Lila 083 Erst Elefantenrunde, dann Sexualkunde

Kurz nach der Bundestagswahl schauen wir uns an, wer wen gewählt hat, was uns am Wahlabend gefreut / genervt / überrascht hat. Außerdem empfehlen wir den Text eines österreichischen Wirtschaftsjournalisten, sprechen über Sexualkunde-Unterricht und wünschen uns mehr Gedichte von euch.

Die Bundestagswahl hat schon vor dem vergangenen Sonntag viele und uns genervt bzw. frustriert, und das tut sie im Nachgang leider immer noch. Weil sich die Diskurse nicht verändern, und weil junge Wählerinnen und Wähler kaum eine Chance haben, ihren politischen Forderungen Ausdruck zu verleihen. Außerdem hat Barbara seit diesem Schuljahr einen Viertklässler, der nun Sexualkunde-Unterricht bekommt, welcher so ganz anders sein wird als die paar Biologie-Stunden mit Schaubildern, an die sich Barbara aus ihrer Kindheit erinnert. Und: Wir freuen uns darüber, wenn sich Männer Gedanken darüber machen, wie sehr sie Teil davon sind, dass Frauen als Expertinnen so wenig stattfinden.

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Barbara Streidl
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Susanne Klingner
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

 

Links und Hintergründe

Wir wollen eure Politpoesie, jetzt nach der Wahl erst recht! Schreibt uns Gedichte zur Bundestagswahl 2017 in die itunes-Bewertungen – oder schickt sie uns (gerne auch als Audiofile) per Mail.

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26 thoughts on “Lila 083 Erst Elefantenrunde, dann Sexualkunde”

  1. Eine tolle Idee, ich mache gleich mal den Anfang: Ich hätte wahnsinnig gern einen Pussyhat (oder auch einfach nur irgendeine Mütze, ich hab nämlich gar keine), kann aber leider überhaupt nicht stricken. Vielleicht findet sich ja tatsächlich jemand, der oder die mir einen macht, das wäre so super.

    Zur Beantwortung der Frage: Jutebeutel, T-Shirts und Kopfhörertäschchen fände ich schon mal klasse. Eine Jacke wäre noch viel cooler, allerdings weiß ich nicht, wie leicht oder schwer sich das umsetzen lässt.

    Und zum Schluss: Tolle Sendung, wie immer. Macht weiter so, ich höre jedes mal sehr gerne zu.

    1. Grade nochmal reingeguckt und festgestellt, dass ich das Wichtigste vergessen habe: Ich würde mich mit selbst gehäkelten Armstulpen oder einem kleinen Schal revanchieren. 🙂

  2. Hallo,
    erst einmal möchte ich mich für eure tolle Sendung bedanken!
    Ich fände Bleistifte noch gut (ähnlich der derzeitigen Aktion von bitchymedia). Und Tassen!

  3. Schöne Sendung. Der Campaigner in mir findet, dass ihr die Lila Kopfhörer als Markenzeichen ausbauen solltet und dort

    https://www.philips.de/a-w/about/news.html

    vielleicht mal Bescheid gebt, ob sie mit euch einen Deal über die hier

    https://www.amazon.de/Philips-SHL3060PP-00-Neodym-Treiber-DJ-Monitoring-Lila/dp/B00RL4XLQI

    machen. Fragt doch nach, ob sie euch vielleicht mit 100 Stück sponsern und noch sowas wie „Feminist As Fuck“ auf den Bügel drucken.

    Ich hätte dann übrigens gerne einen. 🙂
    LG
    Nils

  4. Halllo,

    danke für den wie immer tollen Podcast. Besonders eine medienkritische Analyse zur AfD hatte mir bei den öffentlich-rechtlichen gefehlt. Darum ganz dickes Lob, dass ihr euch damit beschäftigt habt.

    Ich fände Jutebeutel definitiv toll, zu einem Poster in der Art der Zeichnungen im Hintergrund der Website würde ich aber definitiv auch nicht nein sagen. Und genauso wie Daniela bin ich auch für Tassen.

    Ich freue mich auf euren nächsten Podcast!

  5. Leute die sich vor Flüchtlingen fürchten, obwohl sie noch nie mit einem Kontakt hatten, sind nur ein Beispiel für ein Phänomen, das ich immer öfter beobachte und das seine Ursache im Konsum von Informationsmedien hat. Leute fürchten sich vor oder ärgern sich über Dinge, mit denen sie überhaupt nichts zu tun haben, weil es sie in ihrem persönlichen Umfeld überhaupt nicht gibt. Sie kennen diese Dinge nur aus den Nachrichten.

    Ich halte nun schon seit bestimmt zwei Jahren, so gut es geht, Nachrichtendiät. Und ich bin glücklich. Warum soll ich mich über kriminelle Flüchtlinge aufregen, die in meinem Umfeld nicht existieren? Warum soll ich mich über Neo-Nazis aufregen, die in meinem Umfeld nicht existieren? Das kann und sollte ich machen, wenn sie in meinem Umfeld existieren. Und dann werde ich das schon sehen. Dafür brauche ich dann keine Nachrichten. Wie das Wetter um mich herum ist, muss mir auch kein Wetterbericht mitteilen.

    Haltet Nachrichtendiät. Das wird Euch zufriedener machen und Ihr werden Euch weniger aufregen. Oder konsumiert sie zum Hatertainment („ich will mich aber aufregen“).

    Aber eigentlich sollte man vielleicht besser an den Punkt kommen, dass man sich immer (was auch passiert) folgendes fragt, bevor man sich aufregt:

    1. Betrifft es mich (oder meine Familie) irgendwie direkt bzw. spielt es sich in meinem persönlichen Umfeld ab?

    2. Habe ich die Möglichkeit, auf das Geschehen Einfluss zu nehmen?

    Wenn man beide Fragen mit „nein“ beantworten kann, sollte man sich nicht aufregen. Bringt ja nichts. Aber muss jeder selber wissen.

    1. Naja, ich könnte mir vorstellen, dass man sich nicht unbedingt immer vor Flüchtlingen direkt persönlich fürchtet wenn man so einen Fragebogen ausfüllt, sondern manche Leute sicherlich abstrakt darum besorgt sind wie Integration gelingen kann, wie eine neue/andere Regelung für Einwanderung aussehen könnte, ob es weiter global so viele Flüchtlinge geben wird, ob das jetzt ein Dauerthema wird z.B. durch die globale Erwähnung – je nachdem wie die Frage gestellt ist, denke ich dass man ganz ohne irgendwelche xenophoben Gedanken zu haben, das als ein sehr wichtiges Thema nennen könnte – es kommt sehr darauf an, wie genau die Umfrage aussah.
      Bei Wahlen geht es immer um alle möglichen Themen, die einen persönlich überhaupt nicht betreffen. Ich bin noch recht jung so was wie Renten interessiert (und betrifft) mich persönlich auch nicht und Elternzeit oder Steuerfragen erst seit vielleicht ein paar Jahren – trotzdem hätte ich das immer für wichtige Themen. gehalten. Genauso wie so etwas wie internationale Konflikte – die betreffen einen persönlich ja meistens auch kein bisschen – dennoch kann man das als Wähler für einen zentralen Punkt halten, den die Politik angehen muss.

  6. Besonders fatal finde ich derzeit, wie sich Medien und Politiker gegenseitig die Schuld zuschieben, die Themen der AfD zu sehr bedient zu haben. Sie mögen beide damit recht haben, aber warum fangen sie nicht erstmal mit einem eigenen Schuldeingeständnis an? Allen voran Schulz, der ja im Wahlkampf selbst die Flüchtlingsfrage thematisiert hatte, mit dem Vorwurf, Merkel würde das Thema aussitzen wollen. Und dann beschwert er sich, dass das im Duell zum Hauptthema wird? Dabei wäre es so einfach gewesen mit Themen der sozialen Gerechtigkeit zu punkten, wie es ja z.B. die Linke getan hat. Ich wette, dann wären auch mehr Stimmen bei der SPD hängen geblieben.

    Ich bin wirklich kein Freund der CSU, aber es irritiert mich schon, wieso alle automatisch davon ausgehen, dass „die rechte Flanke schließen“ bedeuten muss, selbst noch mehr rechte Themen zu bedienen. Kann das nicht auch ein Eingeständnis sein, dass man erkennt, dass diese Taktik eben nicht funktioniert hat und man deshalb jetzt die thematisch-rechten Auswüchse in der eigenen Partei überdenken muss? Das wäre zumindest meine Hoffnung.

  7. Aber hallo hätte ich gerne einen Pussyhat! Tolle Idee, hier StrickerInnen und Strickmuffel zu verkuppeln! Bei Pussyhatspenderinnen im Raum Nürnberg könnte ich mich mit einem Bierchen revanchieren 😉

    Und zum Thema Fanartikel: Jutebeutel / Stofftaschen find ich super, aber auch Tassen, T- und Sweatshirts, Postkarten, Kugelschreiber, Brotboxen, Zollstöcke und natürlich Kopfhörer!

  8. Zu allererst: war wieder schön euch zu zuhören! 🙂

    Zu den Fanartikel (ooh es wurde mir Fanatiker autokorrigiert)
    Aufkleber sind immer gut aber Zollstöcke fände ich auch super, die kann man immer gebrauchen und schöne gibt es selten, gelasert wäre besonders schick.

    Nicht mein Motiv, aber mal ein Beispiel:
    https://m-l.design/wp-content/uploads/2016/11/Zollstock_werbemittel.jpg

    Und wenn sich jemand findet der ’nen Pussycat für einen Dickkopf stricken möchte, dann täte ich mich freuen wie Bolle 🙂

    Bis dahin, haltet die Öhrchen steif!

    1. Das stimmt total, danke für die Ergänzung! Umso mehr hätte ich mir gewünscht, dass man den Nicht-Akademiker Schulz im Wahlkampf stärker gespürt hätte. Der Spiegel hat gerade ein Portrait von Schulz gebracht, für das der Autor Schulz ab dem Frühjahr ständig begleitet hat. Und was einem vor allem hängenbleibt nach der Lektüre: dass Schulz‘ Strategen ihn so glattgebürstet haben, dass man ihn nur punktuell als den leidenschaftlich sozialdemokratisch-europäischen Politiker wahrnehmen konnte, der er eigentlich ist. Sehr empfehlenswerter Text, bei Blendle, aber mit Schnupperzugang lesbar: https://blendle.com/i/der-spiegel/mannomannomann/bnl-derspiegel-20170929-2821a8b2471

      1. Ja, ich dachte auch sofort: Interessant, dass Barbara und Susi sich so einig waren, dass da nur Akademikerinnen saßen. Da haben es die Beraterinnen von Schulz offensichtlich sehr gut geschafft, diese Makel, die man ihm anfangs anheften wollte (kein Abitur, trockener Alkoholiker), verblassen zu lassen.
        Ich habe Teile des Portraits gelesen und da dachte ich auch: Tja, schade, mehr Authenzität hätte ihm sicher gutgetan. Aber das ist auch immer ein schmaler Grat, wie man ja nun auch wieder beobachten kann, wenn man sieht, was die BILD aus dem Spiegel-Porträt macht…

  9. Mal wieder ein sehr schöner Podcast, der mir in Sachen Politik sehr aus der Seele spricht. Während des ganzen Wahlkampfes war ich immer wieder mal abwechselnd wütend und verzweifelt. Er war dominiert von AFD und Geflüchteten/Islam, als gäbe es keine anderen Probleme (und ich würde sehr gerne in einem Land leben, in dem Geflüchtete unser einziges Problem wären). Insbesondere Themen wie Geburtshilfe und Pflege blieben außen vor, was mir als Frau die irgendwann mal Kinder bekommen möchte und als beruflich Pflegende große Angst macht. Gut, zum Ende hin gab es in Sachen Pflege ein paar Schnellschüsse von Schulz, der sogar 30 % mehr Lohn forderte, was er entweder sagte, weil er die Hoffnung auf Kanzlerschaft aufgegeben oder weil er keine Ahnung vom Gesundheitssystem hat (und ich weiß nicht, was von beiden schlimmer ist). Bedenkt man den hohen Altersdurchschnitt der Wähler finde ich es ohnehin faszinierend, dass das Thema Pflege so dermaßen unterrepräsentiert ist, aber vielleicht ist man da noch zu sehr in veralteten Vorstellungen über berufliche und private Pflege verhaftet (frei nach dem Motto, irgendwer wird sich für die Aufgabe schon finden).
    Jedenfalls sind Engagierte, Verbände, Gewerkschaften und berufsständische Vertretungen mehr denn je gefragt, die Lösung dieser und weiterer Probleme einzufordern, gerade bei einer schwarz-gelben Regierung.

  10. Hallo, erstmal ein sehr großes Lob für euren tollen Podcast! Ich bin über euch erst zum Feminismus gekommen. Habe vorher schon sehr oft über Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, insbesondere in verschiedenen Alltagssituationen, nachgedacht. Aber diese wurden weder im Freundeskreis oder der Familie noch in der Schule/Uni/Öffentlichkeit allgemein diskutiert. Durch den Podcast ist mir dann klar geworden, dass alle meine vorherigen Gedanken dem Feminismus zuzuordnen sind. Endlich redet mal jemand über diese Themen!!! Dafür also vielen Dank!!!
    Und zum Shop: Ich fände Jutebeutel und Tassen gut, gerne auch Postkarten.

  11. Hallo,
    Super Podcast! 🙂
    Und ich hätte auch echt gerne ’nen pussyhat :3 😀
    Und die merchideen klingen super…würde noch buttons ergänzen! 😉

    Der pussyhat ginge in die Bodenseeregion ^^

  12. Hallo,

    ich liebe euren Podcast sehr und höre ihn meist im Zug auf dem Weg zur Uni.
    Ich würde mir gerne Lila Podcast Jutebeutel, Kugelschreiber und T-Shirts beziehungsweise Pullover wünschen. Außerdem fände ich (in Anlehnung an den Podcast zur Menstruation) so kleine Beutel für Menstruationscups oder Tampons und Binden ziemlich cool. Sonst fliegen die oft lose bei mir im Rucksack herum.

    Liebe Grüße aus Dortmund,

    Stella

  13. Ohhh, gibts dann auch Lila-Podcast Magneten??? Die könnte ich bei uns im Sportverein an die Pinnwand schmuggeln. Mal sehen, wie das ankommt…
    Außerdem fand ich die Idee von dem Lila-Podcast-Zollstock sehr feministisch. Ich würde noch Müslischalen vorschlagen.

    einen Pussy-Hat würde ich euch auch abnehmen und gegen ne „Weißwein-Scholle“ in Mannheim tauschen.

  14. Liebe Pussyhat-Strickerin aus München,

    hast du Lust für mich einen Pussyhat zu stricken und dich auf ein nettes Gespräch mit einer Mittzwanziger-Feministin zu treffen? Dann melde dich! Ich würde mich sehr freuen dich zu treffen!

    Viele Grüße
    Anastasia

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