Väter sagen, Männer meinen – Antifeminismus (2/2) – mit MIA und dem Bundesforum Männer

In dieser Folge spricht Laura mit Clara von MIA (Mütterinitiative für Alleinerziehende) und Dag Schölper vom Bundesforum Männer, über Konfliktsituationen nach Trennungen, Gewalt vor Gericht, Kritik am Wechselmodell und fürsorgliche Männlichkeit.

CN: Geschlechtsspezifische Gewalt, psychische Gewalt, institutionelle Gewalt

In der letzten Episode hat Tobias Ginsburg Einblicke in die Welt der Männerrechtler gewährt. Wir haben darüber gesprochen, welche Strategien und Narrative diese Bewegung verfolgt. In dieser Episode geht es um institutionellen Antifeminismus. Wir schauen uns eine Bewegung an, die auf den ersten Blick harmlos erscheint, auf den zweiten aber klar ins maskulistische Spektrum gehört: die Väterrechtler oder auch Väterlobby.

Wir zeigen, wie diese Bewegung mit frei erfundenen Narrativen und „Junk Science“ das Über-Narrativ von der Unterdrückung der Männer weitererzählt. Was hat es mit der Forderung der Väterrechtler auf sich, das sogenannte Wechselmodell im Trennungsfall gesetzlich verpflichtend zu machen? Was bedeutet das konkret für von Gewalt betroffene Trennungsfamilien? Wie steht es um die Qualifikation von Richter*innen? Und wie kann es gelingen, sowohl das Wohl von Kindern und Eltern im Blick zu behalten, als auch Gleichberechtigung zu fördern? Weil: Einer zahlt, eine kümmert – das ist schließlich Schnee von gestern. Dazu spricht Laura mit Clara von der Mütterinitiative für Alleinerziehende und Dag Schölper, Vorsitzender des Bundesforum Männer.

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6 thoughts on “Väter sagen, Männer meinen – Antifeminismus (2/2) – mit MIA und dem Bundesforum Männer”

  1. ich bin enttäuscht! der erste teil, in dem clara von den mias spricht, ist wirklich gut und informativ. beide frauen wirken aufrichtig bemüht, das ganze gut zu beleuchten. nicht so im zweiten teil. mir wurde richtig schlecht!! wie kann es sein, das nach so einem ersten teil so ein typ redet und das als neutral hingestellt wird? unfassbar! irgendwas ist da schief gelaufen. wären clara und dieser typ in einem offenen schlagabtausch gewesen, wäre der typ erbärmlich gescheitert. aber es wäre auch klar geworden, was der für scheiße von sich gibt. so sieht es aus, als wenn das legitim ist, was der absondert. er stellt es als legitim und wichtig dar, das wechselmodell staatlich zu fördern. das ist es aber nicht! das wechselmodell ist so wie es ist bereits praktizierbar für die eltern, die es auch wollen. das hat mit den ganzen argumenten, mit denen er das modell fördern will und die dem angeblich entgegenstehen rein gar nichts zu tun. das ist eine private entscheidung. und die argumente, die er vorbringt sind allenfalls bezogen auf die förderung von männern, die in ihrer rolle als vater mehr einsteigen wollen logisch. das, hatte clara ja auch vorher beschrieben, ist eine typische argumentationstechnik der väterlobby; es gibt immer eis, wenn es regnet; kausalität vs korrelation. und dann seine behauptungen, dass ein gewalttätiger mann nachgewiesenermaßen NICHT auch gewalt an seinem kind ausübt und ein guter vater sein kann. wo bitte hat er das her? warum muss er das nicht begründen? warum hat die interviewerin da nichts gesagt? wieso hat sie das so stehen lassen? soweit ich weiß, gibt es bereits studien, die belegen, dass gewalttätige partner auch gewalttätig ihren kindern gegenüber sind. wer denken kann, weiß das auch so. ich verstehe die ganze aufmachung dieser hintereinander geführten interviews nicht. wenn es eine gegenüberstellung gewesen sein sollte, hätte das meiner meinung nach klarer formuliert sein müssen. so sieht es einfach lächerlich aus. nicht für die mias, aber sehrwohl für die von lila-podcast. dieser typ war meiner meinung nach ein versteckter väterrechtler. das die interviewerin ihn nicht unterbrochen hat bei seinen unsäglichen behautungen, die er somit nicht einmal belegen musste, sondern einfach ununterbrochen absondern durfte, disqualifiziert sie für mich vollkommen. man kann doch nicht im allen ernst 2 beiträge zur manosphere bringen und dann einen vertreter, der sich nur ein bisschen mühe gibt, das zu vertuschen ununterbrochen redebeiträge einräumen?! unverständlich und ärgerlich.

    1. Hallo Vera,

      keine Ahnung – vielleicht haben wir zwei verschiedene Interviews gehört, aber was du Dag unterstellst ist einfach total haltlos.
      Er ist definitiv kein Männerrechtler/Väterlobby – im
      Gegenteil. Und absichtlich Dinge missverstehen ist auch sehr uncool. An der Stelle, wo es um die Gewalt geht – das ist doch klar im Konjunktiv gesprochen: WENN es so ist, dass – auch sagt er nicht: dann MUSS man X oder Y tun, sondern schauen, was man dann tun KANN.
      Tatsächlich ist es überhaupt keine Gegenüberstellung – das hätten wir so gekennzeichnet, verlass dich drauf. Sondern eine Ergänzung – eine feministische Männerperspektive: Was kann – was muss getan werden, um Trennungs-Fälle besser zu regeln? Das ist sein Beitrag, ich finde seine Argumente absolut feministisch und deine Abwertung als „barking up the wrong tree“. Also wirklich richtig doll der falsche Baum – lies dir zum Beispiel mal diesen Text über Dag bei „WikiMannia“ durch: https://at.wikimannia.org/Dag_Sch%C3%B6lper – es kommt nicht von ungefähr, dass die Antifeministen Dag so abwerten müssen.
      Generell: einfach mal Hintergrund und Positionen des Bundesforums anschauen, dann durchatmen und dann gern nochmal reinhören.

      Danke und Grüße
      Katrin

      1. ich habe den teil mit dem herrn noch einmal gehört und lege noch einmal nach. EIN beispiel: er hat keine ahnung von gewalt. er kennt nicht die formen der gewalt und macht sich auch nicht die mühe näher auf gewalt einzugehen, behauptet aber, in hochstrittigen fällen gäbe es mitunter KEINE gewalt. eine vollkommen falsche aussage!! diese beiden interviews sind sehr anschaulich für mehrere dinge; 1. eine transparente kommunikation, die ihre quellen ungefragt nachweist, sich an wissenschaftlichen erkenntnissen orientiert, differenziert ist und die grenzen der eigenen expertise offenlegt vs einer kommunikation, die ein verschwurbeltes konglomerat an aussagen bildet die korrelationen aber keine kausalitäten beinhalten, wenig bis gar keine quellen offenlegt und auch die eigene expertise nicht verortet bzw. sich selbst einfach für alles als experten darstellt. 2. die haltung der interviewerin, die im ersten teil noch sehr aktiv mitwirkt und eine eigene expertise einbringen will, sich aber im zweiten teil vollkommen zurücknimmt und geradezu ahnungslos wirkt. woher kommt dieser sinneswandel?
        und auch ihr bedient euch in eurer antwort diesem alten schema: blos weil er von gewissen leuten (männerrechtlern) angefeindet wird, ist er noch lange nicht ein vorzeigebeispiel eines/einer feministIn. wo käme ich denn da hin, wenn ich mein feministisches weltbild und die einschätzung ob jemand ein guter feminist ist, den männerrechtlern und dem was sie als ihr feindbild ansehen überlassen würde? das ist im besten fall naiv.
        heutzutage nennen sich viele feministen, aber ob sie es sind, darüber lässt sich streiten.
        und noch einmal, die aussagen, die dieser mann tätigt, sind nicht nur in teilen, wie oben im beispiel beschrieben geradeheraus falsch, sie sind auch gefährlich. kinder, die gewalt von einem elternteil gegen den anderen erfahren haben, sind IMMER betroffen. wenn es bei einer trennung in so einem zusammenhang keine einvernehmliche, aussergerichtliche lösung gibt (wm, was auch immer), was sehr wahrscheinlich ist, dann ist das ein sehr starkes indiz dafür, dass die gewalt weiter läuft. und wenn gewalt präsent ist, dann ist das kindeswohlgefährdung. das gewalt NUR zwischen den eltern existiert, ist inzwischen wissenschaftlich widerlegt.
        ihr habt trotz all der links, eure hausaufgaben nicht gemacht. in meinen augen seid ihr keine sehr guten feministinnen. und ich belle nicht nur gegen diesen typen, sondern auch gegen euch. lest euch dazu unbedingt evan stark und lundy bancroft durch. und hört doch gern mal rein bei dem gespräch zwischen josefine barbaric und steffi von den MIAs, die sehr differenziert auf die positionen der verfahrensbeteiligten eingehen anstatt einfach davon zu sprechen, dass da irgendwie mehr leistung kommen muss, aber leider das geld wegen corona fehlt, wie es der herr da mit seiner sehr feministischen perspektive es tut. sorry, meine ansprüche sind da höher..

        1. Liebe Vera,

          ich verstehe deine Bedenken und deine Argumente sehr gut, dennoch ist es nicht fair, Dags Äußerungen zu Gewalt / (begleiteter) Umgang / Familiengericht einfach so abzuwerten. Mich würden Quellen für deine Sicht sehr interessieren, du sagst ja nur es sei wissenschaftlich belegt.
          Auch Dags Haltung ist fachlich gut grundiert:
          Thomas Meysen, SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies (Hrsg.): Kindschaftssachen
          und häusliche Gewalt Umgang, elterliche Sorge, Kindeswohlgefährdung, Familienverfahrensrecht online: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/185888/804264351973903018ba213d1bd73a5a/kindschaftssachen-und-haeusliche-gewalt-data.pdf

          Es ist ja nicht so, dass Dag pauschal abstreiten oder verneinen würde, dass das Kindeswohl ist in Gewaltkonstellationen immer in Gefahr ist. Du unterstellst ihm das, aber das hat er einfach nicht gesagt!
          Was er anbringt und das extrem kurz – und dafür kann er nichts, dass er nur so viel Raum bekam, das war unsere redaktionelle Entscheidung! – ist: dass es sein kann, dass der vollständige Abbruch des Kontakts zum Vater bei Trennung der Eltern (psychologisch) schwerer wiegt, als die erfahrene bzw. beobachtete Gewalt (wenn die Prognose berechtigt, dass nicht von neuerlicher Gewalt auszugehen ist). Und Meysen deutet auch darauf hin, wie schwierig es für die Familiengerichtsbarkeit ist, wirklich gut fundiert dem Abwägungsauftrag nachzukommen. Und die richterliche Unabhängigkeit birgt die Gefahr, dass eine apodiktische Grundhaltung schädlich wirken kann, wenn entweder der Vater als unbedingt kindeswohlförderlich gesehen wird, oder andersherum nur die Mutter als maßgeblich. Meysen deutet an, dass die Einnahme der Kindesperspektive noch immer nicht gewährleistet wird (es wohl auch an fachlichem Know-how dazu mangelt…). Und da seid ihr doch auf einer Seite – oder nicht?

          Ich finde deinen Ton insgesamt sehr daneben – anderen abzusprechen, feministisch zu sein, ist echt übergriffig. Und ich habe auch keine Lust mehr, auf dieser Ebene weiterzudiskutieren. Konstruktiv – gern. Fehler aufzeigen, so dass wir in Zukunft bessere Arbeit leisten können – immer. Aber deine Kommentare sind voller Ad Hominem-Attacken und werden, wenn du so weitermachst, ab jetzt nicht mehr freigegeben.

          Beste Grüße
          Katrin

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