Nicht dein Sexobjekt! – Über Catcalling und Körper in der Öffentlichkeit

Warum Catcalling kein Kompliment ist, was man dagegen tun kann (was wir alle tun müssen!) und für welches viel größeres Problem das Phänomen eigentlich steht. Mit Shoko und Katrin.

Auf unserer Liste steht schon lange die Bitte einer Hörerin, ihr Tipps zum Umgang mit Catcalling zu geben. Darum rollen Shoko und Katrin das Thema einmal ganz gründlich aus: Was ist Catcalling? Wofür steht es und wie kann eine Person und auch die ganze Gesellschaft damit umgehen? Welche Körper werden eigentlich wie kommentiert und warum ist das alles nur Symptom eines viel größeren Problems? (Spoiler: Das Problem heißt wieder einmal Patriarchat)

Wir berichten von eigenen Erlebnissen, von verschiedenen kulturellen Herangehensweisen an nackte Haut und debattieren Ursachen und Lösungen im Umgang mit Catcalling, respektlosen und übergriffigen Kommentaren und der weit verbreiteten Anmaßung, dass Cis-Männer Frauenkörper beurteilen. Teilt eure Erfahrungen und Tips in den Kommentaren auf lila-podcast.de oder unter dem Hashtag #NichtDeinSexobjekt auf Social Media.

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3 thoughts on “Nicht dein Sexobjekt! – Über Catcalling und Körper in der Öffentlichkeit”

  1. Kadas „Wie bitte?“ als ad hoc Reaktion auf verbale Übergriffigkeiten finde ich super.
    Ich benutze gerne „Wie meinst Du das denn jetzt?“ oder
    „Was genau erwartest Du jetzt für eine Reaktion von mir?“
    Tolle Folge, danke Ihr Beiden!
    Ach ja: „Wir kommentieren keine Körper!“ ist ein Spruch, den ich immer wieder gerne sage, wenn ich auch und vorallem mit anderen Frauen unterwegs bin.

  2. Hallo, vielen Dank für die tolle Folge. Sie war, wie immer, sehr bereichernd und hat mir sehr viele Denkanstöße gegeben.

    Ein paar Anmerkungen aus ganz persönlicher Sicht (zur Einordnung: Ich bin ein cis-hetero-Mann.):

    Ich habe dieses übertriebene Gebaren anderer Männer (egal ob hetero- oder homosexuell) gegenüber attraktiv empfundenen Personen nie verstanden, weil es
    a) in meiner Person nicht angelegt zu sein scheint und
    b) es sich in meiner Auslegung von Ethik jeher als grundfalsch darstellte, so zu handeln (meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit der anderen Person anfängt).

    Ich konnte (und kann) mich immer, wenn ich einer (für mein empfinden) attraktiven Frau begegnete, „beherrschen“. Allerdings ist tatsächlich auch je nach Situation so etwas wie Beherrschung notwendig, denn als „attraktiv“ aufgefallen ist mir die Frau ja schon. Und ich möchte auch nicht von der Hand weisen, dass meine Blicke nicht häufiger oder länger an attraktiven Frauen haften, als an solchen, die für mich nicht attraktiv scheinen.
    Allerdings ist es m.E. auch noch ein weiter Weg zwischen dem einen oder anderen verstohlenen Blick und einer verbalen Äußerung oder gar einer Handlung.
    Und ich kann nur hoffen, dass ich mit meinem Verhalten und meiner Art damit umzugehen niemandem bereits zu nahe getreten bin. Rückmeldungen diesbezüglich habe ich jedenfalls noch keine erhalten.

    Bezogen auf den Mythos, dass Männer „gar nicht anders können“ (siehe Minute 29 diese Episode), als sexuelle Gedanken zu haben, sobald sie eine attraktive Person sehen … nun, da ist vielleicht leider schon was dran und vielleicht ist es somit auch nicht nur ein Mythos.

    Das Ziel für die Gesellschaft sollte aber in jedem Fall sein, dass sich die Männer (gleich welcher Orientierung) in jedem Fall beherrschen können, egal welche Gedanken sie gerade in ihrem Oberstübchen auch haben mögen. Und die Beherrschung sollte auf jeden Fall für alle soweit gehen, dass es nicht zu irgendwelchen Äußerungen oder gar Handlungen kommt, durch die sich eine andere Person eingeschränkt, bedrängt oder gar bedroht fühlt.

  3. Nachtrag zu meinem Kommentar von eben (weil ich noch etwas darauf herumgedacht habe):

    Ich habe als heranwachsender Mann oft eine Art „Leistungsdruck“ empfunden, der von der peer group auszugehen schien. Und auch in dieser „Challenge“ um die wahl der Partnerinnen habe ich mich eher zurückgenommen und mich eben nicht an dem allgemeinen Balzgehabe beteiligt.

    Dadurch war ich natürlich nicht so „erfolgreich“ wie die anderen jungen Männer in meiner Umgebung und bin von daher eher als Außenseiter negativ aufgefallen (übrigens – so mein Eindruck – auch bei den weiblichen Altersgenossinnen, die wahrscheinlich entsprechend auch nur ihrer aufoktroyierten Rolle entsprechen wollten).

    Und auch hier sehen wir wieder, wie die damalige Gesellschaft Unbehagen ausgelöst hat, weil sie uns in Rollen zwängen wollte, und uns scheinbar abgewertet hat, wenn wir diesen nicht entsprachen. Das war schon anstrengend und ich kann nur hoffen, dass sich das inzwischen geändert hat; meine Kinder sind noch nicht ganz alt genug, um mir diese Frage hinreichend beantworten zu können.

    Übrigens bin ich jetzt mehr als die Hälfte meines Lebens mit meiner Partnerin zusammen, die ich in meinen letzten Teenager-Jahre kennengelernt habe. Offenbar kann man also, wenn man sich etwas „beherrscht“ eine ganz gute Entscheidung für große Teile des eigenen Lebens treffen. Aber das ist natürlich nur „anektodisch evident“. 😉

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