Lila017 Die Pumuckl-Version von Heidi Klum

Dieses Mal sprechen Barbara und Katrin über Bürgermeisterinnen im Allgemeinen und Susanne Gaschkes Erfahrungen als Oberbürgermeisterin von Kiel im Besonderen. Wir beleuchten Schlammschlachten gegen Politikerinnen in der Presse und die Schwierigkeit, sich als Politikerin „richtig“ zu kleiden. Wir sprechen über Jobdiskriminierung von Übergewichtigen Frauen, Lena Dunhams Buch und wieder einmal über unser Dauer-Thema Disney-Prinzessinnen, denn endlich hat mal jemand gephotoshopppt, wie die aussehen würden, wenn mehr als eine Salzstange durch ihr Verdauungssystem passen würde!

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Katrin Rönicke
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Barbara Streidl
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

Volles Risiko – Frauen in der Politik

Kristina Schröder im Nachklang

Übergewichtige Frauen verdienen weniger

Der alltägliche Spießroutenlauf von Frauen

Lena Dunhams „Not That Kind of Girl“

Wenn Disney-Prinzessinnen realistische Taillen hätten…

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10 thoughts on “Lila017 Die Pumuckl-Version von Heidi Klum”

  1. Wieder ein sehr schöner Podcast.

    Mit einem Punkt geh ich aber absolut nicht konform: ein Mensch mit BMI 35 (das sind über 100kg bei 1,70m Körpergröße) kann keinen aktiven, ausgewogenen sportlichen Lebensstil mit vernünftiger Ernährung haben. Sorry, no way. Da reicht nicht mal nur ein Couchpotato zu sein und „normal“ zu essen um so einen BMI zu haben.

    Und dass man gerade im Gesundheitsbereich Personen mit einem nicht gesunden Lebensstil nicht einsetzen will, verstehe ich.

    Ich würde ja auch nicht zu einem Fitnesstrainer gehen, der 30kg Übergewicht hat. Zumindest hätte ich kein großes Vertrauen in ihn.
    Oder ein Zahnarzt mit schlechtem Gebiss.

    Dass Personen nur auf Grund ihrer Körpermaße unterschiedlich bezahlt werden, ist natürlich nicht okay.

  2. Würdet ihr in der nächsten Folge auf diese Emma-Aktion #MeinFeminismus (oder wie der Hashtag genau lautet) eingehen? Ich habe nur wahrgenommen, dass da auf Twitter eine ganze Menge wütender Kommentare durch meine Timeline rauschte, weiss aber gar nicht wirklich, was dahinter steckt und wodurch die große Empörung getriggert wurde. Vielleicht könnt ihr das ja ein wenig erklären und einordnen, das würde mich sehr freuen.

  3. Hallo,
    danke für Euren Podcast. Ich möchte gern zwei Dinge loswerden:

    Bei der Diskussion zum Thema Hollaback, vergesst Ihr eine ganz wichtige Komponente: das soziale Milieu! Sie läuft nicht gerade durch die besten Stadtteile und bei den Leuten, die unangebracht aggressiv „flirten“ handelt es sich vermutlich meist nicht um Leute mit ner guten Kinderstube (Ich weiss Vorurteile meinerseits… aber lieg ich falsch?). Will sagen: In anderen Milieus (als dem bürgerlichen Milieu) sind andere Umgangsformen (aggressiveres flirten) ja durchaus üblich. Das finden Frauen aus dem Milieu dann auch weder anstössig noch unangenehm. Das ganze ist also mindestens genauso eine Milieufrage, wie eine Geschlechterfrage.

    Dicke Männer (die jetzt vielleicht gerade nicht CEO sind, was auf 99,9% aller dicken Männer zutrifft) müssen genauso unter Anfeindungen und mit Vorurteilen (Faulheit, Disziplinlosigkeit) leiden. Das ist keineswegs auf Frauen beschränkt. Und das schönen Menschen unbewusst gute Eigenschaften zugeschrieben werden ist – wenn auch ungerecht – doch zutiefst menschlich und eine Binse.

    Aber genau daraus folgt letztendlich die unterschiedliche Bezahlung… bist Du ein gutaussehender, großer und schlanker Mensch, werden Dir unbewusste positive Eigenschaften unterstellt und Deine Chancen stehen besser mehr Geld zu verdienen. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

    Das ist also wieder nicht auf Frauen beschränkt. Ich hätte mir bei beiden Themen eine männliche Stimme gewünscht, die die männliche Sichtweise bring. Aber dann darf ich halt nicht Lila Podcast hören. 🙂

    Weiter so!

    1. Hallo Jan,

      es ist wohl tatsächlich auch eine Frage des Habitus, sehr guter Punkt. Das Setting spielt eine wichtige Rolle.
      zum Hollaback-Video habe ich noch eine Shownote nachgetragen unter „UPDATE“, da ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Methoden drin. Das ergänzt nochmal ganz gut deinen Punkt.

      Die Sache mit den dicken Männern ist aber schwieriger. Meine Erfahrung ist wohl, dass Männer mit Übergewicht eher als „normal“ angesehen werden, als übergewichtige Frauen. Es ist nämlich auch viel „normaler“, es gibt nämlich deutlich mehr übergewichtige Männer, als Frauen. Es ist nicht solch ein Karrierekiller für einen Mann. Sicherlich ist das auch wieder differenzierter zu betrachten und es gibt immer auch Fälle, die eine statistische Aussage, die Durchschnittswerte und Trends beschreibt, nicht erfüllen. Der schwarze Schwan eben.

      liebe grüße

  4. Bei dieser Ausgabe habe ich alles direkt beim Hören verstanden. Nur die am Ende behandelten Disney-Bilder musste ich mir nachträglich noch angucken. Manchmal reicht mein Vorwissen in Sachen Feminismus nicht aus oder ich fühle mich ein wenig abgehängt, weil ich die ganzen Artikel und vieles andere, über das ihr sprecht, nicht gelesen habe oder kenne. Ehrlich gesagt habe ich auch keine Lust darauf, mich vorzubereiten. Viel lieber möchte ich mich in den Zug setzen und von euch ’ne Stunde was erzählt bekommen, ohne danach das Gefühl von nicht gemachten Hausaufgaben zu haben.

  5. Hallo,

    einen sehr interessanten Podcast macht ihr hier. Ich habe ihn kürzlich erst entdeckt.

    Jans Kritik des Hollaback Videos ist mir auch gleich in den Sinn gekommen. Ich würde auch gerne noch ein Detail hinzufügen: Ich bin der Meinung, dass überhaupt die Frage wer wen wegen was ansprechen darf viel stärker davon beeinflusst wird, in welchen sozialen Rollen sich die Interaktionspartner befinden, als uns normalerweise bewusst ist.

    Während ein Professor jederzeit einen seiner Studenten ansprechen „darf“, braucht man umgekehrt schon einen guten Grund, und zwar nicht, weil man sonst unmittelbar Sanktionen zu befürchten hätte, sondern weil es die Kommunikationsregeln verletzt, die (den meisten von ) uns in Fleisch und Blut übergegangen sind. Man kann das bedauern, aber ein gewisses Maß an solchen ungeschriebenen Gesetzen ist wohl schlicht notwendig, um nicht andauernd in Missverständisse zu geraten.

    Für mich liegt hierin ein Schlüssel der grundsätzlichen Problematik der Debatte. Ähnliches hatten wir hier in Deutschland vor nicht allzu langer Zeit als es um die Übergriffe Brüderles ging. Auch da traten ja sofort Männer auf, die gejammert haben, man könne ja irgendwann gar keine Frau mehr ansprechen vor lauter Furcht als übergriffig fehlinterpretiert zu werden. Jedermann verhält sich aber in seinem Alltag ständig konform zu den ungeschriebenen Gesetzten, die ziemlich genau regeln, wann man was zu wem auf welche Weise sagen darf.

    Schwierigkeiten gibt es eben dann, wenn diese Regeln nicht übereinstimmen. Da es aber schwer vorstellbar ist, dass eine ansonsten sozial vergleichbare Testperson männlichen Geschlechts auch mit vergleichbar wenig Respekt behandelt würde, offenbart sich hier mal wieder, dass Frauen in der sozialen Skala noch immer unter vergleichbaren Männern stehen und das ist natürlich ein Problem.

    Wenn es also tatsächlich Männer gibt, denen es regelmäßig passiert, dass sie einen dummen Spruch versehentlich als originelles Kompliment missinterpretieren, haben sie einfach Regeln verinnerlicht, nach denen man Frauen mit weniger Distanz begegnen darf, als diese es erwarten. Und eine emanzipierte Frau erwartet mutmaßlich wohl die gleiche Distanz, die ein vergleichbarer Mann in einer vergleichbaren Situation erwarten würde.

  6. @Leonard: Das Problem ist doch nicht, dass Frauen sozial unter Männern stehen, sondern dass nicht alle Menschen nach dem gleichen Regelsatz funktionieren und kommunizieren.

    Egal wie sehr sich das jemand wünscht. Das wird nie so sein. Unterschiedliche Menschen beurteilen Verhalten unterschiedlich. Egal ob Mann ,Frau ,Asi, Tussi oder Nerd. Und da ist auch niemand dran Schuld.

  7. Das Thema mit den Erziehern ist sehr spannend. Denn da stellt sich tatsächlich für den Mann die Frage: Darf ich das traurige Kind auf den Schoß nehmen, trösten, umarmen? Oder nur einen Klaps auf die Schulter ala „Wird schon wieder.“

    Da besteht im Zweifelsfall ein gewisser Druck oder vielleicht sogar ein Verdacht und das, wo anzunehmen ist, das Straftäter doch eher nicht die Regel sind (im männlichen Geschlecht) Sogenannte Maskulinisten oder Fr. Hermann tun das ihrige, um Männer jegliches Talent für Erziehung und Haushalt abzusprechen, was letztendlich eine Art von Patriachat darstellt, in der niemand irgendetwas gewinnen kann..

    es ist anzunehmen das bei vielen Männern tatsächlich(und hoffentlich 🙂 ) keine genetische Unfähigkeit vorliegt, sondern eher eine Unsicherheit, weil es in der Erziehung und im Erleben der Umwelt an Praxis fehlt.

    Ihr habt auch über Scham gesprochen und die unterschiede in Ost und West (Gruppentoilettengänge, usw)
    das wirkt aus der Ferne stark so, als wäre Scham etwas sehr angelerntes/trainiertes.

    Auf jeden Fall ist es ein mächtiges Gefühl, das einen den eigenen Körper hassen lässt und sich unendlich destruktiv auswirken kann, wo ich einen Bogen zu den Menschen mit gesellschaftlich falschem BMI schlagen möchte: Viele Männer können trotz Übergewichts einigermaßen zufrieden leben, was natürlich nicht bedeutet, dass sie keinem Mobbing ausgesetzt sind.

    Bei Frauen hat es allerdings den Anschein, als wäre das völlig unmöglich. Da muss sich was tun. Zu oft sehe ich Menschen die an ihrem Aussehen auch all ihre anderen Fähigkeiten fest machen (und innerlich fast verschwinden)

    Dabei hat das Aussehen nichts mit Kreativität, Talent, Intelligenz, Humor und Charme zu tun.

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