Barbara Streidl, Dr. Carolina Olufemi, Ka Lehmann (v.l. )
Wie geht’s Frauen im Spitzensport? Was wird eigentlich in den Umkleidekabinen besprochen? Und wie kann Spitzensport mit einem Studium vereinbart werden? Darum geht’s im Gespräch mit Kathrin „Ka“ Lehmann und Dr. Carolina Olufemi.
Ka Lehmann, frühere Spitzen-Fußballerin und -Eishockey-Spielerin, ist Geschäftsführerin der Privatuniversität Sportbusiness Campus. Sie setzt sich für die Vereinbarkeit von Sport, Studium und Wirtschaft ein. Dr. Carolina Olufemi arbeitet heute nach Erfolgen als Leichtathletin in der Mittelstrecke als Sportwissenschaftlerin an der TU München.
Dies ist die letzte von drei Sonderfolgen des Lila Podcasts im Rahmen von „Frauen in Bewegung“ – so heißt eine Veranstaltungsreihe der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, die vom 16. bis zum 21. Oktober 2019 in München stattfand. „Frauen in Bewegung“ feiert 100 Jahre Frauenwahlrecht und 120 Jahre erster Bayerischer Frauentag – und der Lila Podcast feiert mit.
Schwarzer Feminismus – so heißt der Titel des aktuellen Buches von Natasha A. Kelly. Barbara Streidl spricht mit ihr über Intersektionalität, die stark mit dem schwarzen Feminismus verbunden ist, über Mehrfachfach-Diskriminierung und über mögliche Allianzen zwischen schwarzen und weißen Feministinnen. Am Ende steht die Frage, wer für sie eine „Schwester“ sein kann – nur eine schwarze Frau? Oder auch einfach eine Frau?
Natasha A. Kelly, geboren 1973. In London geboren, in Deutschland sozialisiert. Autorin, Filmemacherin, Aktivistin. Kelly lebt in Berlin.
„Ain’t I a woman?“, fragte Sojourner Truth 1851. „Double jeopardy“ nannte Frances Beale 1969 die Tatsache, dass sie „black and female“ ist. „Ich bin schwarz, lesbisch, Feministin, Kriegerin, Dichterin, Mutter“, schrieb Audre Lorde. „Das ist mein Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts, denn was Rassismus angeht, hat die weiße Frauenbewegung in Deutschland noch immer nicht dazugelernt!“, sagt Natasha Kelly über ihr Buch „Schwarzer Feminismus“. Sie ist seit vielen Jahren in der schwarzen deutschen Community engagiert.
Zum Schluss der Sendung übers „Grenzen überschreiten“ gibt es noch ein kurzes Gespräch mit Hannah Brandner, sie ist Ultramarathonläuferin und Coach für Ausdauersportarten. Heißt, auch sie kennt sich aus mit dem Grenzen überschreiten.
Frauenpolitisches Engagement – was ist das eigentlich? Was machen wir in Sachen Vernetzung und Solidarität – und kann eine Frau überhaupt für andere Frauen stellvertretend sprechen? Darüber und über Judith Butler geht es im Gespräch mit Julia Jäckel.
Julia Jäckel lebt in München, betreibt den Podcast Abendgrün und hat über Judith Butlers Buch „Das Ungehagen der Geschlechter“ – „Gender trouble“ zum Feminismus gefunden.
Außerdem gibt es in dieser Sendung ein Gespräch mit Johanna, sie ist Fußballtrainerin der Mädchenmannschaft FSV Hansa 07 in Berlin-Kreuzberg.
In dieser Folge des Lila Podcasts sprechen Barbara Streidl und Susanne Klingner über zwei wichtige Debatten, in denen es äußerlich um Sport und Politik gibt. Innerlich geht es um den Platz von Frauen in unserer Kultur: Darf eine Sportlerin auch Mutter sein in der Öffentlichkeit? Darf sie ihr Baby „während der Arbeit“, also in den Pausen eines Marathonlaufs, stillen? Und muss eine Frau ertragen, dass derjenige, der zu einem der höchsten Richter der Vereinigten Staaten ernannt wird, ihr Beinahe-Vergewaltiger ist?
Daneben gibt es Hinweise auf zwei neue Online-Archive, das „Digitale Deutsche Frauenarchiv“ und die neue Sammlung an Nachrufen über Frauen der New York Times.
Links und Hintergründe:
Der erwähnte Text bei piqd von Nils Pickert über das Interview von Hannes Vollmuth mit Sophie Power in der SZ:
Nils Pickert hatten wir auch mal beim Lila Podcast
Sehr guter Kommentar im New Yorker zum Schauspiel von letztem Freitag
Noch ein sehr guter Kommentare (satirisch) in der Washington Post, der White Male Privilege und Entitlement auf den Punkt bringt:
Die Gegenüberstellung, wie gut die beiden die Fragen beantwortet haben, war auch bei Vox.com
Der Hinweis zum Film „Sixteen Candles“ über die „Rape Culture“
Es wird jetzt tatsächlich eine FBI-Untersuchung geben, war eigentlich unwahrscheinlich, möglicherweise haben diese Frauen einen großen Teil beigetragen, weil Senator Jeff Flake nicht einfach mit Ja gestimmt hat, sondern für eine Untersuchung war
Dieser Text beschreibt noch mal sehr schön, wie sehr sich manche davon überfordert fühlen, dass Frauen, Farbige, Homosexuelle tatsächlich gleiche Rechte wollen – wie jung das alles noch ist
„Overlooked“ von der New York Times: Nachrufe über Frauen
Susanne findet sportlich toll und wünscht sich für ihre Kinder, sportlich zu sein. Damit aber nicht genug: Weil wir in der letzten Sendung zu wenig auf den Aspekt eingegangen sind, dass sportlich auch ganz neue, übertriebene Dimensionen annimmt, muss mehr darüber gesprochen werden.
Deswegen packen wir das Thema noch einmal ganz ausführlich auf den Tisch und nähern uns dem Problem in Gravitationskreisen. Zwischen Personal Trainer, Quantified Self und Psychomotorik seinen Platz zu finden ist ganz schön kompliziert. Diskutiert mit uns – auch darüber, wie sich Körper auf das Berufsleben von Frauen und Männern auswirken können.
Was wir am Frauentag so alles gemacht haben.
Verschiedene erwachsenenpädagogische Konzepte zum Umgang mit und zur Prävention von sexualisierter Gewalt.
Ein sportlicher Clip mit Missy Elliot als Taktgeberin.
Power Poses lernen.
Speakerinnen finden – mit Dirk von Gehlen.
Tina Feys Hommage an Amal Alamuddin.
Gillian Anderson und Sonic Youth.
Bratz Puppen abgeschminkt und eine Buchempfehlung: Lest Katherine Angel.