Fragt uns alles, war unser Aufruf für die 100. Folge des Lila Podcast. Und die Fragen kamen!
In dieser Sendung beantworten Susanne Klingner, Katrin Rönicke und Barbara Streidl Fragen der Hörerinnen und Hörer: Es geht um die Themen Aktivismus, kapitalistische Konsumlogik, Podcast-Machen, Gesellschaft und Medien – und die Zukunft. Zuletzt hat Barbara noch eine Buchempfehlung: Das „Kursbuch Frauen II“.
Vielen Dank für euer Mitmachen, eure Fragen und euer Zuhören – ohne euch würde es wohl keine 100 Folgen des Lila Podcast geben!
Am 19. Mai 2018 haben wir 5 Jahre Lila Podcast gefeiert und dass wir ab der nächsten Sendung dreistellig sind! 70 Hörerinnen und Hörer sind gekommen, haben mit uns gespielt, gelacht, diskutiert und gesungen.
Zu Gast auf der Bühne der Berliner c-base waren Fiona Krakenbürger, Erica Fischer und Jacinta Nandi, thematisch sind wir von Programmiererinnen, Abtreibung, Handspiegeln über Standup-Comedy und dem Ende des Patriarchats bis hin zu Frauenkörper in der Medizin, Geschlechtsteilen und doofen Sprüchen abgeschweift. Was für ein Spaß!
Die Sendung war als 1:1-Mitschnitt gedacht, doch ein kleiner unauffälliger Knopf hat diesen Plan durchkreuzt. Also sprechen wir noch mal im Studio über diesen Abend und hören immer mal wieder in die Originalaufnahmen rein, die wegen des kleinen unauffälligen Knopfs klingen wie direkt aus einem Raumschiff viele Lichtjahre entfernt zur Erde gemorst…
Außerdem haben wir auf der Party unsere tollen neuen Lila Podcast-Taschen und -Buttons vorgestellt. Wer nicht da war, um sich sein eigenes Exemplar zu kaufen, kann das online nachholen. Für 12,50 Euro gibt es das Set aus Tasche (made by Manomama), Button und Aufkleber.
Einfach eine Mail schreiben an tasche@lila-podcast.de mit der Adresse, wohin das Ganze soll.
Sie ist Pädagogin und Kauffrau, Gründerin einer eigenen Frauenzeitschrift, Buchautorin und Muslimin. Sineb El Masrar schiebt die Stühle, zwischen denen Frauen wie sie angeblich sitzen, einfach zusammen und kreiert etwas Eigenes: eine emanzipatorische Bildungsbewegung innerhalb des Islams. Das ist gewagt! Und bleibt nicht unwidersprochen. Aber sie findet, dass es verdammt notwendig ist.
Für sie sind Vielfalt, Emanzipation und Islam keine Widersprüche, sondern das ganz normale Leben – wie sie auch mit ihrem Debüt „Muslim Girls“, das 2010 erschien, zeigte. Darin hat sie muslimische Mädchen und Frauen und deren vielfältige Art zu leben festgehalten und gezeigt: Klischees sind immer schlecht. Mehr Realität bitte! Sie wendet sich gegen eine stereotyp-defizitäre Darstellung von Frauen im Islam. Und gleichzeitig wehrt sie sich gegen die patriarchalen Ströme in der eigenen Religion und ruft alle dazu auf, diese zu verändern und zu einem besseren Ort für Frauen wie auch Männer zu machen. Sineb zeigt, wie man mit Empathie, Geduld und Beharrlichkeit – vor allem aber mit ganz vielen hartnäckigen Fragen, eine gemeinsame Bewegung schaffen kann.
„Wir machen das“ – wer ist „wir“? Für diese Sendung hat Susanne Klingner mit drei Frauen gesprochen, die sich engagieren: Laura Laugwitz von den Rails Girls Berlin, Katja Huber von „Meet Your Neighbours“ und Judith Greif von den Grünen in München.
Angespornt von euren Mails, in denen ihr schreibt, dass ihr euch gerne engagieren möchtet in feministischen Organisationen oder in den – für euch – richtigen Parteien, könnt ihr hier drei Möglichkeiten kennenlernen.
Von links nach rechts: Laura Laugwitz von den Rails Girls Berlin, KatjaHuber von „Meet Your Neighbours“ und Judith Greif von den Grünen in München. Fotos: privat
Die 99. Sendung nehmen wir live auf – in Berlin in der C-Base! Mit tollen Gästen und Musik von DJ Swinka. Infos hier
In der 100. Sendung dürft ihr uns alles fragen: “Ask me anything” ist das Motto. Schickt uns eure Fragen – zu Themen, Problemen, Ärgernissen, über Mikrofone, Kaffeesorten, Büchern, Filmen usw. bis zum 10.5.2018 (danach machen wir uns ans Beantworten). Wir freuen uns auf eure Fragen!
In dieser Folge geht es erst um feministische Ideen, die gerade ein mögliches Update erfahren: die Rückkehr des Körpers – vor allem des weiblichen Körpers. War der nicht – wie auch das Geschlecht – eine Konstruktion? Danach diskutieren Susanne Klingner und Barbara Streidl einmal mehr über #metoo, besonders über den Umgang mit Kunstwerken von sogenannten Tätern.
Ist es heuchlerisch, die US-amerikanische Initiative Time’s up zu unterstützen, die Geld sammelt, um Frauen den nötigen Rückhalt für Strafverfahren wegen sexualisierter Gewalt zu geben, und gleichzeitig in einem Woody-Allen-Film zu spielen? Heuchelei wirft nämlich Allens Adoptivtochter, Dylan Farrow, Justin Timberlake vor.
Zum Schluss gibt es noch die Buchempfehlung für Mary Beard, „Women and Power“, und den Hinweis auf Susanne Klingners neuen Podcast bei Haus eins, den sie für „Plan W“ macht. Mehr Infos weiter unten.
Infos und Links:
Heide Oestreich fragt in der taz, ob der Körper im Feminismus wieder eine Rolle spielt
Eine Art Einführung in die Ideen von Judith Butler
Christina Thürmer-Rohr: „Es ist trügerisch zu meinen, Frauen führten mehr oder weniger und vielleicht sogar zunehmen ein unabhängiges Eigenleben parallel zu den patriarchalen Taten, sozusagen an einem anderen Ort.“ (aus: Vagabundinnen, ein Erzählband von Thürmer-Rohr)
Über den Umgang mit Kunstwerken von Tätern spricht Judy Blume bei NPR
Was #metoo in Sachen Leadership ändern könnte und was nichtj, behandelt dieser Kommentar aus Norwegen: „Aggressive, obstinate men are more likely to seek power and are often preferred as leaders. The #metoo revolution is pushing to change the way managers behave, but research shows that power changes people — and not always for the best.“
Buchtipp: „Women and Power. A Manifesto“ von Mary Beard; auf Deutsch heißt das Buch „Frauen und Macht“
Video mit zentralen Thesen bei Vortrag von Mary Beard im British Museum
Teaser auf den Plan-W-Podcast, den Susanne Klingner macht
Radiosendung von Barbara Streidl im BR zu #metoo: „Das Ende vom Schweigen der Lämmer: Was hat sich nach einem halben Jahr #metoo in Kultur und Medien verändert?“
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In der 100. Sendung dürft ihr uns alles fragen: „Ask me anything“ ist das Motto. Schickt uns eure Fragen – zu Themen, Problemen, Ärgernissen, über Mikrofone, Kaffeesorten, Bücher, Filme usw. bis zum 10.5.2018 (danach machen wir uns ans Beantworten). Wir freuen uns auf eure Fragen!
Zwei Schriftstellerinnen, ein Thema: Freiheit und wie man sie sich erkämpft.
Wie geht das ist die zentrale Frage im Buch „Beschreibung einer Krabbenwanderung“ von Karosh Taha, ein Roman, in dem die Protagonistin Sanaa manchmal wie gefangen in ihrer Vergangenheit, Rolle und Herkunft (Irak) wirkt und doch darum kämpft, sich frei zu machen. Im Gespräch mit Karosh beleuchten wir die Themen des Buches (Migration, Frausein, Emanzipation), das kürzlich bei Dumont erschienen ist.
Freiheit ist ebenso bestimmend in der Arbeit von Margarete Stokowski. Im Gespräch mit ihr blicken wir auf den Hass im Netz und wie man es schaffen kann, sich davon nicht am Schreiben und schon gar nicht am Wirken hindern zu lassen! Margarete erzählt, warum sie so oft über Sex schreibt, wie ältere Herren ihre Irritation über sie manchmal kaum verbergen können und dabei unverschämt werden, warum die gemeinsame, von vielen Feministinnen anvisierte Zukunft eine Party ist, auf der alle mehr Spaß und vielleicht sogar mehr Sex haben. Und warum es bei all dem Spaß und all den guten Nachrichten wichtig bleibt, den rechten Backlash genau im Auge zu behalten.
Infos über Gesprächspartnerinnen und besprochene Themen:
Knapp 40 Liter Blut, so viel verlieren Frauen durchschnittlich während ihres Menstruationslebens – am Stück geblutet bräuchten sie dafür sechs Jahre. Das hat die Künstlerin Petra Mattheis schon als Teenager ausgerechnet. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Menstruation, hat zuletzt eine Ausstellung namens „BAM – Become a menstruator“ gemacht.
Immer wieder stößt Petra Mattheis – und nicht nur sie – an Grenzen, an Menschen, die beim Thema „Tage“ schamvoll reagieren. Warum ist die „Erdbeerzeit“ immer noch ein Tabu? Darum geht es in dieser Sendung.
Über Menstruation, die Tage, die Erdbeerzeit, „the curse“, hat Barbara Streidl mit Petra Mattheis gesprochen, ebenso mit der Journalistin Heike Kleen, deren „Tage-Buch“ kürzlich erschienen ist. Sie wünscht sich eine kleine Revolution in Sachen Enttabuisierung des Themas. Die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal erzählt von Aktivistinnen, Hygieneartikeln und merkwürdigen Verboten, die menstruierenden Frauen auferlegt werden, Linda Becker vom BR-Sexpodcast „Im Namen der Hose“ spricht über die Vereinbarkeit von Tagehaben und Sexhaben. Dazu gibt es Gedichte und Geschichten von Lila-Podcast-Hörerinnen.
Hey, Rot is revolutionary!
Infos über Gesprächspartnerinnen und besprochene Themen:
Letzte Woche fand die Bundestagsdebatte zum Paragraphen 219a statt, tags darauf hat das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung zur Fachkonferenz geladen. Zwischen den Forderungen der Gäste dort und manchen Reden im Bundestag liegen Welten – wir ordnen ein.
In dieser Folge debattieren Barbara und Katrin über das geltende Strafrecht zum Thema Schwangerschaftsabbruch. Mit vielen Stimmen aus der Bundestagsdebatte, mit einem Kommentar von Prof. Dr. Davina Höblich, sie ist die Vorsitzende des Bundesverbandes pro familia e.V., einem Wunsch von Dr. Kristina Hänel, die wegen Paragraph 219a verurteilt wurde und mit Ines Scheibe, die als Beraterin Schwangerschaftskonfliktberatung des HVD täglich vor sich sieht, welche Probleme und Gesundheitsrisiken durch die strafrechtliche Regelung zu entstehen drohen.
Am Ende hat die Barbara einen Buchtipp für euch: Wege zum ‚Nein‘, herausgegeben von Sina Holst und Johanna Montanari.
Ein Riesendank geht an Swinka und bno für unser schickes neues Intro!
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