Verhütung ist nicht nur Frauensache – wann kommt die „Pille für den Mann“?

In heterosexuellen Beziehungen ist Verhütung immer noch viel zu oft Frauensache. Dabei gibt es auch viele cis Männer, die Lust auf mehr Auswahl bei der Verhütung hätten. Neben Kondomen und einer Vasektomie stehen für Menschen mit Penis nämlich wenig Optionen zur Verfügung.  

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Warum ist das so – und welche Versuche gibt es, das zu verändern? Darüber spricht Katrin in dieser Folge mit der Filmemacherin und Fotografin Kathrin Ahäuser, die unter anderem das Projekts „Krieg den Spermien” gegründet hat. Auf dem gleichnamigen Instagramaccount klärt sie über alternative Methoden auf, stellt Initiativen für gleichberechtigtere Verhütung vor und teilt Informationen über die Antibabypille. 

Wo bleibt die Pille für den Mann? 

Kathrin Ahäuser hat mit Männern in Frankreich und Leipzig gesprochen, die die Verhütung selbst in die Hand nehmen und sich für mehr Alternativen einsetzen. Sie erzählt von beheizten Unterhosen und Silikonringen, um die Hoden im Körperinneren zu fixieren.  

 

Außerdem wird die Frage geklärt, warum die Forschung an der eigentlich vielversprechenden Pille für den Mann bzw. einer vergleichbaren Hormonspritze trotz vielversprechender Studienergebnisse abgebrochen wurde. Wir dürfen schon mal verraten: an den Männern lag es nicht.   

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5 thoughts on “Verhütung ist nicht nur Frauensache – wann kommt die „Pille für den Mann“?”

  1. Hallo

    Ich finde es natürlich auch nicht sinnvoll, dass die Pille einfach übers Internet bestellt werden kann, wenn ich aber meine Erfahrungen daneben lege, „erstrahlt“ diese Tatsache in einem anderen Licht.
    1. Mir wurde vor 30 Jahren die Pille bedenkenlos verschrieben. Einfach weil ich „zuviel“ Testosteron im Blut hatte. Eine Anamnese hat nicht stattgefunden. Ich habe sie nach kurzem wieder abgesetzt, weil ich mich damit nicht wohl gefühlt und die Therapie infrage gestellt hatte.
    2. Vor über 15 Jahren bekam ich von einem anderen Arzt einen Hormonring verschrieben, der auch nicht ganz günstig war. Da ich partout nicht nochmal schwanger werden und auch die Pille nicht nehmen wollte, schien mir das ein Kompromiss, den ich aus Mangel an Alternativen gewählt hatte.
    Anamnese hat auch hier nicht stattgefunden. Zuhause angekommen, habe ich im Beipackbuch gelesen, dass die Finger davon lassen und mit meinem Gynäkologen Rücksprache halten soll, wenn es in meiner Familie Fälle von Thrombose gegeben hat. Hat es.
    Der von euch erwähnte Gentest wurde gemacht (wird nur gemacht/bezahlt, wenn ein konkreter Verdacht vorliegt). Siehe da, ich habe eine Gerinnungsstörung (nicht sooo selten) und darf das schon bezahlte Teil nicht benutzen.
    3. Ich kenne jetzt mehrere Fälle von Töchtern, die – teils heimlich – zum Gynäkologen gegangen sind, und sich dort die Pille haben verschreiben lassen. Ohne irgendeine Aufklärung zu Alternativen und ohne irgendeine Art von Anamnese, ohne auch nur Ansätze einer gynäkologischen Untersuchung.
    Vor nicht allzu langer Zeit war meine eigene Tochter beim Gynäkologen, wie sie mir vor kurzem gestanden hat. Sie war mit ihrer Freundin dort und sie haben gefragt, ob sie die Pille haben können oder eben nicht? Der Arzt antwortete nach kurzem Blick auf die beiden Mädchen, dass für meine Tochter kein Risiko bestünde, für ihre Freundin ein klitzekleines, weil sie nicht so schlank ist. Das wäre aber egal, weil sie sind ja eh noch jung (12 & 13).
    Nach nicht mal 10 Minuten an seinem Schreibtisch haben die Mädchen glücklich und zufrieden, weil mit einem Rezept ausgestattet, die Praxis verlassen.
    Meine Tochter hat(te) keinen Freund und hatte kaum Probleme mit der Haut. Letzteres war allerdings der Anlass, sich die Pille zu besorgen. Durch Freunde, Werbung und diverse Posts auf Instagram hielt meine Tochter die Pille für ein harmloses, aber brillantes Lifestyleprodukt. Das Verhalten des Gynäkologen hat sie darin ja auch bestätigt.

    1. Hallo Claudia,

      danke für deine Geschichte – und ich bin ehrlich etwas sprachlos, wie ein Arzt so verantwortungslos handeln kann!
      Andererseits kenne ich es selbst nicht anders: Die Anamnese bei mir als 15-Jährige war nicht existent, es gab kurz die Frage, ob ich rauche (habe ich damals!) – die ich bejahte und dann bekam ich eben „die Pille für Raucherinnen“, wie sie genannt wurde. Obwohl in der Packungsbeilage stand, dass das Rauchen eine Kontraindikation sei! Aber das habe ich erst viel später gesehen und ich war natürlich damals vor allem happy, dass es nun so unkompliziert war, zu verhüten, da mir ein Kondom nicht sicher genug schien…

      Später, als Erwachsene schon, hatte ich so viele Nebenwirkungen von der Pille (eine war, dass ich GAR KEINE Lust auf Sex mehr hatte – was vermutlich die effektivste Verhütung ever ist, aber natürlich so nicht beabsichtigt war) und beschloss, die Pille abzusetzen. Also zum Gyn, der mich einfach nur entgeistert ansah und anstatt mich zu beraten nur sagte: „Na wenn Sie schwanger werden wollen…“ – wollte ich nicht, was ich auch sagte. Aber er kannte eben keine andere Möglichkeit, nur diese. Was mich echt richtig stutzig gemacht hat (bin da auch nicht wieder hin).

      Also ja: Es ist erschreckend, wie leichtfertig und auch uniformiert hier einfach ein starkes Hormonmedikament bei Frauen eingesetzt wird!

      1. Ja, erschreckend. Welch Erlösung, einen „V-Mann“ zu haben! Aber das ist immer nur das Ende vom Lied. Bis dahin sieht das Leben der Fruchtbaren, die verhüten wollen, schlecht aus.

  2. Sehr cooler Podcast zu Verhütung. Gerade habe ich einen Artikel über Verhütungsmittel für den Mann gelesen. Meine Frau nimmt die Kupferkette, da keiner von uns Hormone möchte. Wäre doch toll, wenn es sowas für den Mann gäbe.

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