Lila036 Wenn die Gebärmutter das Gehirn absaugt

Barbara und Katrin über fünf Leute, die gemeinsam ein Kind bekommen. Über Kinder, die Sterben und Mütter, die ihrer Rolle nicht gerecht werden. Über SEX, SEX und nochmal SEX (in Büchern). Über militarisierte Männlichkeit und weltweite Schönheitsideale.

Es gibt sie, die kleinen Utopien, die von Menschen einfach mal ausprobiert werden: In den Niederlanden bekommen fünf Menschen zusammen ein Kind. Das eröffnet ganz neue Perspektiven auf Elternschaft. Und neue Chancen, beim Leben mit Kindern nicht unter der Verantwortung zusammenzubrechen.

Das aber geschieht der Protagonistin des Romans „Lasse“ von Verena Friederike Hasel. Ein bedrückend lebensnahes Buch über eine Mutter, die ihr Baby umbringt.

Ansonsten haben wir nur Bücher über Sex gelesen: Lady Chatterley, Angst vorm Fliegen und ganz neu: All About a Girl. Wie sich über das Jahrhundert die Sexualität der Frau verändert hat ist dabei durchaus bemerkenswert.

Am Ende gibt es einen Kessel Buntes mit nationalen Schönheitsidealen, einem Twitter Bias zu den Themen Tech und Diversity und der Frage, warum Waffen und Männlichkeit zu eng miteinander verknüpft sind.

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Barbara Streidl
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe

Fünf Leute bekommen zusammen ein Kind

Lasse

Alte und neue Sexbücher über, von und für Frauen

Ein Kessel Buntes

  • Esther Honig „Before & After“-Aktion
  • ist jetzt von onlinedoctor.superdrug.com über die US-Marketingagentur Fractl gemacht worden.
  • recode.net: Twitter Bias: We Listen When Men Talk Tech and Women Talk Diversity
  • Masculinity – Artikel in der New York Times-Beilage der SZ vom 4.9.2015: zitiert wird Dr. Michael Kimmel, founder und director des Center for the Study of Men ans Masculinities at Stony Brook University on Long Island, NY – „American men are confused about what it means to be a man“ – „We have a mass shooter in the U.S. every few weeks. And every time it happens we talk about guns. We talk about mental health. But we don’t talk about how all of these mass shooters are male. We need to understand how masculinity affected their experience.“
  • Gunda-Werner-Institut: Militarisierte Männlichkeit

8 thoughts on “Lila036 Wenn die Gebärmutter das Gehirn absaugt”

  1. Danke Barbara & Katrin für diesen Podcast, nach dessen Hören ich total gutgelaunt bin. Ich wollte (als Brite, Jahrgang 1964) mal ein Kommentar zu „Lady Chatterley’s Lover“ ergänzen. (Barbara, du las das Buch auf EN oder auf DE?) In den 70ern und 80ern war das Buch bekannt wegen des 1960 stattgefundenen Obszönitätsprozesses und vor allem durch die Frage des Staatsanwalts „would you wish your wife or servants to read this book“, „möchten Sie, dass Ihre Frau oder Ihre Dienern dieses Buch lesen?“ Diese Berühmtheit hat ohne Zweifel Interesse am Roman gesteigert. Vor ich meine Mutters Kopie heimlich mit 14 oder was las, hatte ich vor allem diesen Satz im Kopf . Der in den Shownotes verlinkte und auf DE verfasste Wikipedia-Beitrag ist wenig detaillierter als der auf EN, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Lady_Chatterley%27s_Lover#British_obscenity_trial

    Interessant ist auch für mich „One of the objections was to the frequent use of the word „fuck“ and its derivatives. Another objection related to the use of the word „cunt“.“ Während „fuck“ fast alltäglich geworden ist (obgleich für mich z.B. #fuckyeahfeminismus eher unseriös klingt….), bleibt das C-Wort heutzutage total verboten z.B. bei Fernsehersendungen, siehe http://www.telegraph.co.uk/news/bbc/11752821/BBC-Breakfasts-Bill-Turnball-says-the-c-word-on-live-TV.html. Geschweige in den 60ern!

    Ciao Peter

  2. Hi Leute,

    schöne, entspannte Folge der anderen Art. Danke. Fand ich mal ganz nett, wenn auch die Themen teils traurig und schockierend waren.

    Vielleicht wird ja die Anti-Choice-Demo in der nächsten Folge ein Thema, deshalb hier mal was:
    http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/lebensschutz%E2%80%9C-vs-anti-choice-%E2%80%93-samstag-protestieren-gegen-%E2%80%9Emarsch-f%C3%BCr-das-leben%E2%80%9C-berlin

    Inwiefern gibt es Überschneidungspunkte dieser Anti-Choice-Bewegung mit anderen Antifeminist_innen und Maskulinist_innen?
    Antifeministische Gruppen sprechen häufig von einer drohenden „Feminisierung“ und betrachten etwa „Gender“ und die gleichstellungspolitische Maßnahme Gender Mainstreaming als Feindbild. Es wird beispielsweise vor einer feministischen Lobby gewarnt, die Frauen dazu dränge, Kinder abzutreiben. Die Vorstellungen von Feminismus haben dabei nur wenig mit tatsächlichen feministischen Politiken zu tun. Stattdessen wird Feminismus als Begriffscontainer genutzt und mit eigenen Inhalten gefüllt. Anti-Choice-Politiken sind dabei Teil antifeministischer Mobilisierungen, wenn auch nicht immer derart explizit, wie beim „Marsch für das Leben“ vorgebracht. Auch von Maskulist/innen wird polemisiert gegen die Entscheidungsfreiheit der Frau über ihren Körper und einen möglichen Schwangerschaftsabbruch. Was die einzelnen Gruppen verbindet ist die Forderung danach, einmal errungene gesetzliche Regelungen rückgängig zu machen.

    Gruß
    Fabian

  3. Guten Morgen,
    nachdem ich eure Folge gehört habe, habe ich anschließend sofort das Buch Lasse gekauft. Ich bin mittlerweile bei der Hälfte angelangt und bin jetzt schon irritiert über Nina. Es ist gut geschrieben und ich lese es tatsächlich trotzdem gerne. Aber Nina gehört in meinen Augen in Psychiatrische Behandlung.

    liebe Grüße

    Caroline

  4. In der Folge erzählt ihr davon, das der weibliche Orgasmus noch gar nicht so lange gesellschaftlich „wahrgenommen“ wird. Nun wäre die Frage wie das im geschichtlichen Kontext aussieht, also beispielsweise im alten Griechenland (und anderen Kulturen)

    Wisst ihr, ob es da Menschen gab, die schonmal weiter waren?
    Ich denke da beispielsweise an das Kamasutra, wobei dazu zu sagen ist, dass Indien in der Gegenwart in Hinblick auf Sexualität einen großen Backlash erlebt hat.

    Wäre interessant ob es Aufzeichnungen über Orgasmusforschungen gibt, die schon etwas weiter zurück liegen und die beide Geschlechter berücksichtigen (oder zumindest das weibliche Geschlecht nicht unsichtbar macht)

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