nach Antworten.

Infos und Hintergründe:

  • Aufsatz von Dr. Sheela Saravanan in der Streit
  • Beitrag über Leihmutter Brendy Hammel
  • Germaine Greer kritisiert Elton Johns Konzept von Mutterschaft
  • Buchtipp: Margaret Atwood, „Der Report der Magd“
  • Bedeutung von „Der Report der Magd“ nach der Trump-Wahl
  • Ist Leihmutterschaft eine feministische Errungenschaft?
  • Leihmutterschaft in der Bibel, im ersten Buch Mose, Genesis 30
  • Das am 13. Dezember 1990 erlassene „Embryonenschutzgesetz
  • Leihmutterschaft ist in Deutschland verboten
  • Schweden verbannt Leihmutterschaft
  • Yellow press über Streitigkeiten zwischen Leihmüttern und Wunscheltern (noch ein Link dazu)
  • Israel lässt homosexuelle Paare in Sachen Leihmutterschaft links liegen
  • Leihmutterschaft in den USA
  • Veränderungen der Rechtssituation in Indien
  • Buchtipp: Martin Suter, „Elefant

Sprecherinnen und Sprecher:

Alexandra Martini, Katrin Rönicke, Henry Singleton

Produktion:

Barbara Streidl mit Verwendung von Musik von bensound.com und Geräuschen von freesound.org

Lila096 Die Rückkehr des Körpers und andere heiße Eisen

In dieser Folge geht es erst um feministische Ideen, die gerade ein mögliches Update erfahren: die Rückkehr des Körpers – vor allem des weiblichen Körpers. War der nicht – wie auch das Geschlecht – eine Konstruktion? Danach diskutieren Susanne Klingner und Barbara Streidl einmal mehr über #metoo, besonders über den Umgang mit Kunstwerken von sogenannten Tätern.

Ist es heuchlerisch, die US-amerikanische Initiative Time’s up zu unterstützen, die Geld sammelt, um Frauen den nötigen Rückhalt für Strafverfahren wegen sexualisierter Gewalt zu geben, und gleichzeitig in einem Woody-Allen-Film zu spielen? Heuchelei wirft nämlich Allens Adoptivtochter, Dylan Farrow, Justin Timberlake vor.

Zum Schluss gibt es noch die Buchempfehlung für Mary Beard, „Women and Power“, und den Hinweis auf Susanne Klingners neuen Podcast bei Haus eins, den sie für „Plan W“ macht. Mehr Infos weiter unten.

Infos und Links:

  • Heide Oestreich fragt in der taz, ob der Körper im Feminismus wieder eine Rolle spielt
  • Eine Art Einführung in die Ideen von Judith Butler
  • Christina Thürmer-Rohr: „Es ist trügerisch zu meinen, Frauen führten mehr oder weniger und vielleicht sogar zunehmen ein unabhängiges Eigenleben parallel zu den patriarchalen Taten, sozusagen an einem anderen Ort.“ (aus: Vagabundinnen, ein Erzählband von Thürmer-Rohr)
  • Über den Umgang mit Kunstwerken von Tätern spricht Judy Blume bei NPR
  • Wikipedia-Eintrag über Judy Blume
  • Was in Sachen Leadership ändern könnte und was nichtj, behandelt dieser Kommentar aus Norwegen: „Aggressive, obstinate men are more likely to seek power and are often preferred as leaders. The revolution is pushing to change the way managers behave, but research shows that power changes people — and not always for the best.“
  • Buchtipp: „Women and Power. A Manifesto“ von Mary Beard; auf Deutsch heißt das Buch „Frauen und Macht“

  • Buchkritik im Guardian
  • Über das Buch „Women and Power“
  • Treffen von Mary Beard und Hillary Clinton
  • Video mit zentralen Thesen bei Vortrag von Mary Beard im British Museum
  • Teaser auf den Plan-W-Podcast, den Susanne Klingner macht
  • Radiosendung von Barbara Streidl im BR zu #metoo: „Das Ende vom Schweigen der Lämmer: Was hat sich nach einem halben Jahr #metoo in Kultur und Medien verändert?“

Spenden:

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Mitmachen:

In der 100. Sendung dürft ihr uns alles fragen: „Ask me anything“ ist das Motto. Schickt uns eure Fragen – zu Themen, Problemen, Ärgernissen, über Mikrofone, Kaffeesorten, Bücher, Filme usw. bis zum 10.5.2018 (danach machen wir uns ans Beantworten). Wir freuen uns auf eure Fragen!

Lila037 Camel Toe und Nippel Show

Es hat sich so ergeben: Eine Sendung über Körper. Susanne und Katrin sprechen über Camel Toe, Nippel Show, die Geschichte der Vulva und die Geschichte der Frauen, über Matriarchate und Patriarchate, die löchrige Angelegenheit „Jungerfernhäutchen“, Purity uvm…

Vielleicht liegt es daran, dass Sommer war, aber diesmal ist es eine sehr körperliche und sehr intime Sendung geworden. Wir beleuchten – natürlich wie immer mit der feministischen Brille auf der Nase – was die Unterwäsche „Camel no“ eigentlich bedeutet, warum Weiblichkeit immer noch verschleiert werden muss – und wie das in den letzten Jahrtausenden so war. Wie Jungfräulichkeit so viel mehr bedeutet, als einfach nicht gevögelt zu haben, sondern vielmehr ein kulturelles und sehr einengendes Konstrukt ist – Komplexe galore! Und wie wir von Kindern lernen können, etwas entspannter und befreiter an die Dinge ranzugehen.

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Susanne Klingner
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

Global Vulva und The Ascent of Women

Tinder und Germany’s Next Top Model

Kinder kommentieren Mode-Werbung