Are Men Okay? Eure Fragen zu Männlichkeit und Feminismus – mit Fikri Anıl Altıntaş (Teil 2)

Im zweiten Teil der Doppelfolge zu feministischen Perspektiven auf Männlichkeit beantworten Laura, Lena und Fikri Anıl Altıntaş Fragen von Hörer*innen.

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Thomas Gottschalk: Sexismus zur Prime Time

Im ersten Teil unserer Doppelfolge haben Lena und Laura sich mit der Kritik am Begriff „alter weißer Mann” beschäftigt. Und kaum war die Folge im Kasten, liefert Thomas Gottschalk in seiner letzten Sendung von „Wetten, dass …?” den unfreiwilligen Beweis dafür, wie zutreffend diese Chiffre immer noch ist. Nach einer kurzen Analyse geht es in die Sprechstunde.

Wir klären eure Fragen

Gemeinsam mit Fikri Anıl Altıntaş gehen Lena und Laura auf Fragen von Hörer*innen und Nicht-Hörer*innen zum Thema Männer und Feminismus ein. Wie geht man damit um, wenn Frauen in Debatten vermeintlich die „Ich-weiß-das-ja-wohl-besser-Keule” schwingen? Was tun, wenn die Freunde auf Kritik mit Ablehnung reagieren? Und wo überhaupt anfangen?

Wer den ersten Teil noch nicht gehört hat, hat die freie Wahl. Beides ist gewinnbringend: mit der Theorie in Teil 1 einsteigen oder mit der Praxis in Teil 2.


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Links und Hintergründe

3 thoughts on “Are Men Okay? Eure Fragen zu Männlichkeit und Feminismus – mit Fikri Anıl Altıntaş (Teil 2)”

  1. Zur Kritik an Thomas Gottschalk

    Mir fehlt an der breiten Kritik, die am Verhalten Gottschalks geübt wird, die Berücksichtigung seines Alters. Ich finde ich es sogar anmaßend von „unserer“ Generation, so über einen weisen alten Mann zu reden.

    Ich möchte hier den Blick auf die eigenen Großeltern richten. Als meine Großeltern in einem ähnlichen Alter waren, wie Gottschalk heute ist, fehlte dort auch bereits die Bereitschaft, sich auf neue Dinge einzulassen, sich selbst zu hinterfragen und das eigene Verhalten zu verändern. Dazu zählte nicht nur, dass sie den Umgang mit neuen technischen Errungenschaften nicht mehr erlernen wollten, moderne Worte nicht korrekt ausgesprochen haben sondern auch, dass Sie bspw. das N-Wort benutzt haben oder andere Begriffe für Gruppen von Menschen verwendet haben, die aus heutiger Sicht ein NoGo sind.

    Und auch, wenn uns dieses Verhalten missfällt, bin ich der Meinung, sollten wir auch in unserem eigenen Sinne akzeptieren, dass ältere Generation nicht bereit sind, die Werte der neuen Generationen mitzutragen. Denn für uns wird die Welt ähnlich verstörend wirken, wenn wir in hohem Alter nicht mehr bereit sind, unsere über Jahrzehnte erlernten Eigenschaften abzulegen. Wir „jungen“ Generationen sollten lernen, das Verhalten eines Menschen auch in Relation zu seiner Generation zu setzen und milder mit einem weisen alten Mann umzugehen.

    Und damit das niemand in den falschen Hals bekommt: Ich finde das Verhalten auch befremdlich und unangebracht. Meine Maßnahme ist daher, dass ich mir Sendungen mit Gottschalk schon länger nicht mehr anschaue.

  2. Beide Sendungen fand ich sehr interessant und durch euren Gast auch nochmal gut um eine weitere Perspektive ergänzt. Etwas schade fand ich, dass trotz des Titels „Are Men Okay“ die Perspektive sich größtenteils auf Männer als Problemfeld bzw potentielle Sexisten oder Antifeministen beschränkte. Diese Perspektive ist aus feministischer Sicht nachvollziehbar und sinnvoll, eine Erweiterung um den Bereich „In welcher Form leiden Männer unter dem Patriarchat“ wäre meiner Meinung nach trotzdem gut gewesen. Damit hätte im Sinne einer intersektionalen Betrachtung gezeigt werden können, dass viele Männer auf der einen Seite sexistische Normen reproduzieren und auf der anderen Seite gleichzeitig auch Opfer solcher Normen und Geschlechtserwartungen werden können, die von anderen Männern, Frauen und der Gesamtgesellschaft auf sie projiziert werden.
    Dass euer Gast (in Teil 1) explizit nicht davon sprechen wollte, dass auch Männer „Nachteile“ durch Patriarchats und Sexismus erleben könnten und dass ihr meintet (ebenfalls in Teil 1), “ toxische Männlichkeit ist die gewaltvolle Verformung von Männern und Jungs und das ist für alle scheiße – in erster Linie für Frauen“ zeigt mir, dass da eventuell noch eine Lücke existiert, die vllt in einer anderen Folge aufgearbeitet werden könnte – nicht um das Leid von Frauen zu relativieren, sondern um die massive Schädlichkeit patriarchaler Gesellschaft noch mehr zu unterstreichen: Selbst Männer, die Personengruppe, die eindeutig am meisten vom Patriarchat profitiert, leiden parallel auch darunter.

  3. Ich finde ja dass man als Feministin den Begriff „toxische M“ nicht weiter reproduzieren sollte. Denn dieser Begriff beinhaltet bereits die Zuordnung bestimmter Verhaltensweisen auf Männer – und reproduziert sie dadurch. Männlein wie Andrew Tate nutzen genau diesen Begriff als Orientierung für (aus ihren Augen) „richtige“ Männlichkeit. Fußballer reden von ihren neuen „femininen Seiten“, die sie „auch mal zeigen“. Damit werden dann letztlich doch wieder Stereotype reproduziert.

    Bitte nennt die konkreten toxischen Verhaltensweise beim Namen: Sexistische Männer, Gewaltbereitschaft, Hierarchisierung, Empathielosigkeit usw.

    Dadurch wird der Stereotyp nicht weiter reproduziert. Das hat auch den Vorteil, dass es klarer wird, was ihr unter „toxischer M“ versteht.

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