Im Netz ergoss sich ein kleines Stürmchen über EMMA, die versucht hatte, mit dem Hashtag #emmaistfuermich Leserinnen-Feedback zu bündeln. Dass dabei auch sehr viel Häme und sehr viel Rachgelüste ausgelebt wurden, damit hatte das Magazin offenbar nicht gerechnet. Wir fanden das einen guten Anlass, eine Grundsatzsendung mit ganz basalen Fragen des aktuellen Feminismus aufzunehmen. Wie gehen wir mit den unterschiedlichen, nebeneinander existierenden Feminismen um? Ist das ein Problem, wenn Feminismus vor allem vor sich hergetragen wird, weil es gerade „cool“ ist? Anhand verschiedener exemplarischer Beispiele versuchen wir eine Abgrenzung: Bis dahin ist Feminismus als Marke noch sinnvoll und nützt auch dem Feminismus – eine Win-Win-Situation eben. Und ab hier wird es bloßes Marketing, einseitig und null Gewinn für Menschen mit echten feministischen Anliegen. Leicht ist das nicht. Aber nötig. Echt mal dringend nötig!
Außerdem versuchen wir, inmitten dieser westlichen Welt, in der es – so scheints – kaum mehr viel Arbeit bedeutet, Leute vom Feminismus zu überzeugen, die Augen zu öffnen für die Situation von Frauen jenseits unseres Tellerrandes. Frauen an Orten dieser Welt, an denen man sich nicht unbedingt mit einem „This is what a feminist looks like“-T-Shirt zeigen würde. Frauen, um die es letztlich auch bei Emma Watsons #HeForShe-Appell ging.
(Die Bauarbeiten bei Susanne habe ich so gut es geht rauszuschneiden versucht. [und weil wir so gut gelaunt enden, lass ich euch das Intro dieses eine Mal komplett ausgespielt am Ende drin – schön die Hüften schwingen bitte!])
Dieses Mal sprechen Barbara und Katrin über Bürgermeisterinnen im Allgemeinen und Susanne Gaschkes Erfahrungen als Oberbürgermeisterin von Kiel im Besonderen. Wir beleuchten Schlammschlachten gegen Politikerinnen in der Presse und die Schwierigkeit, sich als Politikerin „richtig“ zu kleiden. Wir sprechen über Jobdiskriminierung von Übergewichtigen Frauen, Lena Dunhams Buch und wieder einmal über unser Dauer-Thema Disney-Prinzessinnen, denn endlich hat mal jemand gephotoshopppt, wie die aussehen würden, wenn mehr als eine Salzstange durch ihr Verdauungssystem passen würde!
Emma Watson hat eine tolle Rede gehalten! Finden wir – aber finden ja nicht alle. Wir sprechen darüber, warum wir das so wichtig finden, warum Männer sich unbedingt für die Rechte von Frauen weltweit einsetzen müssen, wie wir Saudi-Arabiens erste Chefredakteurin finden, was wir von Transgender über unsere Karrieren als Männer und Frauen lernen können, warum wir keine Hochstaplerinnen sein sollen, wollen und warum wir Frauenzeitschriften meistens ziemlich kacke finden. Unser Standard-Thema „Pinkfizierung“ kommt mal wieder auf den Tisch und eine Dystopie über ein eugenisches Finnland, in dem Frauen in Elois und Morlocks aufgeteilt werden. Es gibt viel nachzulesen, viel zu gucken und wie immer: Viel zu staunen!
Bei den Streidls zuhause ist ordentlich was los, außerdem ist sie die Dritte im Bunde der Lila Frauen – Grund genug, endlich auch einmal mit ihr einen Podcast aufzunehmen. Wir sprechen über Zeit und Freiheit, beides bekanntermaßen Mangelware bei Eltern. Wir quatschen über Roger Willemsens neues Buch, in dem er Menschen im Bundestag beobachtet hat und etwa festhält:
„Dann kehrt der Redner breitbeinig an seinen Platz zurück, mit dem Gestus eines Mannes, der seine Bedeutung am Widerspruch misst.“
(Roger Willemsen, Das Hohe Haus)
Wir suchen ein entweder weibliches oder – noch besser! – unisex-Pendant zum Wort „staatsmännisch“. Ihr dürft euch hierzu sehr gerne in den Kommentaren austoben!
Außerdem fragen wir: Wie kann man Feminismus, der etwas den Verhältnissen verändern will unterscheiden von Feminismus, der nur angenommen wird, um gut dazustehen? Wir finden: Feminismus ohne Ziel kann irgendwie kein Feminsmus sein. Und wir empfehlen euch zwei tolle feministische Bücher, das eine von Caitlin Moran und das andere von Kerstin Grether. Dazwischen gibt es eine Menge Nachdenken über Lego, Tomboys, Biologismus und Differenzmaskulismus, sowie den Always-Werbeclip „Like A Girl“.
In der Publixphere wurde intensiv über ein mögliches Prostitutionsverbot debattiert; Anwaltskanzleien bauen nach wie vor Gender-Trouble; Maria Wersig bringt Recht und Geschlecht unter einen Hut und hat zur Geschichte des Ehegattensplittings promoviert; Sookee zeigt, wie Solidarität gelebt wird – und bringt uns Tice sowie viele andere tolle Menschen; wer spielen will, muss sich vor Gender-Stereotypen in Acht nehmen – sowohl am Computer, als auch im Kinderzimmer – aber es gibt Hoffnung; und Prinzessinnen könnten mal in der Realität ankommen. Außerdem zum ersten Mal: Eine Leseliste am Ende der Shownotes! Viel Spaß mit all dem Lesekram, mit der Musik und natürlich beim Zuhören 😉
Da sind sie wieder! Nach kurzer Baupause setzen sich Katrin und Susanne in den Flieger und machen eine thematische Weltreise. Von der re:publica 2014 geht es zum Eurovision Song Contest in Kopenhagen, von dort weiter nach Frankreich, wo Homophobie im Aufwind ist und über Brüssel ab nach Virginia. Es gibt einige gute, aber auch viele schlechte Nachrichten – letztere vor allem aus Nigeria. Zum Schluss wird anlässlich des Launchs der Edition F über die Zukunft von Communities philosophiert.
Kommt, sprechen wir über Sex-Selfies! Zu anzüglich? Na aber vielleicht über Selfies im Allgemeinen und das Duckface im Besonderen, Selbstdarstellung und Selbstobjektivierung und wie das Netz all diese Phänomene verstärkt? Wir wissen zwar nicht, ob unsere Fuckability modernen Ansprüchen genügt, genauso wenig halten wir unsere Schnuten für instagramable – lieber lesen wir kluge Menschen wie Caitlin Moran, das Rookie Magazine von Tavi Gevinson und „Living Dolls“ von Natasha Walter. Aber ganz ehrlich: So ein bisschen mulmig ist uns schon: Um uns herum machen all die jungen Dinger ihre Youtube-Tutorials über Schminke und Frisuren und kostenlose Werbung für Kosmetikfirmen und Drogeriemärkte. Die Jugend von heute … Wo war ich? – Ach stimmt, bei Schönheitsnormen und ja: Man kann eine ganze Sendung mit dem Thema füllen. Wer’s nicht glaubt, sollte reinhören.
Die Sonne erfüllt uns mit Energie und spätestens am Wochenende hat Deutschland angegrillt. Unser Hörer Michael erklärt, wie das abläuft und worauf es da ankommt.
Darüber hinaus geht es dieses Mal um Revenge-Mobbing im Internet, den Equal Pay Day und die Bezahlung von Frauen und Männer. Wir beleuchten die unglaubliche Ungerechtigkeit, die männliche Models erfahren müssen, die am Hungertuch nagen. Wie kommt das? Was finden wir eigentlich schön – und warum? Können Männer schön sein? So wie Frauen?
Danach: Arbeitsrecht aktuell, Quotendiskussion die Hundertdrölfzigste – aber diesmal mit Aussicht auf Erfolg, auch wenn das Geschrei groß sein wird. Und zum Abschluss Mut machende Literatur und Cinematik über Powerfrauen und Frauenpower in Indien.
Susanne freut sich, über die Ingeniersberufe etwas falsches gehört zu haben, tatsächlich liegen die Gehälter dort gar nicht so weit auseinander, und nähern sich immer weiter an, wie auf ingenier.de zu lesen ist.
Um euch richtig auf den Frauenkampftag einzustimmen, regen wir alle eure Sinne an. Für den Humor liest Susanne Geschichten von Frauen vor, die den Baumarkt und die Bohrmaschine entdecken. Zum Nachdenken besprechen wir den Text „Die Barbie-Feministinnen“, der im Freitag erschien und sehr kontrovers debattiert wurde. Und zum Aufregen taugt das ganze Themenpaket Reproduktionsrechte von Frauen: Pille danach, freiberufliche Hebammen und die Lewitscharoff mit ihren „Halbwesen“.
Desweiteren stellen wir euch neue und alte tolle Projekte, feministische Stimmen aus aller Welt und die kleine Lammily vor. Und wenn ihr den Podcast fertig gehört habt, auf auf zur Frauenkampftags-Demo! Denn – wir alle wissen ja nun: Es gibt noch viel zu tun. Packen wir’s an.
Roland Schindzielorz hat einen nahezu unaussprechlichen Namen und eine nahezu unaussprechliche Art, seinen Radiosender zu vermarkten – Sexismus galore! Und damit steigen wir auch ein in eine sehr volle Sendung. Susanne und ich haben viele Lacher und Schluchzer erlebt und möchten diese Dinge mit euch teilen: Von der Debatte über sexistische Werbung in der letzten Sonntaz kommen wir zu Heide Oestreichs Kommentar zur Steuerhinterziehung von Alice Schwarzer und dann zu den giftigen Twitterkriegen des Feminismus im Netz. Trashing gibt es auch in Deutschland und gerade viele ältere Feministinnen berichten davon, dass dieses gegenseitige Zerfleischen schon einmal stattfand: In der Zweiten Welle.
Deswegen wollen wir aber nicht verzagen: Wir rufen nach Vorbildern für Sachdebatten. Wir schauen, was Agnes Heller für eine starke und streitlustige Philosophin ist, wir blicken auf lustige und romantische Literatur für Frauen und wir sprechen über das erste Verfahren in China, das eine Frau wegen Geschlechterdiskriminierung am Arbeitsmarkt gewonnen hat. Kopf hoch – let’s dance the shite away.