Lila051 Wir müssen uns mit Wirtschaft auseinandersetzen!

Am Tag der Arbeit gehört sich folgende Mischung: Kapitalismus-Kritik mit einer guten Portion Feierei und Remmidemmi! – Wir haben unsere Sendung deswegen diesmal aufgeteilt: Erst wird gefeiert, dann wird das System gestürzt. Viel Spaß!

Zu feiern gibt es eine Menge toller Leute: Corinne vom Makellosmag und Martin Fischer von der Staatsbürgerkunde sind für den GOA nominiert! Auf der re:publica gibt es jede Menge toller Vorträge – auch und gerade von Frauen! Und das Sendezentrum sowie die Podcastpat_innen bringen Podcasting für JEDERFRAU! Auf der Subscribe-Konferenz wird gelernt und genetzwerkt und die Edition F stellt euch ne Menge saucooler Youtuberinnen vor!

Im Zweiten Teil der Sendung geht es dann zur Sache, Baby! Kapitalismus zerstört den Feminismus – warum? Die Panama Papers sind ein feministisches Thema – warum? Und wir müssen und ganz ganz dringend intensiv mit (Volks-)Wirtschaft beschäftigen, wenn wir wollen, dass die Welt eine bessere ist. Denn: Im Moment ist das System echt ziemlich kaputt. Und es braucht Menschen, die wissen, wie man es besser machen kann.

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Susanne Klingner
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe
(Fehlende Links werden nachgeliefert)
Feierrei und Remmidemmi

    • content warning: bullshit ahead!

    • jetzt wieder Kluges!

PANAMA PAPERS (und Feminismus)

21 thoughts on “Lila051 Wir müssen uns mit Wirtschaft auseinandersetzen!”

  1. Juchu! Pendelei zur Arbeit mal wieder mit einer Folge Lila. Danke schonmal.
    Nach einer Folge von euch ist der virtuelle Notizblock mit Dingen, die ich nachgucken, nachhören, nachlesen will, immer soooo voll…zum GLück kommt jetzt ein langes WE zum Aufarbeiten.

    Nun mein Tipp zum Thema „moralische Geldanlage“:
    im Bekanntenkreis wechseln immer mehr Bekannte zur GLS-Bank.
    Wurde von einem Antroposophen gegründet, arbeiten nach sozial-ökologischen Grundsätzen.
    Investieren u.a. nicht in Alkohol, Rüstung, Atomenergie, Tierversuche, sondern in Nachhaltigkeit, Bio….
    Beim Anlegen eines Kontos bestimmt man selbst, worein investiert wird.
    Einfach mal kurz Wiki überfliegen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/GLS_Gemeinschaftsbank

    Selbst habe ich noch nicht gewechselt.
    Klingt aber irgendwie vernünftig(er als manches andere kapitalistische Konzept).

    1. Hallo Caro,

      dann jetzt aber schnell wechseln! Ich bin schon seit vielen Jahren bei der GLS und topzufrieden. Nicht nur, dass man immer nachvollziehen kann, wofür die Einlagen verwendet werden, nämlich für Kredite an Biobauern, Bildungseinrichtungen, Solaranlagen etc. pp., sondern auch solche Basisbedürfnisse wie eine freundliche Kundenberatung unter einer Festnetznummer (= keine Sondergebühren) werden von denen befriedigt.

      An alle: Ich fand es fast schon schizophren, dass sich während der Finanzkrise die meisten Menschen recht beeindruckend über das Geschäftsgebahren der Großbanken aufregen konnten und dann sind doch so wenige gewechselt. Das ist aber ein großer Teil der eigenen wirtschaftlichen Mündigkeit: zu entscheiden, wer was mit dem eigenen Geld anstellen darf. Also bitte, husch husch, zu einer vernünftigen Bank!

      Heute streng aufgelegt: Susanne

    2. Da gäb’s dann noch die Umweltbank, bei der ich Geld parke. Wobei Nico Paech sagt, es gebe kein grünes Wachstum. Ein Nullenergiehaus ist auch wieder ein Haus mehr (das unter hohem Energie- und Rohstoffeinsatz gebaut wurde). Und die Umweltbank gibt halt den Kredit dafür. Aber immer noch besser als andere Deutsche Institute, die in der sog. Finanzkrise dafür sorgten, dass die Menschen obdachlos wurden.

  2. Oooh, Wirtschaftsthemen!
    Das mit den Panama Papers hat ja doch einen überraschend erheblichen Geschlechtsbezug. Danke für die Auflistung! Nur befürchte ich, dass hier zwei traurige Wahrheiten zusammen kommen und die „Glass Ceiling“ die Frauen davon abgehalten hat, überhaupt in derartige Machtpositionen zu kommen, um Briefkastenfirmen nutzen zu können. 🙁

    Ich arbeite selbst in der Finanzbranche und kann nur dazu raten, die Finger vom Aktienmarkt zu lassen. Die einzigen, die damit Geld verdienen, sind die ganz Großen, die die entsprechende Ausrüstung und das Personal haben, um die Kurse besser vorherzusagen als alle anderen. Für Kleinanleger ist es wie im Lotto – meistens verliert man, manchmal gibt es auch Gewinne, dann aber eigentlich immer weniger als mein reingesteckt hat. Selbst Indexfonds sind inzwischen so teuer geworden, dass man sie nicht mehr empfehlen kann. Und egal wie „sicher“ oder „konservativ“ die Finanzanlage aussieht: sie hält euer Geld auch nur so lange, wie die Bank zahlungsfähig ist.

    Zum Thema „wie bestreite ich dann meine Altersvorsorge?“ habe ich leider auch keine Pauschallösung. In der Vor-Renten-Zeit lief das über die Dorfgemeinschaft und über die eigenen Kinder, und das wird wohl das Niveau sein, auf das wir automatisch nach der Finanzkrise zurückfallen werden. Ich fürchte, da muss die Zivilgesellschaft sich selbst ihre gemeinschaftlich orientierten Lösungen finden, ohne dass ihnen ein Konzern dabei hilft. Im 18. Jh USA gab es beispielsweise einige Dörfer, die eine kommunale Rentenkasse hatten: jeder zahlt wöchentlich $10 ein und bekommt nach Berufsunfähigkeit das Doppelte wieder raus. Reicht gerade so zum Leben, wird super fair verteilt, hat nur im Detail ein paar Probleme. Vielleicht entwickeln wir so etwas wieder, nachdem die Krankenkassen pleite gehen?

    Liebe Grüße,
    Dominic

  3. Liebe Katrin, liebe Susanne

    Die Idee, die Panama Papers als Anlass um Aufmerksamkeit auf das Weltfinanzsystem und den Neoliberalismus zu lenken finde ich großartig. Katrins Frage: „Ich hab gar kein Geld übrig in den Aktienmarkt zu investieren!“ trifft auf viele der jüngeren Generation zu, nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa, in den USA usw. Dass Frauen sowohl finanziell (etwa 20% niedrigeres Gehalt, bevor wir über unbezahlte Care- und Reproduktionsarbeit reden) als auch im Bezug auf Machtverhältnisse im heutigen Wirtschaftssystem (Panama Papers!) benachteiligt sind, liegt auf der Hand. Um diese Lage zu verbessern sollte ein No Brainer sein, oder? Es sollte reichen, dass politische Parteien fairere Alternativen vorschlagen würden und die Bevölkerung (50% Frauen!) diese stimmen würde, oder? Leider engagieren sich viele „weniger Privilegierte“ schlicht nicht mit der Wirtschaft: „das ist für alte Männer o.Ä.“ oder „das ganze System muss zerstört werden!“ Diese Haltung finde ich persönlich eher unkonstruktiv. Hier ein paar Empfehlungen für Hörer_innen, die mir geholfen haben, über Alternativen nachzudenken:-
    1. in UK gibt es die Womens Equality Party http://www.womensequality.org.uk/ welche konkrete Alternativen vor für eine fairere Gesellschaft vorschlägt und eine Kandidatin zur am Donnerstag den 05.05.2016 stattfindenden BürgermeisterInwahl in London hat. Wenn ich im UK wohnte, würde ich WEP wählen, aufgrund des klaren intersektional feministischen Programs: „uniting people of all genders, diverse ages, backgrounds, ethnicities, beliefs and experiences in the shared determination to see women enjoy the same rights and opportunities as men so that all can flourish. Equality for women isn’t a women’s issue. When women fulfil their potential, everyone benefits. Equality means better politics, a more vibrant economy, a workforce that draws on the talents of the whole population and a society at ease with itself.” Das klingt eher fraulilahaft, oder?! Thema für eine künftige Sendung?
    2. „Counting on Marilyn Waring: New Advances in Feminist Economics Second Edition“ ($13,38 Kindle Edition http://www.amazon.com/Counting-Marilyn-Waring-Advances-Economics-ebook/dp/B00PP5Q0LS/ref=tmm_kin_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=1462261265&sr=8-1-fkmr1 ) ist ziemlich lesbar und voll gute Bemerkungen
    Zu guter Letzt zum Aktienmarkt: vom vorherigen Job im Unternehmenberatungsbereich (deswegen Interesse an / Wissen über Wirtschaft, Ökonomie) werde ich eine künftige Rente bekommen. Mein „Sparschwein“ ist seit 20 Jahren im „Global Equity Index“ Fond investiert, d.h. es folgt dem Markt ohne Aktien von einzelnen Firmen auszuwählen und Kosten werden minimiert. Auf langer Sicht (> 10 Jahre) sind Aktien die beste Investition, sogar wenn Kriege usw berücksichtigt werden.

    Ciao Peter

  4. Hallo Ihr Lieben,

    in dieser (oder war’s die vorherige) Folge habt Ihr einiges über’s Podcast machen und andere Podcasts gesprochen. Da fiel mir doch gleich Gerhard Polt ein, der bereits vor 36 Jahren den Weg für das Genre bereitet hat. Vielleicht lacht Ihr auch soviel wie ich bei dieser Folge immer wieder kann und muss; hier auf Youtube:

    https://www.youtube.com/watch?v=c1qc5n0S3e8

    Viele Grüße von einem Hörer jeder Eurer Folgen

  5. Ich finde ihr kritisiert zurecht neoliberale Politik, deren Auswirkungen viele Frauen bitter zu spüren bekommen. Merkwürdigerweise sind unter den Anhängern dieser Denkweise auch diverse einflussreiche Frauen zu finden: Ayn Rand, Margaret Thatcher, Christine Lagarde. Ich glaube daher, das eine „Genderisierung“ des Themas zu kurz greift. Die Klassenherkunft ist wahrscheinlich eher der Grund für deren Handeln und Denken.

  6. Hey ihr beiden, also ich als Wirtschafts und Politiklehrer in Niedersachsen muss dann doch noch mal darauf hinweisen, dass bei uns in Niedersachsen Wirtschaftsunterricht auch in der Real- und Hauptschule ab Jahrgang 8 bzw. 7 unterrichtet wird. (Verpflichtend für alle)
    Leider ist es oft sehr sehr sehr rudimentär und die Lehrwerke sehr neoliberal gehalten. Meistens wird Wirtschaft einfach mit von der Klassenleitung unterrichtet, was oft nicht zur Qualität beiträgt. Aber es gibt es und ich Unterrichte es z.B. mit großer Freunde 🙂

    Für mehr ausgebildete Wirtschaftslehrerinnen, ein breiteren Vermittlungswillen und bessere Lehrwerke!

  7. sehr schade, dass es den podcast mit holgi nur bei audible gibt. für menschen ohne smart-phone und mit linux auf dem rechner ist es quasi nicht möglich den zu hören.

    1. Ich finde es recht problematisch, dass man für den Zugang zu dem Podcast bei Audible Amazon-Kunde sein muss. Ich selbst habe meinen Account dort gekündigt, seit ich weiß, wie die mit ihren MitarbeiterInnen umgehen. Sonst hätte ich versucht herauszufinden, ob man unter Linux nicht doch an den gesagten Podcast kommt. Schade eigentlich.

      1. hallo Bernhard,
        ich verstehe deine Haltung, aber die Wochendämmerung ist eine bestellte und bezahlte Produktion von audible. anders gesagt: es ist ein Job für mich.
        daher bestimmen auch die, wie und wo das zu hören ist.
        wer Holgi und mich gerne hören mag, hat ja aber auch andere Möglichkeiten 🙂

  8. Danke, Katrin für Deine (er)klärenden Worte. Oh ja, Holgi höre ich sehr viel (hab auch seinen Spendenhut gefunden) und die Lila Folgen auch seit ein paar Monaten ohne eine auszulassen. Macht weiter so! Ihr bereichert mein Weltbild zum Thema Geschlechter und sicher nicht nur meins.

  9. Liebe Katrin, liebe Susanne,

    „Sanft und Sorgfältig“ heißt nun „Fest und Flauschig“ und kann über Spotify kostenlos gehört werden 🙂 Man muss sich lediglich registrieren und muss dafür kein Abo oder Sonstiges abschließen.

    Ich höre auch die Wochendämmerung sehr gerne über die Audible-App. Ich kann es super bequem runterladen und das auch noch kostenlos. Was will man mehr?

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