Lila160 Schwangerwerdenkönnen – Utopien von Antje Schrupp

Mein Bauch gehört mir!?! In dieser Episode spricht Barbara Streidl mit Antje Schrupp zum Thema „Schwangerwerdenkönnen“ – die Frankfurter Politologin, Online-Aktive und Autorin hat darüber Anfang August ein gleichnamiges Buch veröffentlicht.

Schwangerschaft, sagt Antje Schrupp, ist sozusagen der „Elefant im Raum“, um den alle, Gesellschaftspolitik, Feminismus, Queer- und Genderstudies eingeschlossen, herumgehen. Denn egal wie viele Geschlechter wir haben, ob wir unsere Sprache mit * erweitern und bei Bewerbungen ein „d“ einführen neben „m“ und „w“, da gibt es immer einen entscheidenden Unterschied: Zwischen denen, die schwanger werden können – und den anderen. Wie können wir in Zukunft von „Menschen“ sprechen, die schwanger werden können – und nicht immer nur von „Frauen“? Und wie kann Schwangerschaft mit Freiheit einhergehen?

Zum Schluss gibt es noch eine Verlosung des Buches „Aus dem Tagebuch einer Abtreibungsärztin“ von Kristina Hänel anlässlich der Lesung am 2. November 2019 in München.

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Lila158 40 Liter Blut in sechs Jahren (Wdh.)

Knapp 40 Liter Blut, so viel verlieren Frauen durchschnittlich während ihres Menstruationslebens – am Stück geblutet bräuchten sie dafür sechs Jahre. Das hat die Künstlerin Petra Mattheis schon als Teenager ausgerechnet. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Menstruation, hat auch eine Ausstellung namens „BAM – Become a menstruator“ gemacht.

Immer wieder stößt Petra Mattheis – und nicht nur sie – an Grenzen, an Menschen, die beim Thema „Tage“ schamvoll reagieren. Warum ist die „Erdbeerzeit“ immer noch ein Tabu? Darum geht es in dieser Sendung.

Über Menstruation, die Tage, die Erdbeerzeit, „the curse“, hat Barbara Streidl mit Petra Mattheis gesprochen, ebenso mit der Journalistin Heike Kleen, deren „Tage-Buch“ 2018 erschienen ist. Sie wünscht sich eine kleine Revolution in Sachen Enttabuisierung des Themas. Die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal erzählt von Aktivistinnen, Hygieneartikeln und merkwürdigen Verboten, die menstruierenden Frauen auferlegt werden, Linda Becker, bis 2019 beim BR-Sexpodcast „Im Namen der Hose“ spricht über die Vereinbarkeit von Tagehaben und Sexhaben. Dazu gibt es Gedichte und Geschichten von Lila-Podcast-Hörerinnen.

Dieser Podcast ist eine Wiederholung vom 15.3.2018 – nicht nur die Menstruation ist zyklisch, sondern sowohl ihre Tabuisierung als auch die Stigmatisierung von Menstruierenden: Grund genug, auch unseren Zugang zu dem Thema noch einmal zu senden.

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Lila155 Feministische Klassiker entdecken mit Laura Freisberg

„Feministische Klassiker wiederentdecken“ – das ist die Idee hinter dem „Leseclub“ von Frauenstudien München. Die Frau vor dem Leseclub ist die Journalistin und Literaturexpertin Laura Freisberg.

Mit ihr spricht Barbara Streidl (selbst im Vorstand von Frauenstudien), es geht um das Bedürfnis von Frauen, in einem geschützten Raum zu sprechen – und dann natürlich auch um die Bücher, die seit 2014 im Leseclub gelesen, diskutiert, wieder gelesen und noch mal diskutiert wurden.

Darunter Simone de Beauvoirs „Das andere Geschlecht“ und Margaret Atwoods „Der Report der Magd“, aber auch der Science-Fiction-Roman „Die linke Hand der Dunkelheit“ von Ursula K. Le Guin oder Verena Stefans „Häutungen“ mit einem kleinen Exkurs über Büstenhalter. Und damit es nicht nur literarisch, sondern auch spannend wird, kommt dieser Podcast mit Quiz-Elementen daher: Es gibt ein kindliches Dingsda!-Beschreiben der Bücher und ein „Erkenne ein Buch am ersten Satz!“ – wird Laura alle Bücher zuordnen können?


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Lila144 Mit Quote und freundlicher Beschämung – Feminismus im Theater

Yvonne Büdenhölzer, Lisa Jopt, Katrin Rönicke, Anna Bergmann und Nicola Brakamp (v.l.n.r) im Deutschen Theater (Bild: Piero Chiussi)

Vier Theaterfrauen, die Zeichen setzen: Anna Bergmann lässt am Staatstheater Karlsruhe ausschließlich Frauen auf der großen Bühne inszenieren, Nicola Bramkamp setzte sich am Theater Bonn für die Abschaffung des Gender Pay Gaps ein, Yvonne Büdenhölzer führt 2020 beim Theatertreffen die 50 % Frauenquote ein und Lisa Jopt mobilisiert deutschlandweit Theaterschaffende zu Reformen.

Diese vier Frauen haben angefangen, die Theaterlandschaft umzubauen und gemeinsam wollen wir einen Blick auf die Frage werfen: Was braucht es, um sich durchzusetzen?

Im Rahmen der Konferenz „Burning Issues meets Theatertreffen“ in Berlin haben wir am 18. Mai im Deutschen Theater in Berlin live miteinander besprochen, wie Feminismus, Geschlechtergerechtigkeit und auch Intersektionalität im Theaterbetrieb stattfinden und wachsen können. Denn: Die Zahlen sind ernüchternd – Gender Gaps, wohin man blickt. Ob es um die Zahl der Inszenierungen geht, um die Besetzung der Ensembles, die Bezahlung der Theaterschaffenden oder die Gläserne Decke beim Aufstieg in die Leitungsebenen. Angesichts der vorliegenden Statistiken ist Handeln dringend notwendig – in dieser Folge besprechen wir mit den Strippenzieherinnen, wie das genau geht und welche Vorbilder wir dabei anderswo finden, etwa in Schweden.

 

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Lila131 „Wir müssen nicht lieb sein“ – Julia Jäckel über Judith Butler und frauenpolitisches Engagement

Frauenpolitisches Engagement – was ist das eigentlich? Was machen wir in Sachen Vernetzung und Solidarität – und kann eine Frau überhaupt für andere Frauen stellvertretend sprechen? Darüber und über Judith Butler geht es im Gespräch mit Julia Jäckel.

Julia Jäckel lebt in München, betreibt den Podcast Abendgrün und hat über Judith Butlers Buch „Das Ungehagen der Geschlechter“ – „Gender trouble“ zum Feminismus gefunden.

Außerdem gibt es in dieser Sendung ein Gespräch mit Johanna, sie ist Fußballtrainerin der Mädchenmannschaft FSV Hansa 07 in Berlin-Kreuzberg.

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Lila122 „Feministinnen sind lustig“ – Gstanzl-Singen mit Evi Strehl

„Gstanzl“ sind bayerische Wirtshauslieder. Gesungen wurden sie früher fast immer von Männern – während die Frauen daheim die Kartoffeln gekocht haben. Dass eine Frau, die Gstanzln singt, etwas Besonderes ist, erfahren wir von Evi Strehl.

Außerdem gibt es in dieser Sendung ein Interview mit Hörerin Donna, die als Türsteherin für eine neue Kultur des Weggehens plädiert. Schließlich empfiehlt Barbara Streidl das Buch „Becoming – meine Geschichte“ von Michelle Obama, FLOTUS zwischen 2009 und 2017.
Hey, und: Frohe Weihnachten!


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Lila120 Lauter Lieblingsbücher von Karen Duve, Chimamanda Ngozi Adichie und anderen

Lauter Lieblingsbücher! In dieser Episode empfehlen alle drei Lila-Podcast-Hosts, Barbara Streidl, Susanne Klingner und Katrin Rönicke, jeweils zwei Lieblingsbücher. Die in drei Kategorieren passen: 2018 erschienen, können mit Kindern (aber auch ohne) gelesen werden und moderne Klassiker.

Die Bücher sind: „Das Millennial Manifest“ von Bianca Jankovska, „Frl. Nettes kurzer Sommer“ von Karen Duve, „Good Night Stories for Rebel Girls 2“ von Elena Favilli und Francesca Cavallo, „Mama Muhs Abenteuer“ von Jujja Wieslander, „Americanah“ von Chimamanda Ngozi Adichie und „Im Sommer wieder Fahrrad“ von Lea Streisand. Dazu gibt es noch einen Mitmach-Aufruf von Anastasia, die für „Frau Macht“ auch ein Buch herausgibt.


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Lila114 Wenn eine Frau ihren Bauch vermietet

Wir sprechen von „Leihmutterschaft“, wenn eine Frau das Kind einer anderen austrägt. Sie „verleiht“ sozusagen ihre Gebärmutter für die Dauer einer Schwangerschaft. Ungefähr seit den 1970er Jahren ist das möglich aufgrund von Quantensprüngen in der Reproduktionstechnologie. In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten, andere Länder wie etwa Indien oder die USA handhaben das anders.

In dieser Sendung geht es um die Frage, ob die alte feministische Parole, „Mein Bauch gehört mir“, auch in Sachen Leihmutterschaft anzuwenden ist. Ist es eine freiheitliche Entscheidung, die Gebärmutter zu vermieten? Oder ist es die letzte Hoffnung von Frauen, die angesichts von Elend und Armut ihre Körper für ein kleines Salär zur Verfügung stellen? Ja, sogar den Tod in Kauf nimmt – Dr. Sheela Saravanan hat in ihrer Forschung in Indien durchaus von Frauen gehört, die während der Leihmutterschaft sterben. Was ist, wenn eine Frau das Kind trotz vorheriger Abmachung nicht „abgeben“ möchte? Und schließlich, wer ist die Mutter eines Kindes, das über Leihmutterschaft und anonyme Eizellenspende im Reagenzglas entstanden ist? Wie wichtig es ist, dass Eltern ihren Kindern die Geschichte ihrer Herkunft erzählen können, davon spricht die Familientherapeutin Petra Thorn. Viele Fragen drängen sich auf, wenn über Leihmutterschaft nachgedacht wird. Barbara Streidl macht sich in dieser Sendung auf die Suche nach Antworten.

Infos und Hintergründe:

  • Aufsatz von Dr. Sheela Saravanan in der Streit
  • Beitrag über Leihmutter Brendy Hammel
  • Germaine Greer kritisiert Elton Johns Konzept von Mutterschaft
  • Buchtipp: Margaret Atwood, „Der Report der Magd“
  • Bedeutung von „Der Report der Magd“ nach der Trump-Wahl
  • Ist Leihmutterschaft eine feministische Errungenschaft?
  • Leihmutterschaft in der Bibel, im ersten Buch Mose, Genesis 30
  • Das am 13. Dezember 1990 erlassene „Embryonenschutzgesetz
  • Leihmutterschaft ist in Deutschland verboten
  • Schweden verbannt Leihmutterschaft
  • Yellow press über Streitigkeiten zwischen Leihmüttern und Wunscheltern (noch ein Link dazu)
  • Israel lässt homosexuelle Paare in Sachen Leihmutterschaft links liegen
  • Leihmutterschaft in den USA
  • Veränderungen der Rechtssituation in Indien
  • Buchtipp: Martin Suter, „Elefant

Sprecherinnen und Sprecher:

Alexandra Martini, Katrin Rönicke, Henry Singleton

Produktion:

Barbara Streidl mit Verwendung von Musik von bensound.com und Geräuschen von freesound.org

Lila109 Über Frauen am Theater: „Ich will mein Leben nicht ausschließlich in den Dienst des Theaters stellen“

Im Juli wurde der Theatermacher Frank Castorf gefragt, warum es unter „seiner Intendanz so wenige Regisseurinnen gegeben habe. Castorf hat das mit Fußball verglichen – und zusammengefasst, er hätte selten erlebt, dass eine Frau besser sei als ein Mann.

Was schon ein gewaltiger Hammer ist.

Im Rahmen von #metoo ist in den letzten Monaten viel auch über das Machtverhältnis von Frauen und Männern am Theater diskutiet worden. Einige Initiativen sind bekannt geworden, etwa die über „Mehr Solidarität am Theater“ oder das erste Treffen der Theatermacherinnen in Bonn. Frauen am Theater – Menschen am Theater – darüber hat Barbara Streidl mit Stefanie Beckmann gesprochen. Beckmann hat als Dramaturgin gearbeitet und berät heute Kunst- und Kulturschaffende.

Informationen und Links:

  • Interview mit Theatermacher Ersan Mondtag (*1987) in der BZ
  • Offener Brief des Ensembles des Burgtheaters gegen früheren Intendanten Matthias Hartmann
  • Frank Castorf in der SZ über „Theater und Frauen“ (hinter einer Paywall!)
  • Öffentliche Stellungnahme von diversen Schauspieler*innen zu Frank Castorf

Zukünftige Veranstaltungen von Frauen am Theater:

  • Symposium „Wonderlands. Führungspositionen in den Performing Arts“ des Frauenkulturbüro NRW
  • Frauenstreik 2019 in NRW

Vergangene Veranstaltungen von Frauen am Theater:

  • Erstes Treffen der Theatermacherinnen: „Burning Issues“ in Bonn
  • Programm und Mitschnitte der Veranstaltungsreihe „Unlearing Patriarchat“ beim Berliner Theatertreffen 2018
  • Unlearning Patriarchat 1
  • Unlearning Patriarchat 2

Buchtipps:

  • Nina Brochmann, Ellen Stokken Dahl: Viva la Vagina! Alles über das weibliche Geschlecht. S. Fischer, 2018.
  • Dazu passt der schöne Kunstband „Vibration Highway“ von Andrea Éva Györi, erschienen in der Edition Taube, 2018.

Hat es nicht mehr in die Sendung geschafft, passt aber gut zum Thema:

  • Die Studie, die Maria Furtwängler mit ihrer MaLisa-Stiftung im Juli 2017 präsentiert hat: Frauen sind deutlich unterrepräsentiert im Fernsehen und im Kino, als Expertinnen, bei Informationssendungen und vor allem jenseits der 30. Die Studie hat sie im ZDF Heute Journal präsentiert, Moderator Claus Kleber wurde für seine Haltung gegenüber Furtwängler mit dem Negativ-Preis „Saure Gurke“ ausgezeichnet
  • Ergebnisse der MaLisa-Studie
  • Beschluss der Brancheninitiative zur Einrichtung einer „Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung“. Pressemitteilung (1.6.18)
  • Artikel „Die helle Seite der Macht“ von Claudine Villemot-Kienzle

Puh!

Danke für die Sounds an Freesound.org und Freemusicarchive.org.

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Lila108 Das feministische Schmink-Tutorial

Tasnim schminkt sich gar nicht mehr, Maria hat früher am liebsten ihre Freundinnen geschminkt und Jennifer hat es sich mit queeren Youtube-Tutorials beigebracht – in dieser Sendung sprechen drei Frauen über ihren feministischen Umgang mit Make-Up.

„Warum ich mich ohne Make-Up stärker fühle“

Tasnim Rödder ist Chefredakteurin des Transform Magazins, sie hat für Ze.tt, das Missy Magazine und Neon geschrieben und ist jetzt für ein halbes Jahr bei der Deutschen Welle unterwegs. Ausgangspunkt für unsere Sendung ist ihr Text, den sie für ze.tt geschrieben hat: „Warum ich mich ohne Make-Up stärker fühle.“ In meiner Küche haben wir uns bei einem Tässchen einmal ausführlicher darüber unterhalten, wie es zu dieser Haltung bei ihr kam.

„Beauty ist total lukrativ“

Maria Popov hat Medienwissenschaft studiert und arbeitet in der Redaktion der FUNK-Sendung „Auf Klo“, eine Webshow für Funk, das junge Angebot von den Öffentlich-Rechtlichen. Sie schminkt sich manchmal gern und manchmal nicht so gern, als Jugendliche hat sie am liebsten ihre Freundinnen geschminkt. Durch ihre Arbeit für „Auf Klo“ kennt sie Youtube mit all seinen Schmink-Tutorials ganz aus der Nähe – und die Spannung zwischen einem lockeren Umgang mit dem Schminken und dem Anspruch, reflektiert damit umzugehen. Sie sagt:

„Das interessante an YouTube ist – oder auch das traurige oder einfach spannende: Beauty ist ja auch total lukrativ. Das ist der Job von vielen, vielen Frauen, weil das eben das große Ding ist“

„Ich bin ja sowieso nicht so ne Werkszustands-Person“

Vielleicht kennen einige von euch Jennifer aus dem Podcast „Soziologisches Kaffeekränzchen“ – Jennifer ist die Soziologin im Kränzchen, sie arbeitet an der Uni, promoviert und: Sie hat eine weitere, ganz eigene Geschichte mit dem Schminken. Angefangen hat sie, weil ihr irgendwann klar wurde, dass sie gar nicht wirklich weiß, wie das geht. Aber als Soziologin fiel ihr ebenso auf, dass wie viele Dinge, die vor allem weiblich konnotiert sind, das Schminken eher abgewertet wird – das hat den Reiz für sie bloß vergrößert! Die negativen Reaktionen bestärken sie nur – außerdem bezeichnet sie sich selbst als „sowieso nicht so ne Werkszustands-Person“ – sie hat Piercings, gefärbte Haare und Tattoos.

Shownotes

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Unser Sponsor für diese Folge ist herCAREER – die Leitmesse für weibliche Karriereplanung