Gesellschaft unter dem COVID-19-Brennglas – eine feministische Analyse

Shoko und Lena sprechen in der ersten neuen Folge des Lila Podcasts über (fast) alles, was sie in diesem Jahr beschäftigt hat. Im Mittelpunkt der Folge steht natürlich – wie sollte es anders sein – das Corona-Virus, das den Alltag aller ganz schön durchgewirbelt hat. Die beiden gehen der Frage nach, wie es Frauen* unterschiedlichster Lebenssituationen in diesem Jahr ergeht und blicken dabei feministisch auf die letzten Monate zurück.

Mit der Digitalstrategin und Hackathonteilnehmerin Victoria Kure-Wu sprechen sie über antiasiatischen Rassismus und das Netzwerk #IchbinkeinVirus, das Betroffenen eine Plattform zum gegenseitigen Austausch gibt. In diesem Zusammenhang soll es auch um die Bewegung Sayhername gehen, die als Ergänzung zur BLM Bewegung die Gewalt gegen Schwarze Frauen in den Fokus nimmt.

Außerdem sprechen sie über die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit, die sowohl im privaten als auch im beruflichen Sektor mehrheitlich von Frauen* ausgeführt wird. Hier interviewen die beiden die Krankenschwester Franziska Böhler, die über den Pflegenotstand in deutschen Krankenhäusern berichtet. Was vom Gesundheitssystem nicht geleistet werden kann, wird häufig von transmigrantischen Pflegekräften aufgefangen, die als sog. ‚Live-Ins‘ in privaten Haushalten leben und Bedürftige oft rund um die Uhr versorgen. Die Wissenschaftlerinnen Dr. Anna Safuta und Kristin Noack forschen an der Universität Bremen zu diesem Thema und sind ebenfalls zu Gast im Podcast.

In Zeiten des Lockdowns möchten Shoko und Lena außerdem über das erhöhte Potenzial von häuslicher Gewalt sprechen. Die Anwältin Asha Hedayati setzt sich verstärkt für Familienrechte ein und informiert in dieser Folge darüber, wieso das Corona-Virus viele Familien zu Gefahrenorten für Frauen* macht.
Als letztes großes Thema sprechen Shoko und Lena über die berufliche Situation von Sexarbeiter*innen, die trotz ausgereiftem Hygienekonzept in vielen Bundesländern noch nicht arbeiten dürfen. Wieso die Schließung der Bordelle für viele Frauen* die Obdachlosigkeit bedeutet und wieso das Prostituiertenschutzgesetz von vielen scharf kritisiert wird, erklärt uns Charlie Hansen. Sie ist Sexarbeiterin in Hamburg und arbeitet zusätzlich beim Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V.

Links und Hintergründe

Hilfetelefon:

Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben: 08000 116 016 (365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr), Anruf kostenlos, selbst ohne Guthaben auf dem Mobiltelefon kann Beratung genutzt werden [nur innerhalb Deutschlands]
Anonymes Opfertelefon vom Weißen Ring: 116 006, bundesweit und kostenfrei, täglich 7-22 Uhr
maennerhilfetelefon.de

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One thought on “Gesellschaft unter dem COVID-19-Brennglas – eine feministische Analyse”

  1. Hallo ihr. Ich freu mich, dass es wieder los geht, über das neue spannende Team und auf viele neue Impulse.

    Ich wollte anmerken, dass die Bezeichnung Frauen* (mit Sternchen) gerade in großen Teilen der trans Community als kritisch betrachtet wird. In diesem Artikel anschaulich dargelegt:

    https://missy-magazine.de/blog/2018/05/11/stars-und-sternchen/

    Vielleicht mögt ihr euch dazu positionieren.

    Danke auf jeden Fall für euer interessantes Bildungsangebot! (Gerade den Beitrag über Pflege fand ich sehr essenziell.)

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