Wer hat, dem wird gegeben – Feministische Kapitalismus-Kritik mit Marlene Engelhorn und Christine Bauhardt

8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Freizeit, 8 Stunden Schlaf – für viele eine Idealvorstellung ihres Alltags. Aber so leicht geht die Rechnung nicht auf, Erholung und Freizeit bleiben auf der Strecke, Menschen rennen unerledigten To-Do Listen hinterher und brechen irgendwann erschöpft zusammen. Mit anderen Worten: Das kapitalistische System, in dem wir leben und arbeiten, ist menschenfeindlich.

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Katrin und Lena besprechen in dieser Episode, welche Kritikpunkte sie am Kapitalismus haben – natürlich mit besonderem Fokus auf feministische Perspektiven. Dazu hat Katrin mit der Professorin Christine Bauhardt, Leiterin des Fachgebietes Gender und Globalisierung an der Humboldt-Universität zu Berlin, gesprochen.

In Vorbereitung auf die Sendung hat Lena außerdem das Buch „Die Welt geht unter und ich muss trotzdem arbeiten?“ von Sara Weber gelesen. Die Journalistin und Autorin  kritisiert, dass dieses Konzept für die allermeisten Menschen nicht aufgeht.

Feministische Kapitalismuskritik

Ein feministisch-kritischer Blick auf den Kapitalismus ermöglicht, soziale Verhältnisse als ökonomische Phänomene zu verstehen. Care-Arbeit und soziale Reproduktion, also Kindererziehung und alles, was damit zusammenhängt, dürfen im Kapitalismus nicht weiter unsichtbar gemacht werden, und dürfen vor allem nicht einseitig in die Verantwortung von Frauen gegeben werden. (Chancen-)Gleichheit auf dem Markt und zum Bildungssystem können ein Schlüssel sein, um diesen Ungleichheiten entgegenzuwirken.

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Pflege und Feminismus. Mit Sophie Weißflog und Shirin Kreße (Barcamp Frauen 2019)

Shirin (mittig) und Sophie (rechts) in ihrer Session zu Pflege und Feminismus. Foto: Nora Tabel

Shirin und Sophie arbeiten in der Pflege und engagieren sich in den Arbeitsgruppen „Junge Pflege“. Auf dem Barcamp Frauen haben sie eine Session zur feministischen Auseinandersetzung mit Pflege gegeben. Für sie ist das Thema massiv durch patriarchale Strukturen geprägt, sei es, wenn es um die Bezahlung geht, aber auch wenn es darum geht, den Beruf als echte Profession anzuerkennen. Viele glauben zudem, dass Frauen eine Art „Kümmer-Gen“ hätten – alles das macht es den Menschen schwer, die in der Pflege arbeiten. Ob es helfen würde, wenn mehr Männer den Beruf ergriffen? – Sophie und Shirin sind da eher skeptisch. Das System und die Sozialisation von Jungen und Mädchen – da wollen sie ran! – Ganz urfeministische Anliegen also.

Links und Hintergründe

junge-pflege.de

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Lila125 „An dem Wort ‚Quote‘ arbeiten sich ganz viele ab“ – mit FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow

Seit über zehn Jahren setzt sich FidAR (das ist kurz für „Frauen in die Aufsichtsräte“) für mehr Frauen in Führung ein und Präsidentin Monika Schulz-Strelow war von Anfang an mit dabei. Zusammen mit Katrin blickt sie zurück auf die Anfänge: Zuerst wollte man mit den Männern gemeinsam ohne Quote einen Weg finden, dann lernte man, dass es mit freiwilligen Selbstverpflichtungen allein nicht getan ist. Sie knüpften viele Netze, arbeiteten über alle Parteien hinweg nah am Parlament und halten enge Kontakte mit den Unternehmen – und so ist es gelungen, breite Bündnisse zu formieren, die Quote für Aufsichtsräte zu erkämpfen und mehr und mehr für Frauen – und auch Männer! – in Führung zu tun.

In dieser Sendung blicken wir gemeinsam auf das Erreichte, aber auch nach vorne: Wo müssen sich Betonköpfe noch bewegen? Wo alte Rollen und Klischees aufgebrochen werden und was bringt das alles eigentlich für all jene Frauen, die meinen, gar keine große Karriere machen zu wollen?

„Die Arbeit in diversen Teams ist anstrengender.“

Monika Schulz-Strelow überblickt viele Mechanismen und kennt einige Studien zu neuen Formen des Arbeitens für Männer, Frauen und jenseits der Geschlechter gedacht: Einfach diversere Teams. Dass diese gute Ergebnisse liefern ist bekannt – für die alten Herren in Führung jedoch bedeuten sie auch, sich mehr anstrengen zu müssen, als früher. Warum aber sollten sie das tun?

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Lila116 Eure Sendung

Wir bekommen von euch immer viele viele Emails und Tweets mit Themenideen oder Hinweisen auf Artikel, manchmal erzählt ihr aus eurem Leben und stellt uns Fragen dazu. Und meistens haben wir in den Sendungen viel zu wenig Zeit, um all das zu besprechen, beantworten, aufzugreifen. In dieser Sendung ist alles anders! Diese Sendung dreht sich rund um euch, um eure Post, eure Wünsche und Ideen.

Hier gibt es dann auch gleich eine neue Rubrik, in der wir regelmäßig mit Hörerinnen und Hörern sprechen werden. Den Anfang macht Mena, die uns geschrieben hat, dass sie ihr feministisches Gewissen plagt, weil sie „nur“ Hausfrau und Mutter ist.

Außerdem: Humanismus vs. Feminismus, Polizistinnen in Indonesien, Antifeminismus, das Frauenvolksbegehren in Österreich und sexy Selfies in wirtschaftlich ungleichen Gesellschaften.

Lasst uns wissen, ob ihr in Zukunft mehr Sendungen mit euren Themen hören wollt!
Und jetzt: Viel Spaß!


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Lila114 Wenn eine Frau ihren Bauch vermietet

Wir sprechen von „Leihmutterschaft“, wenn eine Frau das Kind einer anderen austrägt. Sie „verleiht“ sozusagen ihre Gebärmutter für die Dauer einer Schwangerschaft. Ungefähr seit den 1970er Jahren ist das möglich aufgrund von Quantensprüngen in der Reproduktionstechnologie. In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten, andere Länder wie etwa Indien oder die USA handhaben das anders.

In dieser Sendung geht es um die Frage, ob die alte feministische Parole, „Mein Bauch gehört mir“, auch in Sachen Leihmutterschaft anzuwenden ist. Ist es eine freiheitliche Entscheidung, die Gebärmutter zu vermieten? Oder ist es die letzte Hoffnung von Frauen, die angesichts von Elend und Armut ihre Körper für ein kleines Salär zur Verfügung stellen? Ja, sogar den Tod in Kauf nimmt – Dr. Sheela Saravanan hat in ihrer Forschung in Indien durchaus von Frauen gehört, die während der Leihmutterschaft sterben. Was ist, wenn eine Frau das Kind trotz vorheriger Abmachung nicht „abgeben“ möchte? Und schließlich, wer ist die Mutter eines Kindes, das über Leihmutterschaft und anonyme Eizellenspende im Reagenzglas entstanden ist? Wie wichtig es ist, dass Eltern ihren Kindern die Geschichte ihrer Herkunft erzählen können, davon spricht die Familientherapeutin Petra Thorn. Viele Fragen drängen sich auf, wenn über Leihmutterschaft nachgedacht wird. Barbara Streidl macht sich in dieser Sendung auf die Suche nach Antworten.

Infos und Hintergründe:

  • Aufsatz von Dr. Sheela Saravanan in der Streit
  • Beitrag über Leihmutter Brendy Hammel
  • Germaine Greer kritisiert Elton Johns Konzept von Mutterschaft
  • Buchtipp: Margaret Atwood, „Der Report der Magd“
  • Bedeutung von „Der Report der Magd“ nach der Trump-Wahl
  • Ist Leihmutterschaft eine feministische Errungenschaft?
  • Leihmutterschaft in der Bibel, im ersten Buch Mose, Genesis 30
  • Das am 13. Dezember 1990 erlassene „Embryonenschutzgesetz
  • Leihmutterschaft ist in Deutschland verboten
  • Schweden verbannt Leihmutterschaft
  • Yellow press über Streitigkeiten zwischen Leihmüttern und Wunscheltern (noch ein Link dazu)
  • Israel lässt homosexuelle Paare in Sachen Leihmutterschaft links liegen
  • Leihmutterschaft in den USA
  • Veränderungen der Rechtssituation in Indien
  • Buchtipp: Martin Suter, „Elefant

Sprecherinnen und Sprecher:

Alexandra Martini, Katrin Rönicke, Henry Singleton

Produktion:

Barbara Streidl mit Verwendung von Musik von bensound.com und Geräuschen von freesound.org

Lila107 Von Samstagsmüttern und Männern im Feminismus

Seit 23 Jahren gehen in der Türkei Frauen immer samstags auf die Straße, um zu demonstrieren: die Samstagsmütter oder Samstagsfrauen. Ihre Söhne wurden inhaftiert und gelten als vermisst. Diese Demonstrationen sollen verboten werden. Ein Unding, finden Katrin Rönicke und Barbara Streidl.

Statt eines Verbots sollte das „Verschwinden“ aufgeklärt werden. Weitere Themen in dieser Sendung sind der Umgang mit den Werken des Künstlers Balthus, das Unternehmen Goop von Gwyneth Paltrow, der Roman „Das weibliche Prinzip“ von Meg Wolitzer und die Hörerfrage „Können Männer Feministen sein?“.

Links und Hintergründe:

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Lila051 Wir müssen uns mit Wirtschaft auseinandersetzen!

Am Tag der Arbeit gehört sich folgende Mischung: Kapitalismus-Kritik mit einer guten Portion Feierei und Remmidemmi! – Wir haben unsere Sendung deswegen diesmal aufgeteilt: Erst wird gefeiert, dann wird das System gestürzt. Viel Spaß!

Zu feiern gibt es eine Menge toller Leute: Corinne vom Makellosmag und Martin Fischer von der Staatsbürgerkunde sind für den GOA nominiert! Auf der re:publica gibt es jede Menge toller Vorträge – auch und gerade von Frauen! Und das Sendezentrum sowie die Podcastpat_innen bringen Podcasting für JEDERFRAU! Auf der Subscribe-Konferenz wird gelernt und genetzwerkt und die Edition F stellt euch ne Menge saucooler Youtuberinnen vor!

Im Zweiten Teil der Sendung geht es dann zur Sache, Baby! Kapitalismus zerstört den Feminismus – warum? Die Panama Papers sind ein feministisches Thema – warum? Und wir müssen und ganz ganz dringend intensiv mit (Volks-)Wirtschaft beschäftigen, wenn wir wollen, dass die Welt eine bessere ist. Denn: Im Moment ist das System echt ziemlich kaputt. Und es braucht Menschen, die wissen, wie man es besser machen kann.

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Susanne Klingner
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Katrin Rönicke
Intro: CC-BY-NC-ND ProleteR “April Showers” http://proleter.bandcamp.com/

Links und Hintergründe
(Fehlende Links werden nachgeliefert)
Feierrei und Remmidemmi

    • content warning: bullshit ahead!

    • jetzt wieder Kluges!

PANAMA PAPERS (und Feminismus)