Abtreibung im Fokus: Was wir aus Polen und aus der Geschichte lernen können (Live von der Dokumentale)

Der Film „Abortion Dream Team“ begleitet Aktivistinnen in Polen, die Menschen zur Seite stehen, die eine Schwangerschaft beenden wollen. Karolina Domagalska hat auf der Dokumentale in Berlin über die Situation in Polen gesprochen und darüber, wie Feministinnen sich weltweit dabei unterstützen können, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch gemeinsam zu verteidigen.

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Polen nach dem Sozialismus

Bis 1993 waren Abtreibungen in Polen legal und unkompliziert, dann änderte sich die Lage radikal. Besonders dramatisch ist die Rechtslage nach einem Urteil des Verfassungsgerichts 2020, das den Zugang zu sicheren Abtreibungen weiter einschränkte. Karolina schildert eindrücklich, wie die Aktivistinnen mit ihrer Arbeit nicht nur in die Lücken des Gesetzes stoßen, sondern auch eine gesellschaftliche Bewegung anstoßen, die zunehmend gegen die Stigmatisierung von Abtreibungen kämpft.

Ideologien aus der Nazi-Zeit

Daniela Rüther zeigt den Zusammenhang zwischen Geschlechterpolitik, Antifeminismus und der historischen Entwicklung des Abtreibungsrechts auf. Sie weist darauf hin, dass sich hinter dem antifeministischen Impuls nicht nur politische Taktiken verbergen, sondern auch langfristige soziale Entwicklungen und finanzielle Interessen. Rüther verbindet die aktuellen Herausforderungen in Deutschland, wie die sich abzeichnenden politischen Allianzen zwischen rechten Parteien und der katholischen Kirche, mit historischen Parallelen aus der Zeit des Nationalsozialismus und der Eugenik.


Wir haben ein Buch geschrieben!

Am 9. September erscheint „Resist! Weich bleiben in harten Zeiten“ beim Leykam-Verlag. Das Buch könnt ihr jetzt schon vorbestellen. Das ist wichtig für uns als Autorinnen, weil alle Vorbestellungen in die erste Verkaufswoche zählen und sich daran entscheidet, wie viele Menschen wir mit unserem Buch erreichen können.

Außerdem wollen wir am 12. September mit euch die Buchpremiere im Pfefferberg Theater in Berlin feiern. Wenn ihr dabei sein wollt, könnt ihr hier Tickets bestellen.


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Weitere Lila-Folgen zum Thema


Transkript

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Katholisch, bayerisch, feministisch – Gespräch mit Dr. Elfriede Schießleder (Themenwoche Frauen in Bewegung)

Kann eine Frau Katholikin und Feministin sein? Na klar, sagt Dr. Elfriede Schießleder vom Katholischen Deutschen Frauenbund. Sie ist Pastoralreferentin in der Erzdiözese Passau und engagiert sich seit Jahren für die Gleichberechtigung von Frauen.

Mit welchen Themen hat eine Pastoralreferentin in ihrem Berufsalltag zu tun, und ist eine Verflechtung von Aktivismus und Seelsorge möglich? Wie ist das Leben im niederbayerischen Passau für eine Frau in Sachen Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung, Altersarmut? Ohne eigenes Auto schwer, sagt Elfriede Schießleder – wegen der langen Wege etwa zwischen Job, Zuhause, Kita. Und dann weist sie noch darauf hin, dass Frauen bei der Entscheidung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch nicht allein gelassen werden dürfen.

Dies ist die erste von drei Sonderfolgen des Lila Podcasts im Rahmen von „Frauen in Bewegung“ – so heißt eine Veranstaltungsreihe der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, die vom 16. bis zum 21. Oktober 2019 in München stattfindet. „Frauen in Bewegung“ feiert 100 Jahre Frauenwahlrecht und 120 Jahre erster Bayerischer Frauentag – und der Lila Podcast feiert mit.

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Lila148 §219a-Verurteilung, Frauen-Fußball-WM und die Petition von Nina Fuchs

In dieser Sendung sprechen Katrin Rönicke und Barbara Streidl über die Verurteilung der Gynäkologinnen Bettina Gaber und Verena Weyer: Wegen Verstoßes gegen §219a sind die beiden Ärztinnen in Berlin verurteilt worden.

Trotz des Bekenntnisses, dass Deutschland als Fußball-Nation gilt, ist in Sachen Frauen-Fußball noch keine Gleichberechtigung eingekehrt (weder national noch international). Das zeigt sich auch an der Frauen-Fußball-WM 2019 in Frankreich.

Weitere Themen in der Sendung sind der fehlende Fokus auf „gender“ in der Medizin, die Petition von Nina Fuchs, die sich gegen die Einstellung ihres Verfahrens nach Verwaltigung mit einer Onlinepetition wehrt, und ein Buchtipp am Ende der Sendung: Barbara empfiehlt „Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche“ von Reni Eddo-Lodge.


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