Wann ist ein Mann ein Mann? Muss eine Frau glänzendes Haar haben? Können Männer mehr als Erzeuger sein, auf dem Pavianfelsen sitzen und Frauen finden, die ihnen zujubeln? Barbara Streidl spricht mit Hajo Schumacher und Karin Heisecke über Rollenbilder.
Der Journalist und Autor Hajo Schumacher hat 2018 das Buch „Männerspagat“ veröffentlicht, in dem er über seinen Versuch schreibt, aus dem Rollenbilder-Gefängnis auszubrechen. Im Gespräch erzählt er von seiner Ehe, die von „Zwiegesprächen“ gefestigt wird. Karin Heisecke, Leiterin der MaLisa-Stiftung von Maria und Elisabeth Furtwängler, berichtet über die Studien, für die die Stiftung verantwortlich zeichnet: In den Medien kommen auf eine Frau im Schnitt drei Männer – eine Expertin, drei Experten, ein weibliches role model, drei männliche role models, usw. Das beeinflusst uns – und vor allem die jüngeren Frauen und Mädchen – natürlich sehr.
Links und Hintergründe:
- Hajo Schumacher im Netz
- Hajo Schumacher, „Männerspagat„, erschienen bei Eichborn
- Hajo Schumacher, „Männerspagat“-Trailer:
- Laurie Penny im Netz
- MaLisa-Stiftung im Netz und neue Studienergebnisse bzw. Ergebnisse der Geschlechterdarstellung in den neuen Medien
-
Studie „Audiovisuelle Diversität? Geschlechterdarstellungen im Film und Fernsehen in Deutschland“
- Wikipedia: der Film „Thelma and Louise“
- Geena Davis Institute im Netz
- Prof. Dr. Elizabeth Prommer / Dr. Christine Linke, Universität Rostock
- Claus Kleber vom heute journal kriegt die „Saure Gurke“
- Wikipedia: die „Saure Gurke„, der Anti-Preis der Medienfrauen
- „Checker Tobi“ auf Kika
- Int. Zentralinstitut für Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) im Netz
- Artikel im TelevIZIon: „Wie sich das Geschlechterverhältnis im Kinderfernsehen und Vollprogramm verändern kann. Eine Ideensammlung„
- Das Fachmagazin TelevIZIon 30/2017/2 hatte den Themenschwerpunkt Geschlechtergerechtigkeit im (Kinder-)Fernsehen und über den o.g. Artikel hinaus viele weitere spannende Artikel zu Studienergebnissen, ein Interview mit Anna Serner vom Schwedischen Filminstitut uvm. – hier zum Download
- Positionspapier der deutschen Filmhochschulen „Gemeinsam für Gender-Gerechtigkeit“ mit 15 konkreten Selbstverpflichtungen
- Der Workshop „Beyond Stereotypes – genderbewusstes Erzählen“ für die Branche, der am 17./18.1.2019 in Berlin stattfand
- Besetzungstool NEROPA („neutrale Rollenparität“)
- Ein internationales gutes Vorbild ist der genderbewusste Ansatz der schwedischen Filmförderung – dazu gehört u.a. die Datenbank Nordic Women in Film
- BBC-Ansatz zu „Diversity and Inclusion„
- Channel 4-Ansatz zu „Diversity„
- Channel 4 „360 degrees Diversity Charter„
- DIAMOND (Diversity Analysis Monitoring Data) ist ein gemeinsames Online-System von BBC, ITV, Channel 4, Channel 5 und Sky, das durch das Creative Diversity Network (an dem unter anderem die Sender beteiligt sind) entwickelt wurde. Mit DIAMOND werden einheitliche Diversity-Daten für die Programme, die die oben genannten Sender beauftragen, erhoben (sowohl vor als auch hinter der Kamera). Verantwortlich ist die Produktionsleitung.
- UK Filmförderung: BFI Diversity Standards
Sprecherin: Susanne Klingner
Produktion: Barbara Streidl
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Liebe Barbara Streidl,
vielen Dank für den heutigen Podcast. Ganz besonders begeistert war ich heute aufgrund des Interviews mit Hajo Schumacher, ich kann nur sagen: „You are taking it to the next level!“
Toll, dass Herr Schumacher sich für ein anderes Rollenverständnis engagiert und so offen über die Tücken des Paarlebens berichtet und wie Paare auch lernen können damit umzugehen und miteinander zu wachsen…solche Männer braucht das Land!
Vorweg: Die Folge ist überragend. Beide Interviews sind absolut gelungen, was zum einen an den beiden Interviewpartnern liegt, die Ihre Themen sehr interessant rüber bringen, aber auch zu 50 % an Barbara, die souverän das Gespräch leitet.
Hut ab und vielen Dank dafür. Die Folge hat mir sehr, sehr gut gefallen.
Leider bin ich aber auch 2 mal innerlich vom Stuhl gefallen und das hätte ich doch gerne mal erklärt. Das erste mal bei dem Hinweis zu der Hautfarbe und der sexuellen Orientierung Ihres Gesprächspartner ab Minute 22:45, bei dem Barbara betont, wie wichtig ihr dieser Hinweis ist, weil es ja Zitat: „auch noch andere Lebensmodelle gibt“.
Das zweite mal war dann am Ende des zweiten Interviews. Warum wurde ich dort nicht darauf hingewiesen, dass die Aussagen von Frau Heiseke mit Vorsicht zu genießen sind, da sie als privilegierte, weiße Frau keinen umfassendes Bild anderer Lebensmodelle haben kann. Auf eine Einordnung der Aussagen anhand der sexuellen Orientierung von Frau Heiseke wurde leider ebenfalls komplett verzichtet, genauso wie kein Wort zur Religionszugehörigkeit erfolgte.
Offensichtlich scheint das aber für die Bewertung des Gesagten wichtig zu sein.
Also warum erfolgten die Warnungen nicht bei beiden Menschen?
… weil ich dachte, einmal Warnung und Hinweis pro Sendung ist ausreichend. Beide Gespräche „betreffen“ ja eine bestimmte Gruppe – und da hätte ich an allen möglichen Stellen noch sagen können (gilt nur für diese Mädchen, wahrscheinlich nicht gültig für diese Männer, usw.). Was beim Zuhören ja auch irritiert (irgendwann frage ich mich dann, äh, warum höre ich denen zu, wenn ich ja gar „kein alter weißer Mann“ bin usw.
Dennoch danke für den Hinweis und fürs genaue Zuhören