Lila095 Wie man sich Freiheiten erkämpft mit Margarete Stokowski und Karosh Taha

Zwei Schriftstellerinnen, ein Thema: Freiheit und wie man sie sich erkämpft.
Wie geht das ist die zentrale Frage im Buch „Beschreibung einer Krabbenwanderung“ von Karosh Taha, ein Roman, in dem die Protagonistin Sanaa manchmal wie gefangen in ihrer Vergangenheit, Rolle und Herkunft (Irak) wirkt und doch darum kämpft, sich frei zu machen. Im Gespräch mit Karosh beleuchten wir die Themen des Buches (Migration, Frausein, Emanzipation), das kürzlich bei Dumont erschienen ist.

Freiheit ist ebenso bestimmend in der Arbeit von Margarete Stokowski. Im Gespräch mit ihr blicken wir auf den Hass im Netz und wie man es schaffen kann, sich davon nicht am Schreiben und schon gar nicht am Wirken hindern zu lassen! Margarete erzählt, warum sie so oft über Sex schreibt, wie ältere Herren ihre Irritation über sie manchmal kaum verbergen können und dabei unverschämt werden, warum die gemeinsame, von vielen Feministinnen anvisierte Zukunft eine Party ist, auf der alle mehr Spaß und vielleicht sogar mehr Sex haben. Und warum es bei all dem Spaß und all den guten Nachrichten wichtig bleibt, den rechten Backlash genau im Auge zu behalten.

Infos über Gesprächspartnerinnen und besprochene Themen:

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4 thoughts on “Lila095 Wie man sich Freiheiten erkämpft mit Margarete Stokowski und Karosh Taha”

  1. Ältere unhöfliche Männer:

    also, das klang für mich wie recht deutliche Aggressivität, eine gezielte Spitze, eine Aufforderung zum Streit, so, wie man in der „besseren Gesellschaft“ einen Streit anfangen würde. Bei Bankdirektoren zuhause geht das mitunter auch so zu.

    Sehr schwierig, wenn man das nicht gewohnt ist.

  2. Liebe Lila Podcasterinnen,

    vielen Dank für die wie immer tolle Folge.

    Der Abschnitt über die sogenannte „Frühsexualisierung“ hat mich an ein Erlebnis in einem Sozialwissenschafts-Seminar erinnert. Eine Kommilitonin sollte zum Thema „Frühsexualisierung“ ein Referat vorbereiten und hatte ihre Quellen nicht vernünftig recherchiert (u.a. bediente sie sich bei einer erzkonservativen katholischen Internetseite) und präsentierte den rechten Kampfbegriff, als sei er ein legitimer, wissenschaftlicher Begriff über unbestrittene Fakten. Die daran anknüpfende Diskussion lief dermaßen aus dem Ruder, dass eine andere Kommilitonin den Kurs darauf hinweisen musste, dass viele StudentInnen rechtes Gedankengut in ihrer Argumentation übernommen hatten und es längst nicht mehr um die Möglichkeiten und Grenzen von Aufklärungsunterricht ging. Eines der gruseligsten Erlebnisse, das ich je hatte.

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