Radikalisierung von jungen Männern auf Tiktok verhindern – mit Caspar Weimann

Wer auf Tiktok und Instagram versucht herauszufinden, was es bedeutet, ein Mann zu sein, landet schnell in den Bubbles der sogenannten Männerrechtler. Da wird einem geraten, keine Schwäche zu zeigen, niemals das Workout zu skippen und der Freundin vorzuschreiben, dass sie Instagram löschen soll.


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Laut einer Studie der Dublin City University dauert es im Schnitt 9 Minuten, bis Jungs zwischen 16 und 18 auf Tiktok mit Videos der sogenannten Manosphere in Kontakt kommen. Die Manosphere ist ein Sammelbegriff für eine digitale Bewegung, die vor allem auf Social Media antifeministische, misogyne und queerfeindliche Inhalte verbreitet. Ihr Content ist geprägt von einem reaktionären Geschlechterverständnis, in dem Männern vermittelt wird, dass sie stark und kalt sein müssen und sich auf niemanden verlassen können. Diese Denkweisen tragen zur Radikalisierung junger Männer bei, die im schlimmsten Fall in Gewalttaten enden kann.

Wie man die Manosphere hackt

Das Kollektiv onlinetheater.live hat es sich in seinem Projekt „Myke – Hacking the Manosphere“ zur Aufgabe gemacht, diese Radikalisierungsmechanismen zu stören. Drei Monate lang haben sie TikTok-Videos veröffentlicht, die optisch und in der Ansprache an die Videos vermeintlicher Männlichkeitscoaches erinnern.

Casper Weimann, eine der Personen hinter dem Projekt, spricht in dieser Folge mit Katharina darüber, wie sie es geschafft haben, mit ihren Videos junge Männer zu erreichen, wie die Reaktionen auf das Projekt waren und warum es digitale Streetwork braucht.

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Links und Hintergründe

Zitierte Videos Tiktok

  • https://www.tiktok.com/@alpha.rizz/video/7400075210231254305
  • https://www.tiktok.com/@olgun.burak/video/7193063292451998982?lang=de-DE
  • https://www.tiktok.com/@l.illo042/video/7181596632826367238?lang=de-DE
  • https://www.tiktok.com/@mutivatex/video/7305738907008699681?lang=de-DE
  • https://www.tiktok.com/@youtube.fe4r/video/7108101190356962566?lang=de-DE
  • https://www.tiktok.com/@alexdergilev_/video/7188547152811937029?lang=de-DE
  • https://www.tiktok.com/@aron.aura/video/7247524818898193690?lang=de-DE

Weitere Lilafolgen zum Thema

Transkript der Folge

Wir freuen uns, dass wir euch seit neuestem unsere Folgen als Transkript zur Verfügung stellen können. Das Transkript wurde mit KI erzeugt:

Radikalisierung von jungen Männern auf Tiktok verhindern – mit Caspar Weimann

Trad Wives, Choice Feminismus und feminine Energie – Warum nicht jede Entscheidung feministisch ist

Auf Instagram und Tiktok kursieren Videos von Frauen, die beteuern, vollkommen zufrieden mit ihrem Alltag als Hausfrau und Mutter zu sein. Mehr noch: sie bewerben ihren Lebensstil und raten jungen Frauen, es ihnen gleich zu tun: Wieso arbeiten gehen, wenn man es ganz bequem zu Hause haben kann?

Die sogenannten Trad Wives (dt. „Traditionelle Hausfrauen“) kochen, backen, putzen, hüten Kinder im Sinne einer perfekten stereotypischen Hausfrau der 50er Jahre. Minusch und Lena schauen sich dieses Phänomen näher an und analysieren große, erfolgreiche Accounts im Netz.

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Was Frauen entscheiden, ist feministisch – oder?!

Was zunächst ganz harmlos aussieht, entpuppt sich als Romantisierung von Unterdrückung und Abhängigkeit. Trad Wives und ihre Anhänger*innen entspringen aus konservativen und Rechten Milieus und sehnen sich nach einer Vergangenheit, in der (Ehe-)Frauen ausschließlich dazu da waren, ihren Männern zu gefallen und damit ihrer „femininen Energie“ zu entsprechen.

Im Extremfall gehören dazu: Gehorsam, der Verlust jeder eigenen Entscheidungskraft, die Verfügbarkeit des weiblichen Körpers oder die Ablehnung von Verhütung. Männer werden auf ihre Rolle als Versorger reduziert und finanzieren die Familien.

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