Trad Wives, Choice Feminismus und feminine Energie – Warum nicht jede Entscheidung feministisch ist

Auf Instagram und Tiktok kursieren Videos von Frauen, die beteuern, vollkommen zufrieden mit ihrem Alltag als Hausfrau und Mutter zu sein. Mehr noch: sie bewerben ihren Lebensstil und raten jungen Frauen, es ihnen gleich zu tun: Wieso arbeiten gehen, wenn man es ganz bequem zu Hause haben kann?

Die sogenannten Trad Wives (dt. „Traditionelle Hausfrauen“) kochen, backen, putzen, hüten Kinder im Sinne einer perfekten stereotypischen Hausfrau der 50er Jahre. Minusch und Lena schauen sich dieses Phänomen näher an und analysieren große, erfolgreiche Accounts im Netz.

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Was Frauen entscheiden, ist feministisch – oder?!

Was zunächst ganz harmlos aussieht, entpuppt sich als Romantisierung von Unterdrückung und Abhängigkeit. Trad Wives und ihre Anhänger*innen entspringen aus konservativen und Rechten Milieus und sehnen sich nach einer Vergangenheit, in der (Ehe-)Frauen ausschließlich dazu da waren, ihren Männern zu gefallen und damit ihrer „femininen Energie“ zu entsprechen.

Im Extremfall gehören dazu: Gehorsam, der Verlust jeder eigenen Entscheidungskraft, die Verfügbarkeit des weiblichen Körpers oder die Ablehnung von Verhütung. Männer werden auf ihre Rolle als Versorger reduziert und finanzieren die Familien.

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Links und Hintergründe

Zitierte Videos

4 thoughts on “Trad Wives, Choice Feminismus und feminine Energie – Warum nicht jede Entscheidung feministisch ist”

  1. Danke für Euren Podcast! Zwei Fragen ergeben sich für mich daraus:

    Gibt es auch eine Auseinandersetzung mit den ja zwangsweise trad-husbands, die ja dann das Gegenstück sind? Klar klingt es erstmal postiv, wenn der Mann komplett den Rücken freigehalten bekommt und sich ganz auf seine Arbeit /Karrierekonzentrieren kann. Aber was passiert, wenn der Mann mal (länger) krank wird oder ggf. (teilweise) berufsunfähig? Was passiert, wenn er mit dem Job, den er gerne machen möchte, nicht genug Geld für die Familie verdient? Was, wenn er zu viel für die Versorgung arbeiten muss, sich selbst nicht verwirklichen kann mit Hobbies, nicht genug für seine (physische/psychische) Gesundheit tun kann oder z. B. so viel Zeit mit den Kindern verbringen kann, wie er es möchte, wenn er die Stunden reduzieren möchte auf der Arbeit? Auch für ihn kann eine gewisse Unfreiheit enstehen, wenn die ganze Familie von seinem Einkommen abhängt.

    Das zweite ist, dass ich das Gefühl habe, die Bewegung konzentriert sich vor allem auch auf das jung und sexuell attraktiv sein. Wie gehen die Frauen denn damit um, dass frau zwangsweise im Alter unattraktiver wird? Werden dann Haare färben, Schönheits-OPs etc. promotet? Gibt es die Frau ab 50 oder gar 60 denn überhaupt in dieser Bewegung noch? Wie passen Frauen in die Bewegung, die unfruchtbar sind?

  2. Die Frauen die diesen Kontent vermarkten, haben bestimmt genug Zeit alles schön aussehen zu lassen. Mit den Einnahmen von mehreren Millionen Followern und Merch-Shops haben diese Leute genug Geld um Zuarbeiter zu bezahlen. Wenn man Haus, Kinder, Care ernst nimmt, hat man keine Zeit schönen Kontent zu machen. Lasst Euch nicht vom schönen Schein vera….

  3. Ich habe den Podcast gehört und fand die zweite Moderatorin cool und wollte sie googeln, um ihre anderen Projekte zu sehen. Ich habe nirgendwo in den Shownotes oder hier auf der Website ihren Namen gefunden. Könnt ihr den noch ergänzen?
    Danke!

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