Lila127 Haare auf den Zähnen haben ist gut – Women’s Marches und die Shine Theory

Auf den weltweiten Women’s Marches gab es dieses Jahr jede Menge kalte Füße – und Probleme aufgrund der Neigungen einiger US-Organisatorinnen zur afro-amerikanischen Religionsbewegung „Nation of Islam“.

In den USA wird derzeit viel über zwei demokratische Politikerinnen diskutiert, einmal Alexandria Ocasio-Cortez, jüngste Frau des Repräsentantenhauses, und dann Nancy Pelosi, neue demokratische Sprecherin des Hauses. Sie zeigt Donald Trump ihre „Haare auf den Zähnen“! Pelosi ist 78 – eine ältere Frau, „who roar“, etwas, das auch Jane Fonda und Lily Tomlin in der Serie „Grace and Frankie“ auf ganz sehenswerte Art und Weise machen.

Konstruktives Streiten gefällt Susanne Klingner und Barbara Streidl – ebenso wie die Idee der „Shine Theory“: „I don’t shine if you don’t shine“. Susanne Klingner hat dann mit Katharina Wiegmann über den Zusammenhang von Feminismus und Klimawandel gesprochen. Und schließlich geht es noch um das Buch „I know a woman“ von Kate Hodges.


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24 thoughts on “Lila127 Haare auf den Zähnen haben ist gut – Women’s Marches und die Shine Theory”

  1. Schöne Folge!

    Alexandra Ocasio-Cortez hat neulich den Stream eines britischen Youtubers besucht, der Geld für eine Trans-Rechts-Organisation sammelte. Ich lass den Link mal hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=_mvYUaZYtJk

    Die aktuelle Staffel von Grace and Frankie habe ich am Sonntag gleich komplett geguckt. Ich mag die sehr.
    Allerdings ist Grace nicht nur „wifey“ gewesen, sondern hat auch ein Beauty-Imperium aufgebaut, das nun von ihrer Tochter geleitet wird. 😉
    Aber ich fand es sehr interessant, dass ihr von älteren Frauen gesprochen habt, die nochmal aufblühen, vor allem, wenn der Mann aus welchen Gründen auch immer nicht mehr da ist.
    Ich bekomme aktuell eine ziemlich schlimme Situation bei meinen Großeltern mit.
    Mein Opa war (vor allem in meiner Kindheit) ein ganz toller Opa, der sich viel um mich gekümmert hat und einfach auch für mich da war. Trotzdem ist er für mich der Inbegriff der toxischen Männlichkeit (da wird ja momentan auch viel drüber diskutiert).
    Er hat Schmerzen ohne Ende, will aber nicht zum Arzt (denn ein Mann geht ja nicht zum Arzt) und rastet aus, wenn meine Oma einfach einen Termin für ihn macht, weil sie ihn nicht mehr leiden sehen kann.
    Er trinkt. Sehr, sehr viel.
    Er wird immer griesgrämiger und bösartiger, geht meine Oma ständig an und auch mich ab und zu.
    Er hat die EC-Karten für das gemeinsame Konto, meine Oma kennt nicht mal die Geheimzahl, Geld muss sie bei ihm erfragen und das gibt immer (!) Ärger.
    Autofahren darf sie nicht mehr und alleine irgendwo hin sowieso nicht (früher haben wir zusammen Ausflüge gemacht oder Termine wahrgenommen, heute fährt er uns – mit richtig schlechter Laune und richtig schlechten Fahr-Skills, bei denen ich manchmal Angst bekomme).
    Letzten Sommer saß sie vor mir, völlig aufgelöst und auch wütend und wusste nicht mehr weiter. Er ist sehr cholerisch und sie muss mit ihm zusammenleben, deshalb verstehe ich, dass sie versucht, einem Streit aus dem Weg zu gehen.
    Einmischen kann ich mich auch kaum, weil ich nichts schlimmer machen will.
    Ich möchte natürlich nicht, dass meinem Opa was passiert, aber den Gedanken, dass meine Oma nochmal aufblühen könnte, wenn er weg wäre, hatte ich leider auch schon.
    Bei meiner anderen Oma, die schon recht lange alleine ist, war es nämlich auch so.

    1. Hi Ani,

      natürlich, du hast Recht, Grace hat das Kosmetikunternehmen gegründet! Das war mir kurz entwischt, weil ich an diese ganzen Dinge denken musste, wie Frankie und Grace am Anfang ihre Freundschaft verhandeln und Frankie ihr quasi erst mal beibringen musste, überhaupt eigene Bedürfnisse ernstzunehmen. Interessante komplexe Persönlichkeit, die die Autorinnen und Autoren da für Grace entworfen haben.

      Und die Geschichte deiner Großeltern klingt sehr beklemmend. Ich hoffe, dass dein Opa noch einen Rappel bekommt und sich um seine Gesundheit kümmert und damit hoffentlich auch deiner Oma das Leben wieder leichter wird. Ist ja völlig absurd, wenn man am Ende des Lebens vielleicht nur noch froh ist, dass der Andere weg ist. Uff.

      Liebe Grüße, Susanne

  2. Ich fiebere ja jeder Woche total eurem Podcast entgegen und werde nie enttäuscht. Diese Folge erfüllt mich wieder mit so vielen neuen Ideen und Informationen. Vielen Lieben Dank!
    Ich möchte euch gerne meine dies-wöchige Entdeckung zum weiblichen Laut-Sein oder Wütend-Sein schreiben. Ich diskutiere gerne und viel über Politisches (Wer nicht?). Diese Woche ist mir aufgefallen, wie körperlich anstrengend es ist mit männlichen Diskutanten zu streiten. Wenn ich mit Männern diskutiere, werde ich lauter und unhöflicher. Ich falle dem anderen ins Wort und ich rede einfach lauter weiter, wenn mich jemand unterbrechen will. Und ganz wichtig, ich gebe niemals direkt zu, dass der andere vielleicht einen richtigen Standpunkt hat. Ich kämpfe (und so fühlt es sich wirklich an) solange weiter, bis wir uns drauf einigen, dass wir beide irgendwie Recht haben. Danach bin ich erstmal für zwei Tage heiser.
    ABER, ich bekomme dafür immer wieder „Komplimente“.
    „Mit dir kann man sich richtig gut streiten.“
    „Du weißt, wie man seinen Standpunkt verteidigt.“
    „Ich finde es gut, wenn Frauen sich auch mal richtig streiten können“ usw.

    Wenn ich aber mit meinen Freundinnen über sie selben Themen mit den gleichen Emotionen diskutiere, verläuft das ganze Gespräch viel sanfter ab. Wir hören uns zu, wir stimmen einander zu oder bringen sachliche Kritik an und kommen ganz ohne Müdigkeit und Heiserkeit ans selbe Ziel.

    Ich glaub, wir brauchen mehr Menschen die „wie Frauen“ diskutieren und sich damit durchsetzen.
    Kein Wunder, dass so viele Männer an einem Herzinfarkt sterben.

    Habt ihr das auch erlebt? Ist euch das auch schonmal aufgefallen? Ich glaube, ich bin da einer Sache auf der Spur.

    Liebe Grüße und ich mag eure sanfte Art wütend zu sein.

    1. Ha,
      ich bin auch der Meinung, dass Streiten wichtig ist – und etwas, dass wir (Frauen, Männer, Menschen) erlernen müssen. Tatsächlich ist der Mensch, mit dem ich am allerbesten streiten kann, mein Bruder. Vielleicht auch, weil ich keine Angst davor habe, ihn durch einen hässlichen (unsanften, jetzt ist’s raus …) Streit zu verlieren.

    2. Zum Streiten/Kommunizieren mit Männern

      Ich kann deine Erfahrung nur bestätigen. Diskutieren mit (vielen) Männern empfinde ich als eine sehr körperliche Sache mit viel Adrenalin und ganz viel Anspannung, auf der Hut sein, manchmal auch laut werden.

      Ich habe neulich auch die Erfahrung gemacht, wie sich die Stimmung in einer Arbeitsgruppe geändert hat, als eine weibliche Person raus und dafür eine männliche Person rein ist.Ich war dann die einzige Frau. Ohne den einzelnen böse Absichten zu unterstellen, der Umgang miteinander ist sofort ruppiger geworden. Ich habe das als sehr anstrengend empfunden. Vielleicht die anderen (männlichen) Mitarbeiter ja auch?

      Ich glaube, dass Wut ein wichtiges Gefühl ist. (Ich nehme da Bezug auf die Arbeit von Vivian Dittmar) Und ich denke, dass gerade den Mädchen die Wut oft „abtrainiert“ wird – früher noch viel mehr als heute. Dann ersetzen viele erwachsene Frauen die Wut durch ein anderes Gefühl wie Scham oder Trauer.

      Wut entsteht ja aus der Interpretation „Da stimmt etwas nicht, da läuft etwas falsch und ich will und kann das ändern.“ Und jemand, der gelernt hat mit diesem Gefühl umzugehen, der muss dann auch nicht überreagieren und rumbrüllen oder aggressiv werden. Aber so eine Person bekommt dann durch das Gefühl Wut die nötige Energie, die man zum Handlen braucht.

  3. Hallo Katrin und Susanne, vielen Dank für euren Podcast, ich bin erst kürzlich auf euch gestoßen. Gerade höre ich mir “Haare auf den Zähnen” an und vieles spricht mich an. Zur “shine theory” kurz – Mama Gena (Regana Thomashauer) sagt “together we rise” und zieh eine wunderschöne Parallele zum Klatschmohn – eine Blume traut sich zu wachsen und die anderen machen ihr’s nach. Ich weiß nicht, ob ihr schon mal über sie oder ihr Buch “Pussy” gesprochen habt. Ich lebe in NYC und habe sie auch schon live erlebt. Wenn ihr Fragen habt – meldet euch gerne.
    Zwei Empfehlungen wollte ich euch auch noch schicken: https://www.makers.com/ (ganz viele stories über Frauen, die was bewegen oder bewegt haben) und den Film über Ruth Bader Ginsburg https://www.imdb.com/title/tt7689964/ – ich hoffe der streamt auch bei euch auf amazon. Herzliche Grüße und alles, alles Gute!

    1. Hallo Sandra, viele Grüße nach NYC – hier schreibt die dritte aus dem Lila-Podcast-Team (in Haare auf den Zähnen hörst du mich mit Susanne). Das Buch „Pussy“ und Mama Gena kannte ich noch nicht, klingt spannend! Und den Film über BIG RBG habe ich schon gesehen, wir werden wohl im Lila Podcast auch was dazu machen.
      Viele Grüße über den Teich!

    1. Hallo Lisa, ich bin überrascht, dass du eine diskriminierende Sprache hörst in diesem Podcast – kannst du da ein Beispiel nennen? Denn seit Jahren setzen wir uns für eine geschlechtergerechte, gendersensible Sprache ein und kennen und schreiben ähnliche Glossare.
      Viele Grüße
      Barbara

  4. Ich freue mich, dass das Thema Feminismus und Klimawandel aufgegriffen wurde – gerne mehr davon!
    Aber warum wurde als Beispiel für Benachteiligung von Frauen im Klimawandel ausgerechnet das Beispiel eines Tsunamis gewählt? Tsunamis sind Folgen tektonischer Bewegungen im Erdinneren, aber stehen nicht im Zusammenhang mit dem Klimawandel…

  5. Zum Thema Klimawandel und Feminismus gibt es einen tollen Podcast, an den ich sofort dachte, als ich euren Podcast hörte: Mothers of Invention https://www.mothersofinvention.online/
    Aus der Selbstdarstellung:
    „Climate change is a man-made problem — with a feminist solution!

    ​Join former Irish President Mary Robinson and comedian Maeve Higgins in this uplifting new podcast, celebrating amazing women doing remarkable things in pursuit of climate justice.

    Each episode features the Mothers of Invention driving powerful solutions to climate change – from the grassroots to the court room, the front lines to the board room – all over the world.“

  6. Bezogen auf die „shine theory“: mir kam dabei sofort das „affidamento“-Prinzip der italienischen Frauenbewegung in den Sinn, das mir noch etwas grundsätzlicher zu sein scheint. Ich fände es super, wenn Ihr mal was dazu machen könntet.

    Schöne Grüße,
    Carola

      1. Danke für den Link! Klingt als hättet Ihr eine spannende Diskussion gehabt. Ich finde dieses „sich in Beziehung setzen zu“ zwischen Frauen außerhalb von persönlichen Freundschaften könnte interessant zu beleuchten sein.

        Bei mir habe ich festgestellt, wie mir das Herz aufgeht, wenn in einer Politik-Talk Runde mal mehrere Frauen sitzen und miteinander produktiv streiten.
        (jetzt nicht wie grad bei Anne Will zum 219a- da waren sich ja alle Frauen im Wesentlichen einig) Gibt es erstaunlich selten, weil oft eben nur eine Frau in der Runde sitzt. Positive Verhältnisse zwischen Frauen bei aller Uneinigkeit liegen selten im Fokus.

        Oder liegen sie doch offen auf der Hand und ich sehe sie nur nicht? (Außer bei Eurem Verein in München ;)) Lässt sich der Blick darauf lenken? Spielt weibliches Begehren heute eine größere Rolle? „Das Begehren hingegen strebt nicht nach Selbstbestätigung, sondern nach neuen Anfängen. „, schreibt Antje Schrupp. Was bedeutet das? Leben wir das? Wollen wir das leben?

        Nur so ein paar Fragen von mir. Vielleicht mögt Ihr ja im Lila-Podcast mal was dazu machen.

        Schöne Grüße,
        Carola

  7. Hallo,

    ein paar Mal kam mir beim Hören dieser Episode der Gedanke „Das ist das Problem mit Ideologien“ bzw. finde ich es problematisch bis gefährlich, wenn Ideologien als Mittel zum Zweck herhalten.

    Es lässt sich mir zwar unterstellen, dass es mir als Mann missfällt Frauen in jedem Fall zu unterstützen, aber ich kann mir kein Kriterium vorstellen, egal welchem meiner Ideale ich folge, bei dem ich sagen würde „solange das erfüllt ist, kann alles andere egal sein und ignoriert werden“.

    Es kommt mir manchmal so vor als ob trotz einer von außen betrachteten Offensichtlichkeit nicht erkannt wird, dass der Kampf nicht zwischen Männern und Frauen stattfindet, sondern es um andere (Charakter-)Eigenschaften oder Kriterien geht, aber innerhalb des Feminismus Frau=gut und Mann=schlecht gelten muss. Und da ich es eben oft als ideologisch gesetzt empfinde und nicht argumentativ hergeleitet, kann ich mich dem Feminismus als Werkzeug für eine gerechtere Welt schwerlich anschließen.

    Aber wie gesagt sehe ich das eher als grundsätzliche Problem von Ismen, das sich hier nur beispielhaft zeigt.

    1. Hi Jan,

      ich vermute, du bist ein neuer Hörer? Ansonsten würdest du, bin ich sicher, nicht auf die Idee kommen, dass hier in irgendeiner Art Feminismus mit „Frau = gut“ und „Mann = schlecht“ gleichgesetzt. Ich kenne ehrlich gesagt nur extrem wenige Feministinnen, die da auch nur ansatzweise so pauschal sind. Es ist jedenfalls nicht das Wesen des Feminismus, ganz im Gegenteil. Alle etwas populäreren Strömungen des Feminismus schauen sich ganz bewusst an, welche negativen Auswirkungen das Patriarchat auch auf Männer hat.

      (Ich versuche an dieser Stelle, dir nicht den Trick der falschen Prämisse zu unterstellen, weil wir hier immer vom Besten beim Gegenüber ausgehen, aber vielleicht magst du dir das mal anschauen, um zu verstehen, warum es nicht sehr freundlich oder konstruktiv rüberkommt, eine Behauptung als gegeben zu formulieren, um dann Kritik daran zu üben: https://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Prämisse.)

      Und ja, das mit den Ismen habe ich schon so oft gehört. Aber es kann kein Argument GEGEN den Feminismus sein. Ismus bedeutet erst einmal nur die Art und Weise, wie etwas gemacht wird. Diese Art und Weise kann einem gefallen oder nicht (Realismus, Anarchismus, Dekonstruktivismus, Aktionismus, Kapitalismus), ist aber kein Argument per se gegen z.B. den Feminismus.

      Auch in dieser Episode argumentieren wir bei weitem nicht so radikal wie von dir unterstellt. Wir sagen, dass man abschätzen muss, inwiefern ein Koalitionspartner die Kriterien erfüllt, die ich bei einem solchen voraussetze oder mir wünsche. Deshalb ja z.B. auch die Unterscheidung zwischen Mit-Demonstrierenden und Veranstalterinnen. Wir sagen, dass man abwägen muss, welche Haltung beim Gegenüber bzw. in diesem Fall bei den Veranstalterinnen noch tolerierbar ist und welche nicht. Das muss am Ende jede und jeder für sich entscheiden. Und das empfinde ich nicht mal ansatzweise als ideologische Haltung, sondern sehr pragmatisch, sehr lebensnah. (Und glaub mir, es gäbe genug Menschen, die uns eher Ideologiemangel vorwerfen, aber das ist ein anderes Thema.)

      Wie oben schon erwähnt, schätzen wir es sehr, wenn alle Beteiligten wirklich an einem Austausch und auch mal einer härteren Diskussion interessiert sind. Dazu gehört aber, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Das vermisse ich bei deinem Kommentar.

      Aber vielleicht kommen wir da ja noch hin, wenn du ein bisschen mehr Lila Podcast hörst. Du bist herzlich eingeladen. Viele Grüße! Susanne

      1. Danke für deine ausführliche Antwort.

        Tatsächlich bin ich langjähriger Hörer und wüsste keinen angenehmeren Kontakt mit dem Thema als über euren Podcast. Es wäre natürlich angebracht häufiger Rückmeldung zu geben, aber wie so oft passiert das ja nur bei Missfallen 😉 Nachdem ich meinen Kommentar abgesendet hatte fiel mir ein, dass ich mich auch noch für die Film- und Buchtipps bedanken wollte, hielt es dann aber für nicht wichtig genug es nachzureichen.

        Ich möchte ebenfalls nicht falsch verstanden werden und darauf hinweisen, dass ich davon schrieb, dass es mir manchmal innerhalb des Feminismusses so vor komme und nicht, dass ihr diese Meinung vertretet. Klar, da ich es hier bei euch äußere liegt die Annahme nahe, aber ich habe die von euch berichtete Aussage von Christine Haderthauer einbezogen, die ihr für mein Empfinden eher wohlwollend aufgegriffen habt. (Ich höre mir die Stelle jetzt nicht noch mal an und kann deshalb nicht ausschließen, dass ich es beim zweiten Mal auch neutraler auffassen würde.)

        Es ist mir also wichtig klar zu machen, dass ich euch genauso wenig unschönes unterstellen möchte, sondern eine mögliche Wahrnehmung mitteilen oder zur Diskussion stellen.

        Es ist auch nicht mein Anliegen gegen den Feminismus zu argumentieren, sondern festzustellen, dass mir Argumente für den Feminismus fehlen. Ich habe mir mit der Zeit ein Weltbild zusammengebastelt und versuche durch Umgang und Handlungen … gerecht zu sein, Menschen als Individuen zu betrachten und ihre Fähigkeiten etc. nicht an Merkmale wie Geschlecht usw. zu binden. Für mich dient als Vergleich auch die Zeit, in der in mich dem Veganismus zugeordnet habe und dem damit einhergehenden Verhalten meinerseits.

        Mein Problem ist inzwischen das, was du mit „Ismus bedeutet erst einmal nur die Art und Weise…“ beschreibst. Ich behaupte da inzwischen eher vom Ziel her an die Sachen heran zu gehen, was mir mehr Spielraum lässt als mich einer bestimmte Methodik und ihren Vorgaben zu verschreiben, die die Gefahr birgt am Ziel vorbei zu schießen, schlimmstenfalls ohne es zu merken.

        Es tut mir leid, dass ich mich so unverständlich ausgedrückt habe, dass du meinen Kommentar als Angriff auf euch verstanden hast, während ich nur ein von mir empfundenes – vielleicht nicht einmal reales – Problem erwähnen wollte, dass ich bei Ideologien sehe, im hiesigen Fall Feminismus sehe. Und auch nur, weil ihr es hier unter anderem erwähnt bzw. berichtet habt. Ich könnt natürlich auch der CSU schreiben oder bei der ZEIT kommentieren. 🙂

        Ich höre den Lila-Podcast als Inspiration und Horizonterweiterung, weil ihr überwiegend Mittel, Wege, Werkzeuge, Denkweisen, was auch immer vermittelt, die ich annehmen kann und auch überzeugt weitergebe. Also Austausch gerne und auch Diskussion, aber hart muss sie meinetwegen nicht sein. Gerne kannst du mir auch zeigen, an welcher Stelle mein Kommentar radikal oder bedrohlich(?) wirkte.

        1. Lieber Jan,

          danke, dass du noch mal geantwortet hast! Weil wir so das Missverständnis klären konnten, ich habe dich nämlich wirklich ganz anders verstanden.

          Ich verstehe, dass die radikalsten oder lautesten Strömungen einer sozialen Bewegung oft am meisten wahrgenommen werden – gleichzeitig habe ich gerade beim Feminismus das Gefühl, dass sich da in den letzten Jahren so viel getan hat und viele bunte Bewegungen sichtbar sind, die das Klischee von den männerhassenden Emanzen endlich zerschlagen haben. So war jedenfalls meine Hoffnung.

          Ich freue mich, wenn du weiter zuhörst und wir immer mal wieder über Einzelnes diskutieren können. Viele Grüße, Susanne

  8. Liebe Lila-Podcast-Macherinnen,

    die Entdeckung Eures Podcasts hat mir echt den Tag gerettet!
    Während ich mehr und mehr das Gefühl bekomme, dass sich der ganze „Wind“ aus dem letzten Jahr – vor allem in meiner Herkunfstbranche, dem Film/Fernsehen – schon wieder gelegt hat und alle zum „normalen“ Geschäft zurück gekehrt sind,
    habe ich bei Euch genau den Input gefunden, der mir Mut macht!
    Danke dafür!
    Liebe Grüße aus Hamburg
    Anna

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